II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1231

5.
Liebelei
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ungner oinne Cenen
Egerer Zeitung
aus
. AUG. 1910
9usttäottgenter. 2
d
* Beursize Lermer. Donnerstag RnN. d. M.
ging zum Benefize unseres ersten Bonoloant Herrn
chuitles ortginelles Schauspiel „Liebelei“
. Ler
r Bühne in Szene. Literarisch wenig be¬
au
hat sich dieses Stück doch bis her recht bühnen¬
beute
wirksam erwiesen, wozu der geistreiche Dialog wohl
nicht wenig beigetragen haben mag. Kommt dazu
ig, wie wir sie hier bei uns in
noch eine Besetzu


Sumlstag, del V. ##..
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Franzensbad erlebten: der bekannte Wiener Operetten=
änger Otto Storm als Fritz Lobheimer, die beliebte
Wiener Soubrette Mimi Marlow als Mizzi Schlager,
der Benesizeant Adolf Lermer selbst als Theodor
Kiiser — dann kann das Stück seines Erfolges sicher
ein. Der Beifall des gesteckt vollen Hauses war
denn auch nach jedem Aktschlusse ein geradezu frene¬
ischer und nach dem zweiten Akte verwandelte sich
die ganze Bühne in einen förmlichen Blumenhain.
Unzählig waten die Spenden, die das begeifterte
Zublikum seinen Lieblingen zu Füßen legte und das
nfallklatschen woll'e kein Ende nehmen. Wohl an
sehnmal mußte der Vorhang sich heben, bevor wieder
Ruhe im Hause eintrat. — Auf das Spiel der drei
beltebten Schauspieler hier näher einzugehen, können
wir uns wehl schenken. Sie sind ohnedies genügend
bekann und bedürfen unseres Lobes nicht. — Die
Rolle Chriftine Wetring war mit einer neuen
Kraft besetzt: Frl. Paula Müller. Die sympathische
junge Dame gesiel bei ihrem Debut sehr gut. Ihr
Spiel ist gewandt und sicher, sie weiß ihre Rolle
auch geistig gut zu ersassen und zu erschöpfen, ihre
Stimme hat einen angenehmen dunklen Klang, den
man gern hört. Wir hoffen sie von nun an öster
auf der Bühne zu sehen. — Selbstredend waren
auch die anderen bewährten Kräfte unseces Ensem¬
bles (wir erwähnen hler nur Frl. Rucker und Herrn
Paulmann) gut am Platze. Es klappte alles sehr
gut und war das Publikum von dem Spiel entzückt
und begeistert. Möge uns der (Theater) Himmel noch
recht viele solche schöne Abende bescheren.
„Som0.
Manchenen Genweennd Smter Aesstee
Ausschnitt aus: München
9- 9. 303
* Münchner Schauspielhaus. Am Sams¬
tag gingen fast durchwegs neu besetzt Ax
Ienensterter- und „eichet. unchlschtiste
in Szene. Die weibliche Hauptrolle spielte in
beiden Stücken Annie Rosar. Ihre Kunst ist be¬
sonders auf ernste, schwere Charaktere gestimmt.
So liegt ihr natürlich auch die Rolle der Chri¬
stine, deren Jugend schon Lebensernst und Lebens¬
pflicht erfüllt und für die auch die Liebe nicht
leichte Tändelei, sondern tiefernstes Seelenproblem
ist, viel besser als die doch mehr oder minder
leichtlebige Margarethe in „Literatur“, Anni Ro¬
sars Christine war absolute Lebenswahrheit, ihre
Margarethe das Kunstergebnis einer talentierten
Künstlerin. Mit Lebenslust und Lebensfreude er¬
füllte Hertha Ruß die Rolle der Mizi Schlager.
Einer so vornehm eleganten Darstellerin wie Marie
Glümer fällt es nicht leicht, derbe Frauentypen
aus dem Volke wie die der Frau Binder auf das
Lebensechte zu stimmen. Ganz prächtig gelang
Max Weydner der gutmütige Vater Weiring.
Temperamentvoll und leidenschaftlich gab von Du¬
niecki den Fritz Lobheimer. Seinen lebenslustigen
Freund Kaiser spielte mit vollem Erfolg Carl
Günther, der auch vorher in „Literatur“ mit köst¬
lichem Humor mit feudal näselnd=singenden Ton
den seinen geistigen Horizont im Rennsport er¬
schöpfenden, stutzerischen Adeligen zeichnete.
In
Spiel und Maske gleich brillant vertrat
Herr
Peppler als Gilbert den über=modernen Literatur¬
menschen. In der mise en scène wußte Stoll¬
berg in dem gemütlichen Stübchen des alten Violin¬
spielers die reizende Poesie dieses Aktes plastisch
erstehen zu lassen, wie die beiden eleganten Salons
Muster modern=fortschrittlicher Inszenierungskunst
waren. Die Neueinst# rung der beiden Schnitz¬
lerschen Werke begegn ebhaftem Beifall.
Theater am etnerplatz. Die än¬