II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1451

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Liebelei
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imalrikaltert wuret, ist als 15 Jahren Zwangsarbekt verurteilt, went dei
Freund der deutschen Wissenschaft und als warmer er angeblich einen Weiler einäschern ließ.
— Ein 120.
Förderer der geistigen Beziehungen zwischen Deutsch= deutscher Oberst wurde ebenfalls zu 15 Jahren Ge=Ko
land und Ungarn bekannt.
fängnis verurteilt.
[ba
zustand des Fritz Lobheimer ungemein düster.
Weihnachtseinkäufe
Er darf und soll unruhig sein — auf der Grund= 2
lage jugendlichen Leichtsinns. Er spielt bei
Fehling eine Schwermut, für welche die Doppel¬
Liebelei.
beziehung zu der verheirateten Dame und zu dem
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Schillertheater.
Vorstadtmädchen ein Widerspruch ist. ... wegen zu
Als vor dreißig Jahren der junge, nur in gleichartiger Tiefe. Er gibt von vornherein einen Ne
intimeren Literaturkreisen bekannte Arthur Todeskandidaten und trotzdem der Darsteller in
Schnitzler ins Burgtheater einzog, war es für Richard Duschinsky ien Wiener ist, ging ihm
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den weiteren Umkreis der damals völlig unbe= diese für den Ton des Stückes willkommene
wi
strittenen Vorrangbühne eine Ueberraschung. Die Eigenschaft verloret durch eine Melancholie, die be:
verallgemeinerte.
Burg war auf klassisches Repertoir und auf das
Eingeweiht in den Ausgang des Stückes auchs ted
Salonstück abgestimmt, dem Naturalismus schloß
das Spiel der Lucie Mannheim. Sie hätte ##
man die Pforten. Nun öffnete sich die Tür dem
im ersten Akt vortoiegend unbekümmertes Vor¬ Ge
Jungwiener Erlebnis und dem Gefühlstumult
stadtmädel zu sein. Ihre Fragen, die außerdem
ängter Vorstadtherzen.
Auf geheiligter
unwienerisch scharf klingen, haben zu viel Schick= sor
#erschien in der Ladnerinbluse der lebens¬
salsangst. Die Bangigkeit beider bedrückt und bü.
ungenierte Typus einer Mizi Schlager und
verlängert. Um so erfreulicher war der Humor, als
Abo# von Sonnenthal, den sich vorher niemand
die erfrischend bewegliche Lustigkeit des jungen
ohne alon
oder klassische Patina denken
Heinrich Schnitzler und der Maria Paud=Pi
mochte, sieden in ein Hinterstübchen und trug
ler. Besonders die Darstellerin der Mizi Schlager her
den schäbigen Hausrock eines Vorstadtmusikus.
ver
war ein Segen. Ihre Pointen blühten aus der
Das Burgtheater hatte mit der Förderung des
des
Situation auf. Es war wie eine Durchlüftung. Sit
ingen Schnitzler am meisten sich selbst gedient.
Fehlings Regietendenzen triumphierten im
fand den Anknüpfungspunkt an eine neuere
Bi
Schlußakt. Das war tragisch leidenschaftliche Zu¬
Zeit durch ein Werk, das die Doppeleigenschaft
sammenfassung. Lucie Mannheim gab hierssch:
hatte, in der Form nicht revolutionär, und in¬
trie
Schmerztöne und Aufschreie, die mitßreißende Er¬
haltlich bloß ein Wechsel der Sphäre zu sein.
not
regung waren. Ein paar exaltierte Momente
Und auch das mit einer, Bedenken entlastenden,
ist,
könnten noch hinwegfallen. Man nahm sie mit.
wienerischen Note.
Der Schmerz des alten Weiring (Jakobau
In einem, die Wiederaufnahme des Werkes

[Tiedtke) glühte in besonderer Gefühlsfarbe
begründenden Vorwort des Theaterprogrammes
sich
auf. Der Beifall der Zuschauer wurde stürmisch. sell
verspricht der Spielleiter Jürgen Fehling die
Vorher spielte man das bejahrte Schnitzler= Ku
Darstellung auf das dichterische Aroma des
feuilleton „Weihnachtseinkäufe“ mit Lina Lossen
Stückes, auf Gefühlspunkte, auf die Musik des
mel
und Erwin Faber. Eine überflüssige Zugabe
Herzens zu konzentrieren. Nicht bloß bei altern¬
zust
mit Schneegestöber. Die Flocken fielen noch im
den Zeitwerken, auch bei großen unvergänglichen
her
ersten Akt der „Liebelei“ herunter.
Dichtungen werden jeweils Elemente wichtiger,
gen
die den Nerv der Gegenwart berühren. Fraglich
Emil Faktor. rur
bleibt, ob sich auf einem so schmalen, die dramati¬
Premierenverlegung. Die Erstaufführung von
schen Vorgänge beinahe ängstlich aussparenden
[Jeromes Lustspiel „Parable will nichtsten
Felde die Wirkungsmomente so sorgfältig und
heiraten“
in den Kammerspielen des Bo
ohne Verlust an Substanz auseinander halten
Deutschen Tyeaters wird statt Freitag, den 16., am sin
Montag, den 19., stattfinden. Die für die Freitag¬
lassen. Es war orteilhaft und wohltuend, wenn
abe
vorstellung ausgegebenen Eintrittskarten werden an Ar
Fehling den theatralischen Auftritt des Rechen¬
der Kasse umgetauscht.
schaft fordernden Gatten durch Verkürzung auf
Overnhaus. Freitag, 6 Uhr: Tristan und Isoldesim
das Notwendigste vom Pathos befreite. Aber schon
mit den Tunen Leider, Arndt=Ober und den Herren Soot, fru
Scheidl, List, Kern, Nos. Witting. Krasa. Musikalische Lei=) die
vorher und erst recht nachher war der Gemüts= tung: Generalmusikdirektor Erich Kleiber.