II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1531

Vivian Gibson ist die liebelnde begehrenswerte Frau. Für diese bewährte Darstellerin mondäner
März 1927.
Frauengestalten wurde diese Rolle zum Riesenerfolg. Evelyn Holt spielte die Christine, jugendzart, natürlich,
anmutig und rührend, während Hilde Maroff, die lustige Freundin war, die das Leben wesentlich leichter nimmt.
J. und L. Fleck führen die Regie. Eine saubere, gepflegte, die Handlung geschickt steigernde Regie.
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Eine wirklich überragende Leistung
Vivian Gibson. Sie ist jene leichtsinnige Doris Velten und be¬
weist in ihrem kultiviert echten Spiel aufs neue — nein, in dieser Stärke zum erstenmal — ihr außer¬
ordentliches und einzigartiges filmisches Talent... Es gab sehr viel Beifall. Und auch an Tränen
der Rührung fehlte es nicht.
Ein guter Film, eine grundanstäudige, sauber gemachte Bildgeschichte, die ernstes Streben der Regisseure
16. März 1927.
L. und J. Fleck verrät.
Es enstand ein . . . Film, der nach vielem Gespreizten, das uns zuletzt begegnete, als Wert zu gelten.

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hat ... Die Christine der Evelyn Holt hat ... Momente eindringendsten Empfindens. Das Ereign

dieses Films
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. Vivian Gibson, deren lang feststehende, aber schändlich ausgenutzte Begabung hier in
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einer auf allen Nerven gespielten, hinreißend erotisierenden, Frauenrolle herrlich gesammelt ist.
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Die Frauen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, weinen, teils offenkundig, teils abgestuft nach dem
19. März 1927.
Bildungsniveau, herb, gehemmt, verschämt ... also ist der Erfolg schon erstritten ... Herbert Juttke
und Georg C. Klaren haben, kurz gesagt, eine „Liebelei“ geschrieben, die der Masse des Kinopublikums sehr


ans Herz gehen wird, denn es ist, des Volkes Herz zu rühren, alles da: Leichte Flöhlichkeit, Jugendliebe,
die girrende Kokette, Freundestreue, Vaterliebe, es ist alles da, und es ist in guten und akzeptablen Mengen
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da, und wir sind doch erschüttert . . . Evelyn Holt als Christine ist hier so süß und weich und lyrisch und
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kindlich wie es die Rolle will. Der geschäftliche Erfolg steht außer Zweifel.

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Endlich wieder ein nicht unerheblicher Publikumserfolg ... Evelyn Holt als einfältig liebendes
itung, Berlin, Mädel war wirklich vorzüglich ... Evelyn Holt hat den großen Beifall reichlich verdient.
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Die Alltagsgeschichte von der süßen, dummen Liebe, die soviel Bitternis bringt, ist von Regie J. und
20 März 1927.5
L. Fleck sehr geschickt, ohne Tüftelei, klar und eindringlich in guter Lebensbeobachtung geschildert D
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junge Mädchen, daß das Leben und die Liebe so ernst nimmt, ist Evelyn Holt. Die junge Darstelle
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von der man sich für die Zukunft noch viel versprechen darf, hat echtes Gefühl und den Ausdluck d
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ohne weichlich sentimal zu werden
Bei der Premiere tiefe Ergriffenheit des Publikums,


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Film, der überall starker Wirkung sicher ist.



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Dieser Film ist Neuland. Neu durch die Regie von J. und L. Fleck, die mit diesem an die Svitze

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unserer Regisseure gelangen. Die bis in die Fingerspitzen gehende Kultur dieses Films, die man aus ed

einzelnen Szene herausfühlt, spricht zum Herzen des Zuschauers und führt ihn in jene behaglichest
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bürgerliche Atmosphäre, in welcher sich die Handlung abspielt. Die Regie malt Stimmungen mit#

feinsten Nuancen So gibt es noch eine Menge Einzelheiten, die das Können von I und L#



beweisen. Zweifellos haben sie es nicht allzu schwer gehabt, denn Herbert Jutike und Georg C

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siad Autoren, die ihr Manuskript wirklich drehfertig herstellen. Beide haben eine große Filmerfahrn
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konnten sich mit Recht für den Applaus am Ende des Films bedanken. Das hervorragendste Merkmal

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Films ist aber die Entdeckung der Evelyn Holt ... Louis Lerch als Student Sein sympa
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Spiel stand auf demselben Niveau wie dasjenige von Robert Scholz . .. Besonders in der Eifersichts


mit seiner Frau konnte er sein dramatisches Können entfalten. Ganz besonders sympathisch aber waren di
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beiden, etwasits stehenden Figuren Henty Stuatt und Jaro Fürth. Beide zeigten ganz hervorragend



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schauspielerische Leistungen. Auch Carl Platen in der Figur eines Dieners war ausgezeichnetEr gab

seine Rolle ohne jede Übertreibung und paßte sich vorzüglich dem kultivierten Milien an, dessen Bauten von

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Jack Rotmil stammen. Rotmil hat mit seiner Innenarchitektur eine norbildliche Szenerie geschaffen. Siche

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lich war diese Ausstattung nicht billig, aber der Rahmen, den er zu diesem Film geschaffen hat, ist all

Beispiel für Filmiechnik und für Filmkultur zu erwähnen. Eduard Hösch hat sich mit den Aufnahmen sehr
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viel Mühe gegeben. Dieser Film von stärkster Eindringlichkeit ist ein Manuskriptbeispiel für das, was ein
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deutscher Kammerspielfilm sein kann. Ohne irgendwie aufdringlich oder protzig zu wirken, besitzt dieser Fülm
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eine gepflegte Kultur, die zu Herzen geht. Der Dank für dieses Werk gebührt der Hegewald=Film, die
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diesen Film geschaffen hat.



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.Es ist klar, daß dieses Zusammenbringen
hiedener Sphären und Melodien einen amüsanten
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rührenden und unterhaltenden Film ergeben mußte
al die Regie die beiden Flecks gar sorgsam jedes
einzelne Menschenkind herausarbeitete. In erste Li
der hat am Erfolg die Darstellung Anteil, Vivian

Gibson als Dame von Welt gab eine ganz große

ng. Man hat diese Darstellerin zu Unrecht in den


letzten Monaten etwas zurücktreten lassen. Evel
der neue Hegewald=Star, ist nett und rührend

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anzusehen, hat etwas von der Gish und wird au
eren Aufgaben gewachsen sein. Hilde Maroff, die

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Freundin, entzückt wiederum durch ihr sicheres S.

von den Männern vertreten Louis Lerch und Henry



Stuart gar wirkungsvoll die jungen Leute der
Gesellschaft, während Robert Scholz, einen älteren
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Weltmann im Umriß recht kräftig anlegt.



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