II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1024

5. Liebelei
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—r be.seichtel hiden, uuf sanf Juhte gesunsen.
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zur Beteiligung ablehnend oder annehmend zu schreiben. Der aus dem Bett. D
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Papierkorb wird zum verschlingenden Ungeheuer, das an keinem erfaßt, sie und ein
Berliner Brief.
Dienstmädchen in
Tage für neue Nahrung und neue Füllung seines kaum ent¬

27. Januar.
Tee. Während des
leerten Bauches zu sorgen braucht. Drei theatralische Erstauf¬
teilt, daß ihre Erbt
Der Januar naht sich seinem Ende, der große Tag der Kaiser¬
führungen folgten am Ende der vorigen Woche einander auf dem
an, um an das T
Fuß und drei Ausstellungseröffnungen fanden zu gleicher Zeit
Geburtstagsfeier ist gekommen, aber der Winter scheint bei uns
daß der Bote sich
an demselben Tage statt. Die erste Premiere, der ich beiwohnte,
nicht für länger als für höchstens einen oder zwei Tage einziehen
war als die ihre, d
war die der von Neumann komponierten Oper „Liebelei“
zu wollen. Regen und immer Regen, und dann wenn einmal
sehen habe. Es loh
in der „Komischen Oper“, dem letzten Werk, welches Direktor
zur Abwechselung dazwischen ein Schneefall eintritt, so hält
Den komischen Eff
Gregor vor seinem Scheiden von Berlin und seiner Übersiedelung
er auch kaum ein Paar Stunden an und schmilzt zu Wasser und
zugeben, den die
nach Wien zur Übernahme des Direktorats der dortigen Hof¬
Schmutz, so bald er die Straßen oder die Dächer berührt. Die
Weiblichkeiten herv
oper noch einstudiert hatte. Der Komponist hat nicht recht daran
Welt draußen vor den Türen scheint — man glaubt es zu fühlen —
an demselben Aben
tausend Krankheitskeime auszuhauchen. Wer über genügend freie
getan, daß er das bekannte ergreifende kleine Drama pon# #
fbeitetes französisch
die „Liebelei“ ganz einfach Wort für Wort vertonte#
Zeit, genügende Gesundheit und das nötige Klein= und Großgeld
wurde gegeben; es
noch hat er darin gefehlt, daß er für diese einfache tragische Hand¬
verfügt, enteilt und sei es auch nur für wenige Tage, aus ihrer
ungemein interes
lung, das beklagenswerte Schicksal eines tief und stark empfin¬
flauen krankheitsschwangeren Luft, nach der schon mehrere Jahre
gedacht, an dem z
denden kleinbürgerlichen jungen Mädchens, Stürme von Ton¬
herrschenden Mode nicht zum schöneren und wärmeren Süden,
eine Folge von höch
massen entfesselt, als ob es sich um die Schilderung eines Welt¬
sondern in die freieren, erfrischenden, von Schnee und
lichen, durch Plaud
unterganges, einer Götterdämmerung oder Vernichtung eines
Eis bedeckten Gebirge des Vaterlandes in der Nähe und
Saalbühne des Kü
ganzen Volkes durch Naturkatastrophen oder feindliche Mächte
Ferne, um im Rodel= oder Bobsleighschlitten in froher Gesell¬
Anschauung des zah
handelte. Diese Musik will sich nur ausnahmsweise mit der Hand¬
schaft von den Höhen herab ins Tal zu sausen. Ich muß immer,
kums gebracht wi
lung des Dramas und mit dem Charakter und Wesen der sie
wenn ich diese Winterfreuden von solchen, die sie eben genossen
Delvard, dien
singenden Persönlichkeiten decken. Aber ob als Oper oder als
hatten, begeistert preisen höre oder ihre enthusiastischen Schil¬
her bei uns in g#
Schauspiel geboten, wird dies Werk durch seinen Stoff immer
derungen in den Zeitungen lese, an die gar nicht so ferne hinter
Soirée und bewäh
eines starken Eindruckes gewiß sein können; zumal wenn die Figur
unsliegenden Zeiten denken, wo ein verehrter Freund in Schmiede¬
im Vortrag und
der Heldin, der armen zärtlichen Christine, der Musikanten¬
berg mich einmal im Winter einlud, mit ihm in Schlesiens Bergen
Stils und Charakt
tochter, so wundervoll verkörpert und ihre kleinen Freuden un
einen Genuß kennen zu lernen, von dem ich hier sicher noch nie
normännischer Zw¬
bitteren, herzzerreißenden, sie in den freiwilligen Tod treibenden
etwas gehört hätte, eine sogenannte „Hörnerschlittenfahrt“ über
eines Matrosen un
Leiden durch Spiel und Gesang einer Künstlerin mit so erglei¬
verschneite Gebirgshänge des Riesengebirges ins Tal hinab.
fender Echtheit zum Ausdruck gebracht werden, wie es hier durch
getragen wurden;
Es sei eine in ihrer Art ganz einzige, nur im Riesengebirge heimische
die, wie für solche Rollen geschaffene prächtige Labia geschieht.
gesang, von Henry
und bekannte Winterbelustigung, durch die man eib und Seele
der ganzen Haltun
Sie hatte in dem von ihr geliebten, so tragisch endenden jungen
gründlicher erfrische, als durch jede andere. Gern abe ich damals
altfranzösische Gesä
Freund, der von Herrn Nadolowitsch mit schönem Tenor gesungen
nd in befreun¬
und später ähnliche Einladungen angenommen
deutsche Conférence
wurde, einen vortrefflichen Partner. Die Aufnahme durch das
n verschiedenen
deten Gesellschaften solche Hönerschlittenfahrten
folge von althergebe
Publikum entsprach der Vortrefflichkeit der Leistungen. Immer
heute sind diese
Bauden hinunter in die Täler mitgemacht. Al
inbestimmten Melo
wieder und wieder wurden nicht nur die Hauptdarsteller, auch
ulären Winter¬
anspruchsloseren schlesischen Wintergenüsse dur
und Verkäuferinne
der Direktor und der Kapellmeister hervorgerufen und der Abschied
Alt und Jung,
sport von allen Arten verdrängt worden, de
der von diesen hau
von seiner Schöpfung, der „Komischen Oper“, mochte Direktor
is streng syste¬
Männern und Jünglingen, Frauen und F
mitgeführten War
Gregor schwer genug gemacht worden sein.
verall betrieben
matisch und mit immer wachsender Leidense
Leuten bewohnten
Tags darauf fand jene Erstaufführung dreier kleiner einaktiger
e sich im Winter
wird, wo es Bergeshöhen und Abhänge g
Delvard würde
französischer Possen von Feydeau und Veber im Residenztheater
mit festen Schneelagen bedecken.
halten. Aber sobal
statt, die den Gesamttitel „Das Menu“ führen, während jedes
in der freien
Aber während sich solche Glückli
einen wahren Anmu
der drei Stücke als „ein Gang“ dieses Menus bezeichnet wird.
erquicken, werden
erfrischenden, stärkenden, reinen Winter
Gestalt in den v
Die Erfindung der komischen Situationen machte dem humo¬
wechselnde Ver¬
die Zurückgebliebenen durch immer
#ristischen Talent der Verfasser wieder alle Ehre. Alexander
Nationaltrachten in
anstaltungen teils verlockt, teils genöti Tages= und Nacht¬
All diese Vorführun
trat nur in den beiden letzten auf; und machte in ihnen als ein
stunden in geschlossenen Räumen zu# bringen, die von er¬
Kabarettgesängen,
mehrere Schritte vom rechten Weg abgewichener, blamierter,
stickender, dunstiger, schwer atembarer ind jedenfalls nichts
szenischen Darstellu
hereingefallener, ehelicher Sünder, die gewohnte überwältigend
weniger als gesundheitsfördernder Luft, üllt sind. Die Menge
Humor und vornel
komische Wirkung, wie er sie in solchen Rollen schon durch sein
der verschiedenen derartigen Veranstaltungen, der Erstaufführungen
Am Sonnaben
bloßes Erscheinen zu erzielen pflegt. Der letzte Einakter spielt
von Schauspielen und Lustspielen, Tragödien und Possen, Opern
spiel von anderer A
im Schlafgemach einer hübschen jungen Frau um 4 Uhr morgens
und Operetten, Gesang=, Instrumental= und Virtuosenkonzerten,
Akademie der Kün
in der Winternacht. Der Gatte kommt im Prunkkostüm Louis'XIV.
Gemälde= und Kunstgewerbeausstellungen, lehrhaften und amü¬
mit enormer Allongeperücke von dem „Mäuschenball“ heim und
einer von dieser
santen Vorträgen durch Sänger und Rezitatoren beiderlei Ge¬
von Kunstwerken —
findet die hübsche kleine Frau, nur mit einem langen Nachthemd
schlechts in Klubs und öffentlichen Lokalen, wächst mehr und mehr
ihrer fremdländ
bekleidet, in ihrem Bette. In gerechten Zorn bei den ehelichen
ins Ungeheuere. Der Tag würde kaum ausreichen um nur die
gewünschten brieflichen Antworten auf alle die Aufforderungen: Strafpredigten geraten, die sie ihm hält, springt sie immer wieder! ragendsten Hauptst


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