Liebelei
Ssesese en teretietet eetetersesene
box 13/1
ule mehr als recht gegeben. Zwei Mitglie¬
stätten und stellten fest, daß 270 Jünglinge über¬
ver der Kommission, die das Treiben der männ¬
haupt nicht wußten, wie man sich in Restaurants
lichen Jugend in den Verkehrsgelegenheiten be¬
zu benehmen habe, 405 junge Herren nahmen den
obachten sollten, konstatierten, daß 105 Jünglinge
Hut während des Essens nicht ab, und 360 steckten
sich mehr als impertinent schutzlosen Frauen gegen¬
während des Speisens das Messer in den Mund.
über benahmen. Von 100 Herren hatten kaum 39
Graf Condillas hat den Betrag der gewonnenen
ihren Sitzplatz Damen überlassen. Diese Kava¬
Wette der Jugendfürsorge überwiesen mit dem Er¬
suchen, in zivilisatorischem Sinne der alten Schule
liere befanden sich aber bereits in sehr gesetztem
Alter. Andere Rechercheure besuchten die Gast= auf die Zöglinge einzuwirken.
77
Medeiel.
Araufführung im Primus=Palast.
V Im Dreivierteltakt hebt die Handlung an, um
Ensemble um sich scharte. Evelyn Holt ist
das blasse Wiener Kind, hold und innig, glückhaft
In schmerzlicher Dissonanz zu verklingen. Aber
auch die lebhafteren Akkorde sind gedämpft vone
und selig, immer schlicht und zurückhaltend —
weicher Stimmung, von leiser Melancholie. Eng
Louis Lerch der Student Fritz Lobheimer, der
verbunden ist alles: Holder Betrug, schluchzendes
junge, melancholisch angehauchte Elegant, der zwi¬
Weh, zärtlicher Leichtsinn, sterbende Liebesworte.
schen den beiden Frauen einherpendelt. Ergrei¬
fend die Abschiedsszene, wo er erkennt, daß diese
Zauberhaft ist diese Welt, das Wien von einst,
letzte Liebelei sein Glück sein konnte, wo er fühlt,
dem die jungen Elegants und die süßen Mädels
daß er von dem Duell nicht mehr zurückkehrt.
Menschlich ungemein wahr und rührend Karl
Platen als Diener, Jaro Fuerth als alter
Cellist. Sympathisch Henry Stuart, der
lebenslustige, getreue Kamerad des Helden, scharf
charakterisiert der Bankier Velten von Robert
Scholz. Schauspielerisch wohl die stäxkste
Leistung aber ist Vivian Gibson, die die
schöne Bankiersgattin verkörpert, mit reizvollem
Raffinement und raubtierhaftem Instinkt, mit
heißer Leidenschaft und abweisender Kühle. Das
Künstlertum Vivian Gibsons zeigt klar erkennbare
Aufwärtsentwicklung. — Der Film fand wohl¬
verdienten Beifall.
hew.
Zum 25. Male „Meiseken“.
Im Theater in der Klosterstraße gestaltete sich die
25. Aufführung von Hans Alfred Kihns ergötz¬
licher Kleinstadtkomödie „Meiseken“ z
einem stürmischen Heiterkeitserfolg. Ein zahl¬
reiches Publikum folgte amüsieri den gewitter¬
schweren Ereignissen in Mückenwalde, bei denen
eine Torheit die andere ablöst, Rentenschiebung
gegen eine kleine eheliche Entgleisung ausgespielt
wind. Besonderen Beifall fanden Marie Bor¬
chardt als derb kokette Wirtin Karchow und
Max Bing als draufgängerischer Fabrikant
Bostelmann. Sehr gut im Spiel waren Franz
Sondinger als phisosophisch abgeklärter
Assessor Tetzen und Werner Gille als paragra¬
phenschnüfselnder Referendar Sanisil3.
Robert Scholz und Bivian Gibson.
das Gepräge gaben, wo Weltstadt und stiller
Der Amzug der Afa.
Winkel beieinander waren, Raffinement und
Der seinerzeit angekündigte Umzug der
Schlichtheit. Und ganz fern, kaum hörbar, erklin.
Ufa von der Köthener Straße nach der Kech¬
straße 6, 7 und 8 findet in diesen Tagen statt.
gen ein paar wiegende Takte, die gewissermaßen
Der Umzug verfolgt den Zweck, die Ufa in das
den Gründrhythmus geben.
Herz des Berliner Filmviertels zu verlegen und
So ist Schnitzlers Bühnenwerk, und fast so ist
zugleich alle Betriebe der Ufa einheitlich an einer
dieser Film. Bei Schnitzler liegen die Feinheiten
Stelle zusammenzufassen. Um durch die Ueber¬
im Dialog, im Film wurde das rein Gegenständ¬
siedelung keine große Störung der laufenden Ar¬
liche, die Handlung als solche betont. Aber es
beit herbeizuführen, werden die einzelnen Abtei¬
gibt keine peinlichen Schärfen, keine Unwahr¬
lungen an verschiedenen Tagen umzlehen, und
zwar ist der Umzug wie folgt organisiert:
scheinlichkeiten. Der Schimmer sentimentaler
17. März: Bauabteilung, 19 und 20. März: Ver¬
Dämmerstunden ist auch im Film noch erkennbar,
leihabteilung, 21. März: Auslands= und Presse¬
die zarten Schwingungen zittern immer noch leise
abteilung, 22. März: Theaterabteilung. 23. und
herüber und greifen ans Herz, daß verstohlen die
24. März: Buchhaltung, 25. März: Personal= und
Träne kommt.
Produktionsabteilung, 26. März: Direktion,
Ausgezeichnet das Manuskript Herbert Jutt¬
Rechtsabteilung, Sekretariat. Der Umzug wird
kes und Georg Klarens, vortrefflich auch die
also am 26. März beendet sein. Die Telephon¬
nummern bleiben die gleichen wie bisher.
Regie J. und L. Flecks, die ein glänzendes
brüll, ein wütendes ebelle — danngeht uns
nach der besten Gelegenheit zum Stoß — beide
I das Tier dovon. Estinkt tief in den Schnee ein, schwarz, sottie einanbes Rhalf4 „
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ule mehr als recht gegeben. Zwei Mitglie¬
stätten und stellten fest, daß 270 Jünglinge über¬
ver der Kommission, die das Treiben der männ¬
haupt nicht wußten, wie man sich in Restaurants
lichen Jugend in den Verkehrsgelegenheiten be¬
zu benehmen habe, 405 junge Herren nahmen den
obachten sollten, konstatierten, daß 105 Jünglinge
Hut während des Essens nicht ab, und 360 steckten
sich mehr als impertinent schutzlosen Frauen gegen¬
während des Speisens das Messer in den Mund.
über benahmen. Von 100 Herren hatten kaum 39
Graf Condillas hat den Betrag der gewonnenen
ihren Sitzplatz Damen überlassen. Diese Kava¬
Wette der Jugendfürsorge überwiesen mit dem Er¬
suchen, in zivilisatorischem Sinne der alten Schule
liere befanden sich aber bereits in sehr gesetztem
Alter. Andere Rechercheure besuchten die Gast= auf die Zöglinge einzuwirken.
77
Medeiel.
Araufführung im Primus=Palast.
V Im Dreivierteltakt hebt die Handlung an, um
Ensemble um sich scharte. Evelyn Holt ist
das blasse Wiener Kind, hold und innig, glückhaft
In schmerzlicher Dissonanz zu verklingen. Aber
auch die lebhafteren Akkorde sind gedämpft vone
und selig, immer schlicht und zurückhaltend —
weicher Stimmung, von leiser Melancholie. Eng
Louis Lerch der Student Fritz Lobheimer, der
verbunden ist alles: Holder Betrug, schluchzendes
junge, melancholisch angehauchte Elegant, der zwi¬
Weh, zärtlicher Leichtsinn, sterbende Liebesworte.
schen den beiden Frauen einherpendelt. Ergrei¬
fend die Abschiedsszene, wo er erkennt, daß diese
Zauberhaft ist diese Welt, das Wien von einst,
letzte Liebelei sein Glück sein konnte, wo er fühlt,
dem die jungen Elegants und die süßen Mädels
daß er von dem Duell nicht mehr zurückkehrt.
Menschlich ungemein wahr und rührend Karl
Platen als Diener, Jaro Fuerth als alter
Cellist. Sympathisch Henry Stuart, der
lebenslustige, getreue Kamerad des Helden, scharf
charakterisiert der Bankier Velten von Robert
Scholz. Schauspielerisch wohl die stäxkste
Leistung aber ist Vivian Gibson, die die
schöne Bankiersgattin verkörpert, mit reizvollem
Raffinement und raubtierhaftem Instinkt, mit
heißer Leidenschaft und abweisender Kühle. Das
Künstlertum Vivian Gibsons zeigt klar erkennbare
Aufwärtsentwicklung. — Der Film fand wohl¬
verdienten Beifall.
hew.
Zum 25. Male „Meiseken“.
Im Theater in der Klosterstraße gestaltete sich die
25. Aufführung von Hans Alfred Kihns ergötz¬
licher Kleinstadtkomödie „Meiseken“ z
einem stürmischen Heiterkeitserfolg. Ein zahl¬
reiches Publikum folgte amüsieri den gewitter¬
schweren Ereignissen in Mückenwalde, bei denen
eine Torheit die andere ablöst, Rentenschiebung
gegen eine kleine eheliche Entgleisung ausgespielt
wind. Besonderen Beifall fanden Marie Bor¬
chardt als derb kokette Wirtin Karchow und
Max Bing als draufgängerischer Fabrikant
Bostelmann. Sehr gut im Spiel waren Franz
Sondinger als phisosophisch abgeklärter
Assessor Tetzen und Werner Gille als paragra¬
phenschnüfselnder Referendar Sanisil3.
Robert Scholz und Bivian Gibson.
das Gepräge gaben, wo Weltstadt und stiller
Der Amzug der Afa.
Winkel beieinander waren, Raffinement und
Der seinerzeit angekündigte Umzug der
Schlichtheit. Und ganz fern, kaum hörbar, erklin.
Ufa von der Köthener Straße nach der Kech¬
straße 6, 7 und 8 findet in diesen Tagen statt.
gen ein paar wiegende Takte, die gewissermaßen
Der Umzug verfolgt den Zweck, die Ufa in das
den Gründrhythmus geben.
Herz des Berliner Filmviertels zu verlegen und
So ist Schnitzlers Bühnenwerk, und fast so ist
zugleich alle Betriebe der Ufa einheitlich an einer
dieser Film. Bei Schnitzler liegen die Feinheiten
Stelle zusammenzufassen. Um durch die Ueber¬
im Dialog, im Film wurde das rein Gegenständ¬
siedelung keine große Störung der laufenden Ar¬
liche, die Handlung als solche betont. Aber es
beit herbeizuführen, werden die einzelnen Abtei¬
gibt keine peinlichen Schärfen, keine Unwahr¬
lungen an verschiedenen Tagen umzlehen, und
zwar ist der Umzug wie folgt organisiert:
scheinlichkeiten. Der Schimmer sentimentaler
17. März: Bauabteilung, 19 und 20. März: Ver¬
Dämmerstunden ist auch im Film noch erkennbar,
leihabteilung, 21. März: Auslands= und Presse¬
die zarten Schwingungen zittern immer noch leise
abteilung, 22. März: Theaterabteilung. 23. und
herüber und greifen ans Herz, daß verstohlen die
24. März: Buchhaltung, 25. März: Personal= und
Träne kommt.
Produktionsabteilung, 26. März: Direktion,
Ausgezeichnet das Manuskript Herbert Jutt¬
Rechtsabteilung, Sekretariat. Der Umzug wird
kes und Georg Klarens, vortrefflich auch die
also am 26. März beendet sein. Die Telephon¬
nummern bleiben die gleichen wie bisher.
Regie J. und L. Flecks, die ein glänzendes
brüll, ein wütendes ebelle — danngeht uns
nach der besten Gelegenheit zum Stoß — beide
I das Tier dovon. Estinkt tief in den Schnee ein, schwarz, sottie einanbes Rhalf4 „