II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1518

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Seite 47
REICHSFILMBLATT
Nr. 11/1927
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ein liebes Bild. F. Louis Lerch ist ein Student nach unserem
Liebelei
Wunsch, er hat viele gute Momente. Vivian Gibson ist sehr
7 Akte. — Länge: 2800 Meter. — Fabrikat und Verleih:
dekorativ, sicht allerdings nicht immer gleichmäßig aus, ist
aber hier viel gelöster als sonst. Stuart, Fürth, Platen, Hilde
Hegewald. — Uraufführung: Primus-Palast.
Maroff und Robert Scholz vervollständigen das ausgezeichnete
Allgemeines:
Ensemble.
Schnitzlers zartlinige pastellfarbene, süße und traurige
Technik:
„Liebelei“ hat man ins betrieberfüllte Filmatelier — zum
Hoesch hat klar und angenehm photographiert, Rotmils
zweitenmal — umgepflanzt. Es ist nun daraus ein handfestes
Bauten wirken gleichfalls unauffällig.
Volksstück geworden, das „edle Blut“ der Schnitzlerschen
Theatergeschäft:
„Liebelei“ fehlt nun; aber die Frauen, die das Herz auf dem
Der geschäftliche Erfolg steht außer Zweifel. F. H—1.
rechten Fleck haben, weinen, teils offenkundig, teils abgestuft
nach dem Bildungsniveau, herb, gehemmmt, verschämt.
*
Manuskript:
König Amazonas
also ist der Erfolg schon erstritten, während ,sich die
6 Akte. — Länge: 2368 Meter. — Hersteller und Verleih: Ufa.
männlichen Begleiter dieser Frauen — abgestuft nach dem
Uraufführung: Mozartsaal.
Bildungs-Niveau — noch pedantisch ihre Gedanken machen
Allgemeines:
über das etwas derbe Manuskript, über die Aktualität und
Dieser Film ist auf einer Expedition quer durch Südamerika
Glaubhaftigkeit des so Gebotenen. Herbert Jutike und Georg
aufgenommen. Er ist der beste aller Filme, die wir bisher von
C. Klaren haben, kurz gesagt, eine „Liebelei“ geschrieben, die
südamerikanischen Expeditionen kennen lernten, Niemals lang¬
weilig, stets abwechselnd, unerhört viel bietend, dabei technisch
ganz ausgezeichnet. Kulturfilme wie diese sieht das Publikum
lieber als Dutzende gewöhnlicher Spielfilme.
Inhalt:
Die Expedition führt von der Ostküste Brasiliens den
Amazonas entlang aus den Gegenden der Zivilisation in die
Gebiete der wilden Indianer, bis hinauf in die Kordilleren, in
das ehemalige Inkareich und von dort abwärts zum Pazifik.
Er gibt Einblick in die landschaftlichen Schönheiten, in die
Sitten und Gebräuche der Eingeborenen, läßt die Größe der
versunkenen Macht der Inkas ahnen. Poesie umwebt die Bilder
aus den Urwäldern, von den Strömen und den wuchtigen
Felsenbergen. Die Bearbeitung von Walter Jannings ist sehr
geschickt.
Regie:
Die Expeditionsleistung lag in den Händen von William Mc.
Goevern, der das Hauptverdienst am guten Gelingen dieses
Expeditionsfilms hat, Unter welchen Mühen und Opfern er
gearbeitet hat, kann man nur ahnen.
Technik:
Die Photographie von Johannes Männling verdient aller¬
größtes Lob. Er hat die Landschaft erfaßt und schenkt sie uns
mit allen Reizen. Dabei ist die Photographie so-klar, wie man
sie selten bei solchen Expeditionsfilmen findet.
Theatergeschäft:
Der Film ist geeignet, auch ein Publikum, das sonst wenig ins
Kino geht, heranzulocken und restlos zu befriedigen. An seinem
geschäftlichen Erfolg ist nicht zu zweifeln.
Lützows wilde, verwegene Jagd
der Masse des Kinopublikums sehr ans Herz gehen wird, denn
7 Akte. — Länge 2960 Meter. — Hersteller: Richard Oswald
es ist, des Volkes Herz zu rühren, alles da: Leichte Fröhlichkeil,
Jugendliebe, die girrende Kokett,e Freundestreue, Vaterliebe,
Produktions G. m. b. H. — Verleih: Berlin-Osten: Richard
Oswald Prod. G. m. b. H. — Mitteldeutschland: Domo-Strau߬
es ist alles da, und es ist in guten und akzeptablen Mengen
Film. — Norddeutschland: Union-Film. — Rheinland-Westfalen:
da, und wir sind doch erschüttert und denken nicht mehr an
Georg Markus. — Süddeutschland: Gotthelf-Film. — Urauf¬
Schnitzlers Liebelei, die ihr Leben vom Worte hat.
führung: Mozartsaal.
Regie:
Allgemeines:
I. und L. Fleck haben im Volkston inszeniert. Einige Grob¬
„Theodor Körners letzte Liebe“ ist der Untertitel dieses
heiten und Aufgetragenheiten, einiges Willkürliche, können den
Films. Er ist ebenso berechtigt, wie der Titel „Lützows wilde
Gesamteindruck des Sauberen nicht verwischen. (Aber eben
verwegene Jagd“ unberechtigt ist. Wer einen Film erwartet,
auch nur des Sauberen)
aus dem der Geist von 1813 spricht, der Geist derer vom
Schlage Lützows, der wird bitter enttäuscht sein. Was gezeigt
Inhalt:
wird, ist eine kitsch’ge, verlogene und theatralische Ange¬
Der Student Fritz Lobheimer ist der koketlen Frau Velten
legenheit, die zufällig in jene Zeit verlegt ist. Die Unentwegten,
„veriallen, er liebt aber Christine, die Musikantentochter; der¬
die bei einer Uniform und patriotischen Versen jubeln, werden
Mann erschießt den Fritz im Duell, das Mädchen nimmt Gift;
klatschen. Es scheint sich zu lohnen, für sie Filme zu machen.
„broken biessoms
Daher der Name Geschäftsfilm.
Darstellung:
Inhalt:
Theodor Körner, Hoftheater-Dichter in Wien, liebt die
Evelyn Holt als Christine ist hier so süß und weich und
Schauspielerin Toni Adamberger. Intrigen hin und her, er
lyrisch und kindlich, wic es die Rolle will. Aber sie hat noch
meldet sich im Lützowschen Freikorps. Toni folgt ihm, findet
nicht die volle Gewalt über ihre Mittel, vielleicht auch noch
nur noch den bei Gädebusch Gefallenen Nebenher läuft die
nicht die volle Kennlnis dieser Mittel. Aber im Ganzen ist sie