II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 871

Liebele
5.1 box 11/4
Telephon 12.801.
WALILA I
Di. An
9
„OSSLNVEN
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen. London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New¬-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Qu Uggangabe ohne Gewähr).
husschm aus V 1070 eache
#0# oloyan
(*) A „Liebelei“ Londonban. Beerbohm Pree
Afternoon-Theatre-ie a minap mutatta be London¬
ban SchsitzLer Artur „Liebelei“ cimü drämäjät,
melye * pesti közönseg is ismer a Nemzeti
Szinhäz elöadäsäböl. A darabról az angol lapok nagy
elismeréssei emlékeznek meg, de a közönségnél nem
aratott teljes sikert. Legjobban tetszett az elsd fell¬
vonäs, legkevésbbé az uolsó. a.drse
0
Telephon 12.801.
— „OBSERVER“
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Fraucisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus:
0 S. 1909
vom:
Bauliper Börsen Courier, Berlin
Morgenausgabe
Aus London wird uns berichtet:
„Die unter dem Titel „Light O’Love“ von His
Majestys Theatre gegebene erste englische Aufführung
von S
„Liebelei“ fand wegen der
treffe Leistung eine äußerst warme An¬
erkennung bei Publikum und Presse. Dem Stück
selbst steht allerdings die englische Kritik ziemlich ver¬
ständnislos gegenüber. Der Kritiker des „Standard“
z. B. macht die köstliche Bemerkung, obwohl der
Dichter ein Oesterreicher sei, stecke gar zu viel deutsche
Sentimentalität in der „Intrigue“ (!) seines Stückes.
Die dramatische Gestaltungskraft Schnitzlers, die
Lebenswärme seiner Menschen, der Zauber der sinn¬
lichen Atmosphäre vermochten die gestärkte Hemden¬
brust und den common sense der zu Kritikern ge¬
wordenen Cityleute, welche das Matinee=Publikum
ausmachten, nicht zu durchdringen. Und doch
hat die Uebersetzung von
Valentine
Williams in die englische Sprache eine ganz
überraschende Anschmiegsamkeit an die subtilen
Stimmungsfeinheiten der Schnitzlerschen Dichtung zu
geben vermocht. Die Regiekunst in His Majesty ver¬
wöhnt auch sonst den Habitué, wenigstens den an
englischer Schauspielkunst gebildeten. Zur Auf¬
führung von Schnitzlers „Liebelei“ hatte man sich aber
noch eigens Herrn Max Behrend, den Leiter der
früheren Londoner deutschen Bühne und jetzigen
Schauspiel=Regenten am Mainzer Stadttheater ver¬
schrieben. Herr Behrend, der den Deutschen Londons
als trefflicher Regisseur in guter Erinnerung ist, hatte
denn auch mit vielem Geschick alle Reize der Kulissen¬
lyrik aufgeboten, um uns die „Süße Mädel“¬
Stimmung des Stückes glaubhaft zu machen.
hatte auch mit Glück die Leistungen der englischen
Schauspieler, von denen
Herr Henry Ainley
den Fritz Lobheimer, Mr. Hignett den
Hans
Mr.
80
Weiring und
Maude
den
Theodor Kaiser gaben, auf einen Wiener Ton gebracht.
Die Damen freilich, von denen Miß Margaret Halstan
die Christine, und Miß Margaret Bussé die Mizi¬
Schlager repräsentierten, während die Rolle der Lina
in den Händen von Miß Hetty Kenyon lag, ließen
die Molligkeit, die schluchzende Freude und den Schmer
des Wiener Temperaments vermissen, und speziell die
Darstellerin der Christine vermochte selbst nach der
Ansicht der englischen kritischen Kollegen, den Höhe¬
punkten des letzten Aktes nicht völlig gerecht zu werden.
Diesem Versagen ist wohl die Hauptschuld beizumessen,
wenn Schnitzlers „Liebelei“ sich nicht dauernd auf der
britischen Schaubühne einbürgern sollte.“
*
Nu. ons. v