II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1523

Liebelei

box 13/1
Kar ische.
ynete
gewogen und schildert ihn
extes
r, der reichen Frauen unter dem Vortdand
erzen
magischer Künste ihr Geld abgelockt habe.
enen.
flug¬
Die 31 Jahre alte Frau des Maurermeisters
Borte
Gustav Neuendorff
aus der Flensburger
Straße 5 hat sich und ihren neunjährigen Sohn
Werner wegen Familienwistigkeiten durch Ein¬
hutz= atmen von Leuchtgas getötet.
„Fest
vorzutäuschen. Man glaubt ihm nicht. Die
kain,
übrigen Darsteller sind garantiert echte Ungarn.
wird,
Sie vermögen jedoch nicht, das Nationalaroma zu
önen
geben wie die Russen= oder die Schwedenfilme.
Nan
Die Regie (Hans Schwarz), auf Aeußeres
als
gerichtet, vermeidet nicht immer Operettenscherze,
tecks¬
gestaltet den Film aber zu einem sauberen heiteren
und
Spiel. Es fehlt nicht an handfesten Einfällen,
die allzu Dickflüssiges gut überdecken. Die Auf¬
päer
nahmen sind von Curt Courant launig und
inter
geschickt gedreht. Die Anzahl schöner Frauen¬
der
köpfe im Hintergrunde tun wohl, Ungarn ist
um¬
so reich gesegnet. Oder sind es Neubabelsberge¬
erlich
rinnen? Um so erfreulicher.
cund¬
Der musikalische Goulasch, den Arthur Gutt¬
aus¬
mann serviert, ist geschmackvoll zubereitet und kann
oald¬
empfohlen werden.
Der Beifall am Schluß war, wie der Film,
blutleer. Die Ungarin uiden mir sagte: „Sie is
630
nicht mein Freind, die Csärdäsfürstin“. Und sie
#ten
lächeste wehmütig
Walter Grieg.
bald
ndet
„Liebelei“
chiig
Hegewald=Film, Primuspalast
Herz
Endlich wieder ein nicht unerheblicher
vem
Publikumserfolg.
Dennoch wird einem nicht ganz wohl dabei.
Ich erinnere mich noch gut an den Eindruck, als
Arthur Schnitzlers „Liebelei“ zum erstenmal
im Wiener Burgtheater aufgeführt worden war.
Da trat der Dichter ein wenig zögernd vor den
dunkelgrünen Samtvorhang und dankte in sicht¬
licher Benommenheit. Vor ihm in der Kaiserloge
saß der schnauzbärtige Pausback und Thronfolger
und
Franz Ferdinand und klatschte, puterrot im Gesicht,
igen
wie besessen. Aber des Dichters leichtsinnig
aben
melancholischer, blondgekräuselter Lang= Spitz=,
wir
Zitter= und Arabeskenbart bewegte sich im Ver¬
die
beugen mit auf und niederwallender, traurig be¬
hat
klommener Ergriffenheit: denn die stillen Hörer
waren ihm lieber. Wußte er doch, er hatte mit
del¬
leichter, vielleicht zu bürgerlicher Hand das
ver¬
mahnende Schicksalslied der Wiener leichtlich=lä߬
iem
lich getriebenen zu weichen Jugend geschrieben. -
azu
Würde diese Jugend sein Mahnwort hören?
Von den Mitarbeitern dieses Films haben —
baß
um es kurz zu sagen — einige diese Schnitzlersche
gen
historische Mahnung gehört, verstanden und vorzüg¬
ilie
lich zur Darstellung gebracht, andere gar nicht.
um
Sowohl aus dem Drehbuch von Juttke und
Klaren als auch mit der feinen und treffenden
ás¬
Regie von J. und L. Fleck hätte sich eine
prachtvolle Schnitzler=Atmosphäre schaffen lassen.
din
Zwar gibt es immer wieder gute szenische Ideen
und besonders ein photographisch und regietechnisch
ngt
ausgezeichnetes Mtschwingen der Oertlichkeit mit
ger,
dem dramatischen Geschehen. Aber wenn man
den
nds
un¬
Für den Herrn ist ein guter Führer der neu¬
ibt,
erschienene Frühjahrskatalog von Peek & Cloppenburg,
Berlin C, Gertrandtenstraße 25—27. Es ist beachtens¬
such
wert, daß der weitaus größte Teil der angebotenen
gel¬
Kleidung (auch Damenmäntel und Kostüme) im eigenen
sind
Betriebe der Firma hergestellt ist. Ansichten einzelner
rm.
Verkaufsabteilungen lassen erkennen, daß helle und
hen
große Räume zum Kauf einladen. Die Abbildung des
den¬
Autoparks gibt einen Maßstab, wie groß der tägliche
gen
Stadtversand sein muß. Der Katalog wird auf Ver¬
ein langen kostenfrei übersandt.
Nerset
ERSL. IENEN:
ZUR SENDE OPER
AM SONNTAG, DEN 20. II. 1927:
„SIEGFRIEB“
FÜR 30 PFG. OBERALL ERHALTLICH
VERLAG FUNK-DIENST 6. M. B. H., BERLIN W 9
die Wiener Atmosphäre so konsequent mitspielen
läßt wie hier, da darf man dann nicht dazu die
Menschentypen iniernationalisieren und in die be¬
kannt pompösen Allerweltsinterieurs der breit¬
protzigen Luxusmassenkonfektion sich verlieren
lassen.
Wie kann man sonst dieses zerstreut melancho¬
lische Hin= und Herschwanken glauben, dieses
Sichtreibenlassen zwischen dem Ehebruch mit
der glänzenden, aber herzlosen mondänen Frau
und der echten Liebe des einfachen, graziös=über¬
schwenglichen Mädels? Die Weichheit und Un¬
entschlossenheit des jungen Liebhabers (Lerch)
und die passive Freundschaft seines Gefährten
(Stuart) wirkten in diesem aufgezwungenen un¬
natürlichen Interieur unverständlich. Hat jemals
ein englischer Klubsesselräkler unentschlossen zwischen
zwei Frauen geschwankt? Wohl ebensowenig wie
zwischen zwei Beefsteaks
gerade am Spleen So ist es sein Privatpech und
nicht Schicksal, wenn er dann im Duell um die
ungeliebte Frau fallen muß und sein verratenes,
verlassenes Mädel Gift nimmt.
Hilde Maroff als leichtes Blut, Vivian
7
Gibson als kaltschnauzige Mondäne zogen es
angesichts dieser Milieuschwierigkeit vor, inter¬
nationale Typen zu geben, die am Kurfürsten¬
damm ebenso zu Hause sind als anderswo.
un
Scholz als betrogener Gatte traf eher die
nervös=empfindliche, äußerlich glatte Nuance. Nur
mi
Evelyn Holt als einfältig liebendes Mädel war ##
wirklich vorzüglich Zwar spielte auch sie alles
eher als eine Wienerin: statt des überschwenglich
naiven Herzens gab sie sehr fein eine nicht minder
Neut
überschwengliche naive Seele. Durch sie allein
Tägli
kam wenigstens der eine, in allen Dramen
auch
Schnitzlers stets wiederkehrende Gedanke zur Dar¬
stellung: der von den unfaßlichen Rösselspringen
des Schicksals, vom großen „Warum" und
„ach, hätte ich doch.
Evelyn Holt hat den großen Beifall reichlich
Franz Wald
verdient.
„Gefährliche Frauen“
Marco de Gastyne verfilmte den Roman
„Die Schloßherrin vom Libanon“ von Pierre
Bénoit. Es ist die Geschichte eines jungen fran¬
zösischen Offiziers, M. Petrovitch, der in Syxien
steht und mit der Tochter seines Kommandeurs
verlobt ist. Die „gefährliche Frau“, Arlette

Marchal weiß ihn zu verführen. Ein Malaria¬
Sonnt
anfall rettet ihn davor, für sie Hochverrat zu be¬
Keen
gehen. Er kämpft an der Front, die gefährliche
Frau geht mit einem alten Aegypter durch, und
der junge Mann ist schließlich froh, daß er seine
ebenso reizende wie langweilige Braut wieder¬
bekommt.
Die Handlung ist sehr kompliziert und muß
durch viel zu viele Texte erläutert werden. Das
ist schade. Denn die Aufnahmen die offenbar an
Ort und Stelle gemacht sind, sind wunderschön.
Die
Wüstenritte, Felslandschaften, Tempelrninen.
Arlette Marchal ist so schön, daß man wirk¬
lich beinahe glaubt, daß der gute Junge auf sie
Aller
hereinfällt. Der Regisseur ist routiniert im ein¬
zelnen, aber den Stoff im ganzen beherrscht er
nicht.
Der Beifall war sehr freundlich. H.
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Die
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Th.
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