II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1212

Liebelei
5. L box 12/5
Sene 102.
KIINLMAT OUKAPHISCHE RUNDSCHA
Autoren-Serie, das Schnitzlersche ker Weyring wird ebenfalls vor¬
Meisterwerk „Liebelei“ zur Vor-züglich gespielt.
führung gebracht. Diese große
Der Film ist ohne das erklä¬
Schöpfung unseres Wiener Dichters rende Wort gut verständlich. Dazu¬
und Seelenschilderers, der zu den trägt die einfache, glatte Handlung
bedeutendsten der modernen deut- und die geschiekte Inszenierung viel¬
schen Literatur zählt, ist eine bei. Die „Liebelei“ im Film wird
Prachtleistung der Filmkunst. Die der gleiche große literarische Er¬
Imperator-Filmfabrik hat sich ver- folg sein-wie das Bühnenwerk Artuf
ständnisvoll dem Schnitzlerschen Schnitzlers.
Werke angeschlossen und es
er¬
schöpfend erfaßt. Die ganze In¬
szenierung atmet durchwegs eine
Einheitlichkeit und vornehme Auf¬
fassung, und Waldemar Psylander
spielt den unbedachten jungen Mann.
der gleichzeitig eine große Liebe im
Herzen trägt und die Frau seines
Freundes verführt, mit einer Eleganz
und Feinheit, daß er wenige eben¬
bürtige Darsteller zu fürchten hat.
Auch die Christine- und die Mizzi¬
Schlager sind glänzend wiederge¬
geben. Die Lebenslust der beiden
jungen Dinger, die Sorglosigkeit,
komnt in der Filmdarstellung treff¬
lich heraus. Der Ausflug in die
Auen, den die beiden verliebten
Pärchen unternehmen, ist prächtig
gemacht und wird für Fritz, als er
zum Duell schreitet, eine letzte Er¬
innerung. Fällt er doch auf dem
gleichen Platz, wo er Christl zum
ersten Male geküßt. Der alte Musi¬