Liebelei
box 12/3
5.
A— — a a — A. — 4.
— — —
(Quellenasgabe ohne Gewäts).
Ausschnitt aus: Neues Wiener Journal, Wien
vom:
BIZ
(Deutsches Volkstheater.) Man seierte gestern Artur
Sch.nitzbers fünfzigsten Geburtstag durch eine würdige Auf¬
führung des Schauspiels „Liebelei“. Schnitzlers dichterische Per¬
sönlichkeit prägt sich in dem kleinen, duftigen Stück wohl am
kräftigsten aus, Herr Kutschera gab dem Weiring Farbe und
Leben. Fräulein Ehren holte die tiefere Sentimentalität, die in
Christinen steckt, nach Möglichkeit heraus und Fräulein Waldow
schuf als Schlager=Mizzi ein interessantes Charakterbild. Herr
Edthofer war als Fritz Lobheimer der richtige liebe Kerl, der sich
über Gefühlstiefen lächelnd hinwegschwingt. Die Herren Günther
und Klitsch schlossen sich mit hübschen Leistungen an. Dann folgte
eine Aufführung der Groteske „Der grüne Kakadu“. Wieder
bezwang die hinreißende Keckheit dieser von grimmigem Humor
erfüllten Komödie. Die Wogen der französischen Revolution, die
draußen wild aufschäumen, geben dem Stück seltsame Stimmung.
Besonders traten hervor Fräulein Galafrés sowie die Herren
Homma, Kramer und Lakner.
Ausschnitt aus: Mnstriertes wieher Extrablatt
Wien
I6MlE
vom:
Deutsches Volkstheater. Diese Bühne felerte
gestern Artur Schnitzlers.50. Geburtstag mit
—
einer Aufführung von „Liebelei" und „Der
grüne Kakadu“, doch nicht etwa, um sich einer
lästigen Verpflichtung ungefähr zu entledigen sondern
mit Lust und dankbarer Freude. Das merkte man
wohl. Obschon die beiden Stücke im Spielplan. wie's
in 5r Theatersprache heißt, stehen“ fest und sicher
beng. wurden sie doch mit Rücksicht auf die festliche
cht genauen Retouchen unterzogen. Gewissermaßen
z# festlich beleuchte### innerem, geistigem Schauplatz
wurde gestern gespir. In der „Liebelei“ war Fräulein
Ehren neu als Christine. Früher Fräulein Hannemann.
Nicht nur die Lebenden, auch die Engagierten haben
Recht. Besonders wenn sie so begabt sind wie Fräu¬
lein Ehren, und so viel Eigenes, echt Gefühltes, aus
dem versammelten Schatz eines liebenden Mädchen¬
herzens spenden. Zartheit wie Kraft sind da, Er¬
wachen, Wachsen und Werden des Gefühls bis zum
tragischen Aufschrei und letzten Zusammenbruch. Die
Damen Waldow und Thaller, die Herren
Kuts
ra, Edthofer, Günther und
Der
Klitsch bewährten sich gewohntermaßen.
ironische und satirische Esprit des „Grünen
Ka
du“ mit seinen wechselvollen Ueber¬
raschungsspielen, die mit Schein und Wirklich¬
keit jonglieren, wirkte so unverbraucht, wie am ersten
Abend. Herrn Hommas kostbarer Gauner Grain —
der Kakadu als Galgenvogel! — die lüsterne, kokette
Léocadie der Frau Galafrés — Herrn Kramers
prachtvoller Komödiant Heuri
— dazu die anderen
alle! Wäre der vor den Geburtstagsehren nach dem
Süden geflohene Dichter im Hause gewesen, er hätte
gewiß seine Freude gehabt an der Darstellung, an der
Regie, dem Publikum und an seinen Stücken sicher
auch
Aussehnitt
rdfidenblat, inven
Sam
Theater und Kunst.
(Deutsches Volkstheater.) Zu Schnitzlers Geburtstag
„Liebelei" und „Der grüne Kakadu“, zwei Werke, die
im Schaffen Schnitzlers Wegweiserdienste tun. In der „Liebelei“ be¬
kommt das leichte Wienertum der „Anatol“=Szenen zum erstenmal
einen tragischen Alzent, im „grünen Kakadu“, diesem unglaublich
farbigen, von Einfall wahrhaftig sprühenden Werk, nimmt der Dichter
seine Gestalten aus einer anderen Welt und sie haben doch die an¬
mutige Leichtigkeit, die seine Grazie seiner wienerischen Figuren, ohne
den Stoffkreis dieses Revolutionsbildes zu stören. So gehört dieser
kleine Einakter vielleicht zur stärksten, sicher aber zur bleibendsten
Schnitzlerischen Kunst. Die „Liebelei"=Aufführung des Volkstheaters
kennt man schon. Herr Edthofer, Herr Kutschera und das
lustige Fräulein Waldow sind da ausgezeichnet. Fräulein Ehren
als Christine kam gestern mit ein paar schönen Empfinduugstönen
neu hinzu und der Theodor des Herrn Günther wurde in der
festlichen Beifallsstimmung des Hauses freundlich mit aufgenommen.
Im „grünen Kakadu“ spielen die Herren Kramer, Klitsch,
Lackner, Huber, Askonas, Russeck, Fürth, Weiß,
Schreiber, Homma, Brady, Amon, Böhm, Leyrer,
die Damen Galafrés, Schweighoser, Balten, Pellar
und Hermanotti in dem reizvollen Durcheinander von Theater
und Leben, ohne daß es gelänge, die Possierlichkeit des Spiels mit
dem Ernst des Wirklichen zu verquicken und schließlich ins Tragische
zu steigern: Eine französische Revolution, bei der Herr Kramer
Regie führt.
A#sscamtl aus
Ost. Volks Z.
ung, Wien
sgabe)
zem: 10 Se Wiene
dürftig ist die
Deutsches Volkstheater.
ab „Liebelei“
„Schuitzlerfeier“ gestern ausgefallen.
en Hauptrolle.
ohne richtige Vertreterin der
ie zerweint diese
Fräulein Ehren ist keine Chrif
uf der Oberfläche
Rolle, alles Gefühl schwimmt bei
rein mechanisch —
eines Tränensees. Das Gemüt arb
in seiner schlichten
äußerliche Gemütsgymnastik. Pra¬
ein vollblütiger
Größe ist Kutscheras We
äulein Waldow.
Typus die Schlager Mizzi de¬
e Kakadu“. Die
Den Schluß bildete „Der gr
Darsteller, die vor sieben Jal# gespielt, waren auch!
gestern am Platze. Herr Homma mit seinem köstlichen
Galgenvogel Grain. Herr Kramer ein feurig=nervöser
Henri, Frau Galafrés eine blendend=gleißende
Leocadie, sehr munter die Damen Waldow und
Pellar und dann noch die Herren Rüsseck, Weiß,
Askonas, Schreiber, Klitsch und Fürth.
Aber im ganzen betäubte diesmal diese Revolutions¬
groteske mehr als daß sie als Austakt der großen Er¬
L. F.
hebung eines Volkes wirkte.
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(Quellenasgabe ohne Gewäts).
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(Deutsches Volkstheater.) Man seierte gestern Artur
Sch.nitzbers fünfzigsten Geburtstag durch eine würdige Auf¬
führung des Schauspiels „Liebelei“. Schnitzlers dichterische Per¬
sönlichkeit prägt sich in dem kleinen, duftigen Stück wohl am
kräftigsten aus, Herr Kutschera gab dem Weiring Farbe und
Leben. Fräulein Ehren holte die tiefere Sentimentalität, die in
Christinen steckt, nach Möglichkeit heraus und Fräulein Waldow
schuf als Schlager=Mizzi ein interessantes Charakterbild. Herr
Edthofer war als Fritz Lobheimer der richtige liebe Kerl, der sich
über Gefühlstiefen lächelnd hinwegschwingt. Die Herren Günther
und Klitsch schlossen sich mit hübschen Leistungen an. Dann folgte
eine Aufführung der Groteske „Der grüne Kakadu“. Wieder
bezwang die hinreißende Keckheit dieser von grimmigem Humor
erfüllten Komödie. Die Wogen der französischen Revolution, die
draußen wild aufschäumen, geben dem Stück seltsame Stimmung.
Besonders traten hervor Fräulein Galafrés sowie die Herren
Homma, Kramer und Lakner.
Ausschnitt aus: Mnstriertes wieher Extrablatt
Wien
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Deutsches Volkstheater. Diese Bühne felerte
gestern Artur Schnitzlers.50. Geburtstag mit
—
einer Aufführung von „Liebelei" und „Der
grüne Kakadu“, doch nicht etwa, um sich einer
lästigen Verpflichtung ungefähr zu entledigen sondern
mit Lust und dankbarer Freude. Das merkte man
wohl. Obschon die beiden Stücke im Spielplan. wie's
in 5r Theatersprache heißt, stehen“ fest und sicher
beng. wurden sie doch mit Rücksicht auf die festliche
cht genauen Retouchen unterzogen. Gewissermaßen
z# festlich beleuchte### innerem, geistigem Schauplatz
wurde gestern gespir. In der „Liebelei“ war Fräulein
Ehren neu als Christine. Früher Fräulein Hannemann.
Nicht nur die Lebenden, auch die Engagierten haben
Recht. Besonders wenn sie so begabt sind wie Fräu¬
lein Ehren, und so viel Eigenes, echt Gefühltes, aus
dem versammelten Schatz eines liebenden Mädchen¬
herzens spenden. Zartheit wie Kraft sind da, Er¬
wachen, Wachsen und Werden des Gefühls bis zum
tragischen Aufschrei und letzten Zusammenbruch. Die
Damen Waldow und Thaller, die Herren
Kuts
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Der
Klitsch bewährten sich gewohntermaßen.
ironische und satirische Esprit des „Grünen
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der Kakadu als Galgenvogel! — die lüsterne, kokette
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gewiß seine Freude gehabt an der Darstellung, an der
Regie, dem Publikum und an seinen Stücken sicher
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Theater und Kunst.
(Deutsches Volkstheater.) Zu Schnitzlers Geburtstag
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im Schaffen Schnitzlers Wegweiserdienste tun. In der „Liebelei“ be¬
kommt das leichte Wienertum der „Anatol“=Szenen zum erstenmal
einen tragischen Alzent, im „grünen Kakadu“, diesem unglaublich
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seine Gestalten aus einer anderen Welt und sie haben doch die an¬
mutige Leichtigkeit, die seine Grazie seiner wienerischen Figuren, ohne
den Stoffkreis dieses Revolutionsbildes zu stören. So gehört dieser
kleine Einakter vielleicht zur stärksten, sicher aber zur bleibendsten
Schnitzlerischen Kunst. Die „Liebelei"=Aufführung des Volkstheaters
kennt man schon. Herr Edthofer, Herr Kutschera und das
lustige Fräulein Waldow sind da ausgezeichnet. Fräulein Ehren
als Christine kam gestern mit ein paar schönen Empfinduugstönen
neu hinzu und der Theodor des Herrn Günther wurde in der
festlichen Beifallsstimmung des Hauses freundlich mit aufgenommen.
Im „grünen Kakadu“ spielen die Herren Kramer, Klitsch,
Lackner, Huber, Askonas, Russeck, Fürth, Weiß,
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die Damen Galafrés, Schweighoser, Balten, Pellar
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dem Ernst des Wirklichen zu verquicken und schließlich ins Tragische
zu steigern: Eine französische Revolution, bei der Herr Kramer
Regie führt.
A#sscamtl aus
Ost. Volks Z.
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Fräulein Ehren ist keine Chrif
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eines Tränensees. Das Gemüt arb
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äulein Waldow.
Typus die Schlager Mizzi de¬
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gestern am Platze. Herr Homma mit seinem köstlichen
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