II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1390

Liebelei
Sessser box 12/7
### o dieser Betanntmachung müssen auch Mietverträge über
Die Angelegenheit der
möblierte Zimmer vom Vermieter dem Wohnungsamt an¬
eachten ist, daß
Decla-Bioskop
gezeigt werden. Als Norm für die Festsetzung des Mietpreises
pflegt.
sind vom Ausschuß für das Wohnungswesen den Mieteini¬
will nicht zur Ruhe kommen, da die Aktionäre sich durchaus
gungsämtern folgende Richtlinien gegeben worden: Der Miet¬
nicht mit der Fusion Nationalfthn einverstanden erklären wol¬
15
S
Ssternemrmammn
Weeereerreruen

Wie wenig er den Sinn dieses Schauspiels erfaßt hat,
repräsentativsten, als er im Panoptikum in Hemdär eln „er¬
zeigt das Vorspiel zum dritten Akt. Hier schildert Neumann in
schüttert“ dastand. Eugen Gottlieb, der musikali# Lei¬
einem breit angelegten sinfonischen Gemälde den Zweikampf
ter, hatte das Blüthner=Orchester trefflich einstudiert; ob er
und Tob Fritz'. Es ist nicht mehr wie natürlich, daß sich der
der schwierigen Partitur in allen Teilen gerecht wurde, mag
dahingestellt bleiben. Maximilian Moris, der künstlerische
Tondichter diesen großartigen Vorwurf für sein Tondrama
apellmeister des
Leiter, hatte für ansprechende Szenenbilder und — soweit
nicht entgehen lassen durfte, und es ist vor allem anzumerken,
durch Richard
möglich — flottes Spiel gesorgt.
daß dieses Musikstück an sich ein hervorragendes tonmalerisches
Rich. Berg.
Schnitzlers „Lie¬
Gebilde ist. Aber Franz Neumann begnügt sich nicht mit
„Traumulus“ von Arno Holz und Oskar Jerschke
mals in seiner
dem Vorteil, den er an sich schon durch seine Tonsprache gegen¬
im Residenztheater zu neuem Leben erweckt. Es lohnte
isches Blut zu¬
über dem Wortdichter hat Jeder, der dem Gang der Hand¬
sich, wenn auch die Persiflagen auf die wilhelminische Aera
die Oper „Lie¬
lung gefolgt ist, weiß, was dieses Tongemälde zu bedeuten
heute merkwürdig anmuten. Es lohnte sich, weil man Albert
ls viel beachtet,
hat. Neumann aber schätzt sein Publikum noch tiefer ein.
Bassermann (Traumulus), Wilhelm Bendow (Brutus)
Mun ist es vom
Er läßt inmitten des Vorspiels zwei Schüsse ertönen, und un¬
und Albert Patry (Landrat von Kannewurf) zur Verfügung
rgesiebelt und
mittelbar darauf hebt sich der Vorhang zu — einem lebenden
hatte, die von dem übrigen Ensemble trefflich gestützt wurden.
ommeroper, die
Bild! Oder vielmehr zu einem toten. Wir sehen den Aus¬
Bassermann in der Rolle des in seiner Lebensphilosophie
Opernregisseurs
gang des Duells. Fritz liegt erschossen am Boden, Theodor
erschütterten, alternden Gelehrten, der das Gute glaubt und
rd seines Blei¬
beugt sich weinend über ihn. Diese Geschmacklosigkeit ist
das Schlechte nie erkennt, ist in der Tat ein Erlebnis. Er geht
sich die Opern.
schauerlich! Das ist Panoptikum, das heißt, ein Werk nicht
mit seinem Schmerz um den irregeleiteten Zögling an die
weil die Oper
vertonen, sondern esverkitschen. Damit ist aber auch
Nieren. Prachtvoll Wilhelm Bendows jugendliche Ge¬
kann, das das
die großartige Steigerung der letzten Szene bei Schnitzler ver¬
staltungskraft, von der man mehr sehen möchte. Wie er dem
nichtet. Das Publikum, ein mit Keulenschlägen wissendge¬
verehrten Lehrer seinen Fehltritt gesteht und durch einen Blick.
machtes, steht den Schmerzensusbrüchen Christines fremd und
üssen wir uns
seiner Dulcinca vom Pfade der Wahrheit abweicht, mit wel¬
teilnahmslos gegenüber. Hier wird Vernunft Unsinn, Wohl¬
d die tiefe Wir¬
chem zu Herzen gehenden Ausdruck er schmerzerfüllt Ver¬
tat Plage!
der Handlung,
zeihung erfleht, ist ergreifend. Leider wurden oft die besten
Man müßte in diesem Vorspiel einen kräftigen Strich
unkompliziert.
Szenen durch unverständliches Lachen und Räuspern urteils.
machen, wie sich denn überhaupt Neumann entschließen sollte,
er trotz der ge¬
losen Publikums gestört. Albert Patry ist mit seiner derb¬
das Werk umzuarbeiten. Daß er auch feine humoristisch¬
theit, der sein¬
komischen Poltrigkeit und der überlegenen Geste ein intrigan¬
charakteristische Töne anzuschlagen weiß, eigt die musikalisch
Schicksals, das
ter Landrat, wie er im Buche steht. Von den weiblichen Dar¬
trefflich gelungene Zeichnung der Frau Binder. Ueberhaupt
hlbar
so recht
stellerinnen Else Bassermann und Else Wasa ist nichts
soll die ernste Arbeit nicht verkannt werden, und es wäre sehr
das un
tlich
Besonderes zu sagen. Sie fügten sich gut dem Ganzen ein,
zu wünschen, daß sich das Deutsche Opernhaus dieses
s der
r, und
odne besonders zu begeistern. Störend ist die Toilette der
Werkes annähme und es seinem Publikum brächte. Die In¬
dels“
ier¬
letzteren im Schlußakt, weil eine noch so moderne Frau in
strumentation verrät den gewiegten Fachmann, dem vom
as
einem so kleinen Städtchen niemals wagen darf, sich wie eine
„Fidelio“ bis „Electra“, von „Robert den Teufel“ bis „Tosca“
grande Cocotte aus dem Palais des danses anzuziehen. Dem
nichts fremd geblieben ist.
orwurf zu einer
Regisseur Carl Kahlmann, der für ein treffliches Zusam¬
Die Aufführung der Volksbühne ist, am Maßstab
es Tondramas
menspiel sorgte, gebührt für die gelungene Studentenkneipe
einer Sommeroper gemessen, sehr gut. Köstlich Desider
unkt, zur Sub¬
seligen Angedenkens mit allem Klamank und Radau ein
Zador, der den Theodor in Gesang und Spiel vortrefflich
aber unwillkür¬
E. Go.
Hurrah!
darstellt. Auch Hans Heinz Bollmann singt und spielt den
wiß konnte den
Das Theater am Kurfürstendamm wird, unter Dr. Ro¬
Fritz sehr annehmbar. In Helmuth Berndsen lernte ich
ner Vertonung
berts Leitung, mit der dreiaktigen Komödie „Ingeborg“ von
einen vortrefflichen Bassisten kennen, dessen Hans Weiering
ht gelungen, sie
Kur Goetz eröffnet werden. Es folgt wahrscheinlich „Die
jedem winterlichen Opernensemble zur Zierde gereichen würde.
Er erhebt den
fremde Frau“ von Alexander Bisson, und bann soll ein neues
Schade, daß Margarete Schlemüller, die die Christine
ls Untergrund
Schauspiel von C. A. Ralph, „Carneval“, zum ersten Male
aufgeführt werden. Auch „Zaza“ wird wieder zur Auffüh.
gut singt und spielt, in dieser Rolle so unmöglich aussieht.
igen tragischen
rung gelangen.
Das war kein „süßes Wiener Mädel“, sondern eher eine
nterstreicht mit
Oskar Fried, der hervorragende Musiker und Dirigent, hal
potenzierte Walküre. Die Mizzi der Friedel Schwarz war
dreifach. So
in dieser Woche seinen 50. Geburtstag gefeiert. Der Name
gesanglich und darstellerisch gleich farblos, während Ida
das Schauspiel
Oskar Fried ist ein Programm, er bedeutet: das Moderne
Holms eine trefflich singende komische Alte zu sein scheint.
Neumann stets
S
Ein Herr war kein Herr, und Herr Kant machte sich am in der Musik. Vor allem aber ist er unlöslich mit dem Gustav
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