II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 737

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5. L#sslei box 11/2
.— deren schnelle Herstellung ge¬
troffen, weil er dann den vier vereinigten Schiffbau¬
worden sei, daß unfähige Streber befördert, tüchtige
ürlich diese Vorgange mit
gesellschaften finanzielle Nachteile bereitet hätte, denen
; besonders der Senats¬
Offiziere aber im Avancement aufgehalten würden.
dank ihrem politischen Einfluß in Frankreich die über¬
Die Politiker treffe auch die Verantwortung für das
orden. Der „Standard“
wachung des Baues der Kriegsschiffe zusteht. Er hat
Verwaltungssystem, das aus einer Menge von kom¬
hmer vom 30. August zum
plizierten, unzusammenhängenden und unnützen Ab= sich nicht gescheut, persönlich die Untersuchung über
ber „die Lage der fran¬
Der Brahm erfuhr die Komödie der Verschiebungen
sagen wollte: einen Schwupper hat er gemacht. Viel¬
ndrücke.
schmerzhaft an sich ... und machte gleichfalls eine
leicht beginnt, Zeitgenossen, 1909 in bretternen Welten
kleine Verschiebung. Als der Abschied dieses Unter¬
eine neue Komödie der Machtverschiebung. Oh, laßt
lassers schon vor Augen stand, begann er zu steigen;
uns grübeln (bis 1909); und dann rasch ein Ende
Herr.
zu schwellen; noch einmal wie mit Gewalt über alle
Granit her!
zu kommen. Was er wert war, dämmerte herauf.
II.
Ihn hatte wohl die Zeit auf seinen Platz gestülpt,
Die vorletzte Machtverschiebung war etwan um
unte Wangen — bei Wert¬
id est: Ibsen und Hauptmann. Doch er hat ihn un¬
1902 n. Chr. Wie die Komödien wechseln! Damals
Stern. ... Schon aber
vergeßbar gehalten. Bei allem Lavieren und Rechnen:
fielen wir über den Brahm her. Es war seine
it fürchterlichem Ernst im
als ein Initiator. Brahm at vermutlich seit der
stockendste Zeit. Alles an ihm wurde nun schlecht;
met, daß Brahm, Theater¬
hamburgischen Dramaturgie den größten Schritt für
Mutarmut warfen wir ihm vor; ich bat die Leute,
gemacht hat: als er den
die deutsche Bühne getan: er hat sie mündig ge¬
pereat zu rufen; wir freuten uns über die Ausmietung.
nn für 1909 davonließ.
macht. Nördlich, grau, vorsichtig war er: doch er hat
„Er suchte,“ schrieb ich, „auf den holden Anger der
für einen Virtuosen. Das
sie gegen ihren Willen mündig gemacht, — ein
Kunst gestellt, nicht vorwärts in möglichst leuchtende
Ekmal heißt nicht Virtuosität,
Stachliger, ein Schweiger, ein Durchsetzer. Brahms
Fernen zu dringen: sondern möglichst viel Gras ab¬
nerhalb des Alltags ein
drohender Bankbruch wurde sein größter Erfolg.
zufressen.“ Er strich die Wandeldekoration für den
: das ist seine Sendung.
Ihr seht ihn heute nach hundert Peitschenschlägen als
Borkman und bestellte für Sudermann Ausstattungen, —
des greisenden Ibsen, als
besten Mann der deutschen Bühne. (Dafür könnte
„hier ist er in nuce". (Und so.) Reinhardt sollte
ist und in eine fahlere
Reinhardt im jetzigen Paris einen größeren Beifall
damals erfunden werden. Die Versuche, Zickel und
aufhören wird, eine zu
finden.) Das Stärkste, was das letzte Jahr gebracht
Lindau gegen Brahm aufzubringen, mißlangen mir.
ibt es keinen Schauspieler,
hat, was die letzten Jahre gebracht haben, war
Endlich ging es mit Reinhardt. Seine glänzende Be¬
er Bassermann.
Brahms Florian=Geyer=Aufführung. Etwas, das
gabung ließ uns alle nicht im Stich. Was irgend an
.Geldfragen? Es ist manch¬
nicht wiederkommt. Und die unerhörte Darstellung
ihm zu loben war, lobten wir; gern auf Kosten von
t zu wirtschaften. Es ist
eines Ibsenwerkes. ... (Verschiebungen, Verschiebungen!)
Brahm. Unser Tun war Gerechtigkeit: denn Brahm
nicht geschäftstüchtig zu
schien allzusehr ein Unterlasser geworden. Mit Ge¬
III.
walt haben wir Reinhardten hochgekriegt: um ein
stern über die Veränderung
Nu langt mir mal, unsterbliche Götter, einen frischen
Loch zu schlagen in die Turmmauer. Aber dies Be¬
ann in den Granit meißle,
Meißel runter: daß ich der Sendung gewachsen sei,
streben hätte versagt, wenn er nicht einer gewesen
erdingen den Prinzen von
die Reinhardt=Verschiebungen künftigen Aonen zu
I wäre.
sonst nichts. ... Was ich