II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1392

Liebelei
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dies den Typus des „süßen Mädels“. Auch das wäre Erscheinung und Temperament prädestinieren ihn für
knst und Literatur.
eines Jubiläums würdig, auch das hebt die Bedeu= den Theodor. Er war beinahe wienerisch. Herr Gerth
ist zwar kein Fritz, wie sich ihn Schnitzler wünschen
tung dieses Theaterstückes über die Vergangenheit hin¬
Der Barbier von
aus und glorifiziert Wien in alle Ewigkeit.
würde, ist aber intelligent genug, sich auch in ihn zu
Verriac.
schicken. Herr Weyrich spielte den Hans Weiring
schrieb unter das Personenver¬
in traditioneller Weise.
So trägt das Stück so viel Werte in sich, daß ihm
pieies „Liebelei“, die Anmer¬
die Darstellung bei wenigstens einiger wienerischer
Zeit: Gegenwart.“ Der Ort
eine einaktige Komödie von
r stimmt bei Schnitzler immer), Behandlung nichts anhaben kann. Wird es von echt Dann
von Berriac“. Auch Mell
stimmen, denn das Erlebnis der wienerischen Menschen gespielt, dann löst sein Moll= Max Mell¬
ist ein Wiener, ##
Zeitalter gebunden. Aber diese ton, jenes „Zärtliche ohne Pathos“ das von ##
ngerer, einer mit schönen
ichterischen Talenten, die immer### vielversprechend
, es ist also ein Vierteljahrhun= ausgeht, unser Gemüt in allen Fasern auf. 2####
genscheinlich
ind Er schafft nicht viel, be
burger Aufführung war wohl nicht durchwegs wien¬
nigen, so daß dieses so liebe, uns
er was er
risch, aber sie gelang so. daß auch ihr die Herzen ent= in der Tretmühle des Journa##
e Stück ein Jubiläum feiern
gegenschlugen. Frl. Schefranek, die echte Tränen schreibt, kommt aus einem Dichterheig
erer Berechtigung ein Jubiläum,
weinte, ist zur Christine=Darstellung berufen. Ste#nersten Lyriker. „Der Barbier von Berr¬
frisch, so lied, so ans Herz grei¬
freilich noch nicht süßes Mädel genug, ist um ein seinem kontrastlichen #sammenhang zur Auffühenn
Erstaufführung vor 25 Jahren.
mit Schnitzlers „Liebelei“. Wie in dieser wird dort
würde, daß alles Sonstige, das Quenichen zu sehr in sich gekehrt; der Gefühlsaus¬
ist's da umgekehrt
den Weg alles Vergänglichen bruch im letzten Akt müßte elementarer sein. Aber es
nur zur Erholung geliebelt,
Hirne. Und ist ein
seiner „Liebelei“ möchte man's war wieder eine schöne Talentprobe. Hingegen hatte! Da tut es eine Frau, nei#
sondern in der
Fann es nicht annehmen: sie ist die „Frau eines Strumpfwirkers“ Frau Czernitz= Eifersuchtsakt und spielt nich
st vielleicht das wienerischeste Renn wienerische Klassizität im Blute bis in die Grafschaft Laon in Frankreich, vor dem Ausbruch der
en worden und wienerischer nicht Angenwimpern, bis in die Fingerspitzen, ja bis in die canzösischen Revolution, in einem Barbierladen.
en wird; es hat Klassizität in der zeitgemäße Kleidung. Auch die Mizzi Schlager fand Nanette, die Frau des Barbiers. Seine Wirtschaft
Menschen, im Ton. Hier muß in Frl. Jusa eine onnehmbare Verkörperung. Von geht zurück, denn seine Frau ist ein „Schmutfink“.
en stahn“ bis ins letzte; jeder den Herren bot Herr Forstner die stärkste Leistung Die Servietten sind immer noch schmutzig und feucht
dchen ist, mußte genau so gespro= des Abends. Unser Operettentenor ist ein gewandter vom letzten Gast. Die Frau ist eine kokette Katze. Er
Patina an, wurde klassisch. In Schauspieler, ein sorgsamer Wortbehandler, dem der ist ihr „dummer Mann“, den sie betrügt. Sie sind ein
Hans Weirings, des Violin= Operettenblödsinn nichts anhaben kann und den wir halbes Jahr verheiratet. Bevor er sie zu seiner Frau
Theater, schuf Schnitzler über= immer sympathisch im Schauspiel begrüßen werden, nahm, ist er aufe Schloß rasieren gegangen. Damals