II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 805

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Liebelei
3. MSEGESE
ndel Weise Würdigung der ganzen Welt gegenüber den Otto¬
igen in zust
Die Eröffnung des turrischen Pür¬
manen zeige, dast die offenen Fragen unte# den aller¬
eden geordnet werden.
günstigsten Bedingungen werden geregelt werden.
Indem wir — schließt die Rede — das Glück
angst.
und Gedeihen unseres Landes wünschen, eröffnen wir
Die übrigen bisher erschienenen Blätter, die
Unter Entfaltung großen Gepränges, unter Beeheute die Kammer der Deputierten. Wir wünschen
mit der Beschreibung der Ereignisse des gestrigen
das Wohlergehen der Nation. Unser Wunsch, das
Tages ausgefüllt sind, enthalten noch keine Kom¬
teiligung der gesamten offiziellen Welt, sowie der
Reich verfassungsmäßig regiert zu se
M
mentare zu dem auswärtigen Passus der Thron¬
S
sten, ist fest und unabänderlich. (Langanhal¬
rede. Der Teil der Thronrede, der von der innern
der Geliebte tot, daß er für eine andere gefallen
tender Beifall und Hochrufe auf den Sulian.)
Politik, besonders von der Vorgeschichte der Ver¬
und auch bereits begraben sei. Und nun fällt im
fassung handelt, wird kritisiert. „Tanin“ macht
Innern einer Menschenseele eine ganze Welt in
Der Einbruck der Rede.
einem Augenblick in Trümmer. Diese Szene ist ein
diesbezüglich dem Großvezir Vorwürfe. Auch „Ik¬
Nach der Verlejung der Thronrede erklärte der
Meisterwerk der Bühnenroutine, die ihre Wirkung
dam“ macht diesbezügliche Anspielungen.
Sultan mit-liser Stimme, er schätze sich glücklich, un¬
auch hier nicht versagen dürfte, wie sie sie auf
Nach der „Jeni Gazetta“ haben alle Souveräne
ier den Deputierten zu sein, und wünsche den¬
keiner der zahlreichen Bühnen versagte, wo „Lie¬
an den Sultan und alle Parlamente an das tür¬
[selben einen schönen Erfolg. Der Sultan
belei“ bisher zur Aufführung gelangt ist.
kische Parlament telegraphisch Glückwünsche gejandt.
Die Christine spielt Vilma Medgyaßay als grüßte sodann in landesüblicher Weise, welchen Gruß
Das hiesige jungtürkische Komitee hat gestern
die Deputierten erwiderten, und zog sich in einen
Gast und es unterliegt keinem Zweifel, daß sie heute
an den Sultan eine Depesche gerichtet, worin dem
Salon zurück, wo er die geistlichen Chifs empfing.
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abends einen ihrer schönsten Erfolge feiern wird.
Wunsch Ausdruck gegeben wird, daß die Eröffnung
Unzerdessen erschien Oberzeremonienmeister Ga¬
Sie hat sich in der überaus schweren Rolle der
des Parlaments, die de: Sulran durchgeführt habe,
Christine als eine dramatische Künstlerin ersten Ran=[lib in der Diplomatenloge und überbrachte dem
nachdem er nach langen Versuchen das heilige
ges entpuppt, die das Nationaltheater der Opereiten=Doyen, Botschafter Freiherrn v. Marschall, die
Recht des Verfassungsregimes gewürdigt hatte, zur
bühne kaum länger überlassen dürfte. Außer Uj= Grüße des Sultans. Der Suliun sei glücklich, das
häzi, der den alten Weiring mit warmer Bonhomie diplomatische Norpe bei der Eröffnung des Parla=Größe, zum Ru#ne der Ottomanen beitragen möge.
ausstattet, sind in dem Stück die Jungen beschäftigt ments zu sehen. #n sei heute beinahe nicht Das Komitee wünscht dem Sultan ein langes Leben
und bieten eine so vorzügliche Darstellung, wie mansin der Lage gewesen, zu kommen, jetzt und Glück und sagt ihm herzlichsten und aufrich¬
tigsten Dank.
sie auf dieser Bühne schon seit vielen Jahren nichtsfühle er sich aber wohl. Er hoffe auf die
Einige Blätter sagen, der Umstand, daß der
zu sehen bekommen hat. Méßäros, Dezsö unösUnterstützung der Mächte bei der Rege¬
Thronfolger Prinz Reschad der Parlamentsecöffnung
Mariska Vizväri stellen lebende, natürlich sichjngration des Reiches.
Sofort nach der Thronrede äußerten liberale
fern geblieben sei, habe allgemeines Erstaunen er¬
bewegende, in menschlichen Tönen sprechende Gestal¬
regt. Es waren nur die Söhne des Sultans an¬
ten auf die Bühne, so daß das Nationaltheater hemes Deputierte ihre Unzusriedenheit und
ihr Erstannen darüber, daß der Sultan nicht, wie joesend.
abends kaum wiederzuerkennen sein wird.
B. S. die gestrigen türkischen Blätter gemeldet haben, einen!
Telephon 12801.
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(guellenangebs SheGessuas AUUrlia
Ausschnitt aus:
19061 1908
*
— KI. 11.—
* Aus Budapest, 18. d. M., wird uns telegraphiert:
Im Nationaltheater gelangte heute Artur Schnitzlers
„Liebelei“, die man hier schon vor elf Jahrenaßrhremes
Ensemblegastspieles des Burgtheaters kennen lernte, zur ersten
ungarischen Aufführung. Es ist nicht zu leugnen, daß die Premiere
ein wenig zu spät kommt, denn man hat den Dichter des „Süßen
Mädels“ seither auch hier in einer Reihe tieferer Werke kennen
und schätzen gelernt. Dazu kam, daß die Darstellung dem Werke
wenig entgegenkam und namentlich der Versuch, eine im Kabarett
ausge eichnete Diseuse, Fräulein Vilma Medgyassag, als Choristin
auf die Bühne zu stellen mißlang. Die Aufnahme der Novität
war immerhin eine sehr freundliche und der anwesende Autor
konnte mehreremal selbst für den Beifall danken.