II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1112

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5. Liebelei
aunene en esensterenenenenenangant.
Ausschnitt aus: Fremdenblatt, Wien
rom:
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27als Leiephnon desib.
Franz Neumann, der Komponist der Oper
Liebelei“
(Zur heutigen Erstaufführung an der Volksoper.)
V Der Komponistder heute an der Volksoper zur Erstaufführung
gelangenden Oper „Jiebelei“ Franz Neumann, dessen Werk sich als
vollständige Vertonung des gleichnamigen Schauspiels von Artur Schnitzler
darstellt und keinerlei Cesangstexte aufweist, machte einem Berichterstatter
über die Entstehung seiner Oper und über seinen Lebenslauf folgende
interessante Mitteilungen:
Seit zehn Jo## in als Kapellmeister am Opernhaus in Frankfurt a. M.
engagiert, habe ich bereits zwei Opern, die sich „Peri“ und „Braut¬
werbung" betiteln, komponiert. Unter dem tiefen Eindruck, den Artur
Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“ auf mich machte, unternahm ich es
vor einigen Jahren, mich an den Dichter mit der Bitte um die Bewilligung
zur Vertonung seines Werkes zu wenden. Schnitzler trug zunächst Bedenken
und erwiderte mir, er könne sich nicht vorstellen, daß sein Schauspiel ohne
jede Veränderung, mit kim ganzen Dialog, als Oper aufgeführt werden
könne. So komponierte ich denn auf eigenes Risiko den ersten Akt und fuhr
nach Wien, um dem Dichter meine Musik vorzuspielen. Schnitzler schien an der
Vertonung lebhaftes Gefallen zu finden, denn er zeigte sich nun mit der Vollendung
meiner Arbeit vollständig einverstander. Er brachte auch weiterhin dem Werke
das lebhafteste Interesse entgegen und wohnte im Jahre 1911 der Urauf¬
führung der Oper in Frankfurt a. M. bei. Seit dieser Zeit ist meine Oper
an zahlreichen deutschen Bühnen, so u. a. in Köln, Leipzig, Berlin (an der
Komischen Oper als letzte Novität unter der Direktion Gregor) zur Aufführung
gelangt. Die Wiener Volksoper ist die sechsundzwanzigste Bühne, an der die
Oper „Lirbelei“ in Szene geht. Mit besonderer Freude erfüllt es mich, daß
ich der erste Komponist bin, der eine Wiener Oper geschrieben hat. Ich
bin glücklich, mein Werk nun in Wien aufgeführt zu sehen. Dem Direktor
Rainer Simons fühle ich mich dankbar, daß er die Oper erworben und
in so liebevoller Weise inszeniert hat. Ebenso dem Dirigenten Kapellmeister
Tittel. — Der Komponist ist in Proßnitz in Mähren geboren und
wurde für das Selchergewerbe bestimmt, dem auch der Vater
angehörte. Neumann trat auch in das väterliche Geschäft ein.
„Mit Wien — erzählt Herr Neumann — verbindet mich bisher nur
die Erinnerung an meine mehrjährige Lehrzeit bei der Selcherfirma Wei߬
happel. Es sind nun 20 Jahren daß ich dort eintrat, um durch zwei
Jahre die Wurstfabrikation zu erlernen, und dann noch ein weiteres Jahr
als Geselle tätig zu sein. Tagsüber bei der Arbeit, benützte ich die einzigen
freien Abendstunden um im Theater, meist in der Hofoper Erhebung zu
finden. Um 1 Uhr früh mußte ich wieder bei der Arbeit erscheinen. Meine
Sehnsucht, meine ganze Liebe galt in dieser Zeit ausschließlich der Musik.
Ich lernte allein und studierte Instrumentation. Militärkapellen brachten
bereits damals Kompositionen von mir zur Aufführung, während ich —
Wurstwaren allen größeren Hotels und Gasthäusern zustellen mußte. Nach¬
dem meine Lehrzeit bei Weißhappel beendet war, machte ich mein Einjährig¬
Freiwilligenjahr, und wurde Leutnant in der Reserve. Verschiedene Umstände
ermöglichten es mir nun, mich meiner musikalischen Ausbildung zuwenden,
zuerst am Konservatorium in Wien, dann in Leipzig, wo ich alle vier Klassen
in einem Jahr absolvierte. Nach Engagements in Karlsbad, Teplitz, Linz
und Reichenberg kam ich als Kapellmeister an das Opernhaus zu Frank¬
furka. M., dem ich noch für eine Reihe von Jahren verpflichtet bin.“
Die übrigen Kunstnachrichten befinden sich auf Seite 24.
Ausschnitt aus:
Das Forum, Wien
vom:
750

N.—
Volksoper. „Liebelei“, das Schnitzler’sche
Sebduspiel zur Oper umgewandeit, wülde-Pienstag den
J4. d. M. zum ersten Male aufgeführt. — Der Kompo¬
nist Neumann hat die kolossalen operwidrigen
Schwierigkeiten, die ihm der schwer zu vertonende
Text bot, verhältnismäßig gut überwunden. Seine
große Begabung als Pheatermusiker und die stark
Theaterwirksame Dichtung taten noch ihr Uebriges.
Auch die Darstellung war eine wohl vorbereitete. Frl.
Vica Engel war eine vorzügliche Christine, die ihrer
schwierigen aber dankbaren Partie ihren schönen
Frischen Sopran lich, und die Darstellung des süßen
Wiener Mädels trefflich brachte. Der ausgezeichnete
Tene Herrn Lußmanns als Fritz, das gute Spiel
Herrn Brandts als Theodor, Fräulein Röder als
Schiager-Mizzi, leider ganz unwienerisch, Herr Band¬
1er als Kapellmeister Weiring, gut charakterisiert
und besonders warm im Ton, Herr Klein und Fräulein
Machn, das ausgezeichnete Orchester unter der ziel¬
bewußten Leitung des Herrn Tittl: Sie alle verhaifen
dem Werke zu einer besonders freundlichen Aufnahme
von Seiten des Publikums, das Darsteller, Kapell¬
meister, Komponisten und den Regisseur Herr Mar¬
kowskg mit ranschendem Beifall überschüttete. Un¬
zähligemale mußte nach dem 2. Akt der Vorhang in
dip-Höhe und der Komponist sich inmitten der Dar¬
„steller zeigen.
Annck Aetesche serten, ain
(S 10. 1910
vom:
#bendblatt
Schnitzlers Liebelei als Oper. Aus Wien
witd uns vöik 10. d. gemeldet: Schnitzlers Liebelei
gelangte gestern in der Volksoper als Oper in der
Vertonung des Frankfurter Opernkapellmeisiers Franz
Neumann zur Erstaufführung. Dort, wo die Dich¬
tung der Musik entgegenkommt, fand Neumann starke
dramatische Höhepunkte. Am wohlsten fühlt er sich in
Parker Stimmungsmalerei, in dim Ausnützen alles
an
Lyrischen. Eine originelle Note vermag Neumann
nirgends anzuschlagen, aber er ist außerordentlich ge¬
wandt als Nachempfinder. Der Beifall war sehr stark

und echt.