Liebelei
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5. Lanabans
219. „Volksstimme“, Frankfurt a. M., 19. September 1910.
a. .
Pe 1r Fli ersten Male Füm Wihen vralise und un Ohien Deh i wahren sei. ur m duespe,Hoöfshein a. R., Nubr. Mie. Herre.9.
schwedischen Botanikers Andr###it erwerbsbeschränkt hält, kommt die Genossen¬
Madrider botanischen Gärten gelangte die Dahlie in die königlichen! schaft und hebt Rente einfach auf. Wie schon erwähnt, kam
voll poetische scheinung des Fräulein Sellin, die darstel¬
Kleines Feuilleton.
lerisch und gesanglich eine schlechthin meisterhafte Leistung bot.
Für den dramatischen Eindruck verschlug es nichts, daß Fräu¬
Frankfurter Theater.
lein Sellin, deren Stimme sich für intime Wirkungen besser
eignet, am Schlusse des letztenAktes, stimmlich nicht ins heroische
Uraufführung der „Liebelei",
Maß wuchs. Es hat einen eigenen Reiz, solche tragische Stel¬
Oper in drei Akten von Franz Neumann,
len ohne den durchgreifenden dramatischen Brüllton, der hier
Dichtung von Arthur Schnitzler.
in der Oper eingerissen ist, sondern mit erschütterndem psycho¬
logisch wahrem Ausdruck zu hören. Auf zwei derartig voll¬
W. Die Uraufführung der „Liebelei“, die die Frankfurter
endete Leistungen, wie die des Herrn Gentner und des Frl.
Oper vor Dresden und allen anderen Operninstituten, die alle
Sellin kann unsere Oper stolz sein, zumal beide stimmlich, ge¬
gespannt auf die Aufnahme dieses Werkes sehen, vornahm, ge¬
sanglich und darstellerisch auf der Bühne glücklich zusammen¬
staltete sich zu einem unerwartet großen Erfolg. Der
passen. Frl. Doninger wußte mit bemerkenswert feinem
künstlerische Eindruck des Werkes und seiner Aufführung war
Takt die Partie der leichtsinnigen Mizzi, die so oft störend in
überwältigend. Wer das Werk gründlicher kennt, weiß recht
das trauliche Zusammensein der anderen hineinplatzt, durch¬
wohl, daß fast alle Partien für die hiesige Besetzung geschrieben
zuführen. Hoffentlich hat diese Leistung den besten Erfolg für
sind. Das mußte der Frankfurter Aufführung zugute kom¬
die Frankfurter Oper, daß die Künstlerin in Soubrettenpar¬
men. Die großen Schwierigkeiten, die die Oper in musikali¬
tien der Oper beschäftigt wird. Einem Sänger, der den
scher Hinsich, wie auch in schauspielerischer Beziehung bietet,
Alberich und Jago als „seine“ Partien singt, wird in solch
wurden glänzend überwunden. Intendank Jensen, der die
harmlos spielerischen Rollen nicht ohne große Mühe den rich¬
Regie dieser Oper führte, hatte für eine gute Ausstattung —
tigen leichten Ton finden, daß Herr Breitenfeld mit so
nur könnte das Zimmer Fritzens vornehmer aussehen — ge
viel Glück sein eigenstes Naturell überwand, macht ihm als
sorgt, auch in der Spielleitung blieb kein Wunsch unerfüllt,
intelligenten Künstler alle Ehre. Vielleicht gelingt es bei spä¬
nur hätte die Frau Bi###er nicht so boshaft im Ton zu sein
teren Aufführungen Herrn Breitenfeld noch besser, in der
brauchen. Auch wäre es für die Wiederholungen der Auffüh¬
Partie des Theodor einen leichteren Ton festzuhalten. Das be¬
rung angebracht, den Theodor zu feinerer Diskretion zu ver¬
zieht sich besonders auf die Stellen, da er das „ideale Liebes¬
anlassen.
paar“ unterbricht. Herr Schneider bot mit der Wieder¬
Ferner wäre es zu bedenken, ob Fräulein Sellin das
gabe des alten Weiring ein Kabinettstückchen feinster Art. Die
Volkslied im ersten Akte doch besser mit großem künstlerischen
gglücklich gewählte Maske, die milde weiche Stimme, vor allem
Ausdruck sänge, als die Illusion eines einfach volkstümlichen
der (für den Gesamteindruck sehr wichtige und erschütternd ge¬
Singens — im Sinne der dramatischen Aufgabe dieses Augen¬
spielte) Schluß vereinigten sich zu einer außerordentlich glück¬
blickes — um jeden Preis festzuhalten. Dr. Rottenberg
lichen Leistung. Herr Braun sehr gut in Figur und Maske,
leitete die Einstudierung der Oper seines Kollegen. Damit
und Frau Wellig vervollständigten mit Herrn Bauer¬
war von vornherein eine erstklassige musikalische Wiedergabe
mann das Ensemble dieser Aufführung, die zu den besten
garantiert. Daß jeder Mann im Orchester sein Bestes bot,
Leistungen gehört, die unter der Aera Jensen in der Frank¬
war bei einem solchen Festabend der Frankfurter Oper selbst¬
furter Oper zu sehen war. Arthur Schnitzler, Neumann und
verständlich. Um auf die Wiedergabe der einzelnen Rollen zu
die nachschaffenden Künstler wurden fast zweidutzendmal nach
kommen, ist es schwer, zu entscheiden, ob Fräulein Sellin
den Aktschlüssen vor die Rampe gerufen.
oder Herrn Gentner der größere Dank für ihre Leistungen
gebührt. Beide hatten Aufgaben zu bewältigen, die ihrem
Naturell besonders gut lagen. Man wird wenig Opernsänger
Das Chicagoer Gocthe=Denkmal.
finden, die diese Partien schauspielerisch so vollendet wieder¬
In dem Wettbewerb für das Chicagoer Goethe=Denkmal
geben und dabei so schön singen. Die intelligente Auffassung
hat das Preisgericht der Berliner Akademie der Künste seine
der Rolle des Fritz und die außerordentlich eindrucksvolle und
Entscheidung gefällt. Das Komitee, dem Professor August
stilsichere Wiedergabe durch Herrn Gentner kam dem tiefen
Gaul=Hanau, der Münchener Akademie=Direktor von Miller
Eindruck dieser Uraufführung ebenso zu statten, wie die reiz= und Oberbaurat Ohmann=Wien angehören, entschied sich für!
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219. „Volksstimme“, Frankfurt a. M., 19. September 1910.
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Pe 1r Fli ersten Male Füm Wihen vralise und un Ohien Deh i wahren sei. ur m duespe,Hoöfshein a. R., Nubr. Mie. Herre.9.
schwedischen Botanikers Andr###it erwerbsbeschränkt hält, kommt die Genossen¬
Madrider botanischen Gärten gelangte die Dahlie in die königlichen! schaft und hebt Rente einfach auf. Wie schon erwähnt, kam
voll poetische scheinung des Fräulein Sellin, die darstel¬
Kleines Feuilleton.
lerisch und gesanglich eine schlechthin meisterhafte Leistung bot.
Für den dramatischen Eindruck verschlug es nichts, daß Fräu¬
Frankfurter Theater.
lein Sellin, deren Stimme sich für intime Wirkungen besser
eignet, am Schlusse des letztenAktes, stimmlich nicht ins heroische
Uraufführung der „Liebelei",
Maß wuchs. Es hat einen eigenen Reiz, solche tragische Stel¬
Oper in drei Akten von Franz Neumann,
len ohne den durchgreifenden dramatischen Brüllton, der hier
Dichtung von Arthur Schnitzler.
in der Oper eingerissen ist, sondern mit erschütterndem psycho¬
logisch wahrem Ausdruck zu hören. Auf zwei derartig voll¬
W. Die Uraufführung der „Liebelei“, die die Frankfurter
endete Leistungen, wie die des Herrn Gentner und des Frl.
Oper vor Dresden und allen anderen Operninstituten, die alle
Sellin kann unsere Oper stolz sein, zumal beide stimmlich, ge¬
gespannt auf die Aufnahme dieses Werkes sehen, vornahm, ge¬
sanglich und darstellerisch auf der Bühne glücklich zusammen¬
staltete sich zu einem unerwartet großen Erfolg. Der
passen. Frl. Doninger wußte mit bemerkenswert feinem
künstlerische Eindruck des Werkes und seiner Aufführung war
Takt die Partie der leichtsinnigen Mizzi, die so oft störend in
überwältigend. Wer das Werk gründlicher kennt, weiß recht
das trauliche Zusammensein der anderen hineinplatzt, durch¬
wohl, daß fast alle Partien für die hiesige Besetzung geschrieben
zuführen. Hoffentlich hat diese Leistung den besten Erfolg für
sind. Das mußte der Frankfurter Aufführung zugute kom¬
die Frankfurter Oper, daß die Künstlerin in Soubrettenpar¬
men. Die großen Schwierigkeiten, die die Oper in musikali¬
tien der Oper beschäftigt wird. Einem Sänger, der den
scher Hinsich, wie auch in schauspielerischer Beziehung bietet,
Alberich und Jago als „seine“ Partien singt, wird in solch
wurden glänzend überwunden. Intendank Jensen, der die
harmlos spielerischen Rollen nicht ohne große Mühe den rich¬
Regie dieser Oper führte, hatte für eine gute Ausstattung —
tigen leichten Ton finden, daß Herr Breitenfeld mit so
nur könnte das Zimmer Fritzens vornehmer aussehen — ge
viel Glück sein eigenstes Naturell überwand, macht ihm als
sorgt, auch in der Spielleitung blieb kein Wunsch unerfüllt,
intelligenten Künstler alle Ehre. Vielleicht gelingt es bei spä¬
nur hätte die Frau Bi###er nicht so boshaft im Ton zu sein
teren Aufführungen Herrn Breitenfeld noch besser, in der
brauchen. Auch wäre es für die Wiederholungen der Auffüh¬
Partie des Theodor einen leichteren Ton festzuhalten. Das be¬
rung angebracht, den Theodor zu feinerer Diskretion zu ver¬
zieht sich besonders auf die Stellen, da er das „ideale Liebes¬
anlassen.
paar“ unterbricht. Herr Schneider bot mit der Wieder¬
Ferner wäre es zu bedenken, ob Fräulein Sellin das
gabe des alten Weiring ein Kabinettstückchen feinster Art. Die
Volkslied im ersten Akte doch besser mit großem künstlerischen
gglücklich gewählte Maske, die milde weiche Stimme, vor allem
Ausdruck sänge, als die Illusion eines einfach volkstümlichen
der (für den Gesamteindruck sehr wichtige und erschütternd ge¬
Singens — im Sinne der dramatischen Aufgabe dieses Augen¬
spielte) Schluß vereinigten sich zu einer außerordentlich glück¬
blickes — um jeden Preis festzuhalten. Dr. Rottenberg
lichen Leistung. Herr Braun sehr gut in Figur und Maske,
leitete die Einstudierung der Oper seines Kollegen. Damit
und Frau Wellig vervollständigten mit Herrn Bauer¬
war von vornherein eine erstklassige musikalische Wiedergabe
mann das Ensemble dieser Aufführung, die zu den besten
garantiert. Daß jeder Mann im Orchester sein Bestes bot,
Leistungen gehört, die unter der Aera Jensen in der Frank¬
war bei einem solchen Festabend der Frankfurter Oper selbst¬
furter Oper zu sehen war. Arthur Schnitzler, Neumann und
verständlich. Um auf die Wiedergabe der einzelnen Rollen zu
die nachschaffenden Künstler wurden fast zweidutzendmal nach
kommen, ist es schwer, zu entscheiden, ob Fräulein Sellin
den Aktschlüssen vor die Rampe gerufen.
oder Herrn Gentner der größere Dank für ihre Leistungen
gebührt. Beide hatten Aufgaben zu bewältigen, die ihrem
Naturell besonders gut lagen. Man wird wenig Opernsänger
Das Chicagoer Gocthe=Denkmal.
finden, die diese Partien schauspielerisch so vollendet wieder¬
In dem Wettbewerb für das Chicagoer Goethe=Denkmal
geben und dabei so schön singen. Die intelligente Auffassung
hat das Preisgericht der Berliner Akademie der Künste seine
der Rolle des Fritz und die außerordentlich eindrucksvolle und
Entscheidung gefällt. Das Komitee, dem Professor August
stilsichere Wiedergabe durch Herrn Gentner kam dem tiefen
Gaul=Hanau, der Münchener Akademie=Direktor von Miller
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