II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1526

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Ohne Krampf, ohne Stilisierung, ohne effekthaschende Stimmungsmale
Film=Kurier, Berlin, 16. März 1927
Liebelei nachgegangen
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Die Wirkung bei Schnitzler ist die gleiche wi
tiefster Anteil an der bitteren Melodie, die einem liebesenttäuschten Herzene
von dem die frühesten Nachtigallen aller Dichtungen sangen — aus diesem
muß es den Autoren Juttke und Klaren — die bisher wohl noch in keine
und auf der Gewinnseite der Saison zu verzeichnen sind — und den Regisse

Lobe anrechnen, daß sie jede Abschweifung vom Sinn ihres Films, von

klaren Charakteren vermieden haben ... Die Flecks können nämlich wirk
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abgerundete Leistung zusammen mit Eduard Hösch (Kamera) und Jack Rotmi

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man wirklich darüber vergißt, ob der Film ein Mittelfilm oder ein Superft

Und damit gut ... Mit Evelyn Holt, der zarten, schmalen Mädchengestal
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trauen, so viel Kraft lebt, leidet das Publikum wie einst bei der Luise

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sein ... Im großen Augenblick — wie in ihrem tödlichen Schmerzenssch





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ihr, und scherzen und tändeln kann sie auf so leichte, heitere Art, daß ihr

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Man kann nur sagen: selten hat ein populärer Film so unmittelbar gewirkt
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man reine Wirkung.



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Sie (die Autoren) sind dabei auf das trefflichs
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B. 3. am Mittag, Berlin, 15. März 1927.
worden, die eine demliche eigene Note, viele hübsch
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für Spielszenen haben ... Der Beifall, der dem syn
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stark und ehrlich, stellenweise herrschte tränenve
t.

Im Dreivierteltakt hebt die Handlung an, um in schmerzlicher Disso
Nachtausgabe, Berlin, 15. März 1927.
die lebhafteren Akkorde sind gedämpft von weicher Stimmung, von
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alles: Holder Betrug, schluchzendes Weh, zärtlicher Leichtsinn, st
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Welt, das Wien von einst, dem die jungen



stadt und stiller Winkel beieinander waren, R
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erklingen ein paar wiegende Takte, die gewisser
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die Feinheiten im Dialog, im Film wurde da



es gibt keine peinlichen Schärfen, keine Unwahr
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ist auch im Film nock erkennbar, die zarten Schw
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Herz, das verstohlen die Träne kommt. Ausgezeichn
skript'Herber

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vortrefflich auch die Regie J. und L. Flecks, die ein glänzendes
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das blasse Wienerold und innig, glückhaft und selig, immer schlicht
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Film fand wohlverdfenten Beifall.

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Es ist erstaunlich, wieviel von dieser Wiener Luft, die das
Berliner Lokal=Anzeiger, 15. März 1927.
es im Grunde eigentlich überhaupt erst erträglich macht, in diesem
feiner, mit zurückhaltenden Mitteln arbeitender Film, dessen Re
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betreut hatte. Evelyn Holt als Christine, aus deren Figur auch bei Schuit
kommen, gab die Figur der Christine schlicht und sehr eindringlich
ist dies ein Film, der in seiner künstlerischen Anlage
Berliner Tageblatt, 20. März 1927.
deutscher Spielfilmproduktionen weit übertrifft... Das gleiche gilt von der
für deren lebendige Begabung so ausgezeichnete Zeugnisse vorliegen, wie
grausig vorüberhuschende Duell oder der in hinreißender Weise abscheulich

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Mannes, der seine glatte, elegante Frau aus ihrer Abendtoilette, aus ihr


Leben buchstäblich herausreißt, in einen lächerli hen Haufen Unglück=verwan


Vorgang abstoßend wirkt... Louis Lerch ist ein sehr angenehmer Liebha

moissischer Melancholie über seinem lustigen jungen Gesicht: Eine Überra
R
Film Vivian Gibson, die wir unzählige Male als Salondame schön, aber bi

so stumpf und beinahe langweilig sahen: Hier ist sie ganz gelöst, besessen vo
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hervorragender Weise hemmungslos. Eine ungewöhnlich gute Leistung.
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