II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1572




#
Liebelei
box 13/8
E E A. K 2

eine gefälscht. In recht dreister Weise hat er den Fabrikanten trägt dieser Protektionsunfug dazu bei, die pflichttreuen Künstler Mlutoren auch das Ausland zu Wort komme
arella um 500 M. betrogen. Letzterer wurde eines Tages
ch zusammen aus:
anzuspornen, ihr Bestes zu leisten, das mindestens so gut ist wie (Das Repertoire setzt
irch den Fernsprecher angeklingelt und auf seine Frage,
Winkel“, „Schmetterlingsschlacht“ und „Heimath“ von
das Beste Rittner's, dessen Ferdinand heute noch in des
er dort sei, erwiderte ihm der am Telephon stehende Angeklagte:
Kunstkenners Nachtgebet hart an dem Teufel steht, obschon Herr |) Wilde Jagd“ und „Fräulein Wittwe“ von Fuld
Hier Fritz Friedmann!“ Der Pfeudo=Rechtsanwalt bat Herrn
Guckerl“ von Schönthan und Koppel =Ellfel##
Brahm in ihm den Retter Schiller's erblickt hat. Auch von der
arella um ein Darlehn von 500 M., da er eine schleunige Reise
Verderblichkeit des im Brahm=Tempel grassirenden Kastengeistes — hier
on Skowronnek, Kinder der Excellenz" von
zutreten habe und in augenblicklicher Verlegenheit sei. Barella
ist nicht etwa vom Souffleurkastengeist die Rede — ist Unerbauliches
Probepfeil“ von Blumenthal, „Nachruhm“
klärte sich zur Hergabe des Darlehns bereit und nach einiger
bemerkbar. Der Kastengeist hat es z. B. auf dem Gewissen, daß
Misch, Freytag's „Journalisten“, „Goldfische“, „Mit frek
it erschien der Angeklagte und hob gegen eine von ihm selbst
gegen den Herrn Schnitzler, den rasch bekannt und geschätzt
ston Schönthan, Recht der Frau“ von Ednark Krä
fertigte Quittung des Rechtsanwalts Dr. Fritz Friedmann die
gewordenen Autor der „Liebelei“, das Gastrecht in brutalster
In Konrad Alberti, „Villa Vielliebchen“ von Ja
umme ab. Die von ihm unterschlagenen Gelder erreichen eine
Weise verletzt worden ist. Der Dichter wohnte den Proben und ppelter Bekehrung“ von Linsemann, „Sie weint“
he von über 1200 M. Es scheint so, als ob er den größten
der Aufführung seines Stückes bei, welches, nebenbei bemerkt, dem
Eine Momentaufnahme“ von W. A. Meyer. Von
heil der unterschlagenen Summe in Kneipen vergendet habe. Sein

Deutschen Theater den ersten unbestrittenen Erfolg und auch
Berken sollen Rob. Bracco's „Untreu“, Cognetti's „A
rleben ist nicht makellos. Er hat s. Z. sieben Jahre ehrlich und redlich
einige nicht überflüssige volle Kassen zuführte. Wer den
Isen's „Nora“ und „Baumeister Solneß“, Echegaray
einem hiesigen Rechtsanwalt gearbeitet und das allerbeste
Seelenzustand eines Verfassers bei solchen höllischen Ge¬
Perbotene Früchte“ von Cervantes, Ohnet's „Hütte
11
ugniß erhalten. Dann ist er auf die schiefe Ebene gerathen
legenheiten kennt oder ihn sich denken kann, der wird
entzückende Pantomime „Der verlorene Sohn“
d ver einiger Zeit wegen Unterschlagung zu 15 Jahren Ge¬
es begreiflich finden, wenn ein solcher Mann nicht jeden Augenblick
Aufführung gebracht werden.
igniß verurtheilt worden. Bald nach seiner Entlassung aus dem
daran denken kann, daß er vielleicht eine dem ältesten Adel an¬
Mrs. Keeley, die älteste englische Schaust
fängniß hat er Anstellung bei Dr. Löwenstein und Friedmann
gehörende Dame — in diesem Fall Frau Sorma — auf das
hnzigster Geburtstag kürzlich in London in enthust
Funden und dort aufs Neue die Veruntreuungen begangen. Er
Tiefste verletzt, indem er die Hände in die Hosentaschen steckt.

keiert worden, wurde dieser Tage nach Buckinghaf
t sich bemüht, den Schaden theilweise wieder gutzumachen.
Frau Sorma fand hierin einen Verstoß gegen den Respekt, den
Känigin befohlen. Beim Eintritt versuchte Mrs. Keeh
aatsanwalt v. d. Recke glaubte, daß der Angeklagte eine be¬
Jedermann dem Stammbaum ihres Gatten schuldig sei,
drei vorgeschriebenen Knixe zu machen. „Ach M
dere Milde nicht verdiene, und beantragte 2 Jahre
und sie sah sich daher genöthigt, nervös zu werden und
„es geht wahrhaftig nicht mehr.“ Die Königin
chthaus. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Coßmann
sich zu weigern, dezubleiben, wenn der ahnungslose Autor nicht
und sagte: „Liebe Mrs. Keeley, bei mir ginge e
chte die eigenartigen Zustände, die im Friedmann'schen
die Hände in Freiheit setze. Und es fand sich wirklich ein
u1
hr!“ und dann plauderten die beiden alten Dame
reau geherrscht haben, als Milderungsgrund geltend.
Schauspieler, welcher Lust und Muth hatte, dies dem Dichter zu
nt einander von längst vergangenen Zeiten.
Angeklagte habe nicht den strengen und ernsten B ruf
eröffnen! Dieser Schauspieler verdient das eiserne Kreuz oder die
Die Tochter des Lordbischofs von
es
Bureauvorstehers dort ausgeübt, sondern wurde als eine
Tapferkeitsmedaille, während der Antor von Glück sagen kann,
und Bristol, Miß Rosalind Ellicott,
t Privatsekretär eines geldbedürstigen Lebemannes benutzt, der
daß ihm die gütige Mutter Natur eine doppelte Portion kalten
afs London geschrieben wird, daselbst konzertire
schen dem Belle Alliance=Garten und dem Friedrich=Wilhelms¬
Blutes gegeben, denn sonst würde er wohl lieber auf die Wohl¬
die Tournée durch Deutschland unternehmen. Miß
ten hin und her pendelte, bald den Direktor Maurice, bald
that verzichtet haben, eine seiner prächtigen Rollen von einem
dirch ihre Chor= und Orchesterwerke in England beri
Baron v. Erlanger aufzusuchen hatte, dabei zu Geldausgaben
Mitglied der adligen Gesellschaft dargestellt zu sehen, anstatt, was
Im königlichen Opernhause wird 1
kleitet wurde und schließlich den Halt verlor. — Der Gerichtshof
nicht Jedermanns Sache ist, seine geliebte Bühne durch eine flagrante
gner's Lohengrin“ unter Kapellmeister Su#
igte dem Angeklagten mildernde Umstände zu und verurtheilte
Verletzung des Gastrechts entweihen zu lassen. Ein Dichter sollte in den
geben. Herr Emil Götze gastirt als Lohengrin.
zu 2 Jahren Gefängniß.
fürchterlichen Stunden der Geburt seines Stückes selbst von der
Im königlichen Schauspielhause wirk
8 Eine Antlage wegen Münzverbrechens beschäftigte
Gattin eines adligen Mannes rücksichtsvoll behandelt werden, der,
oii der Pfordten's Schauspiel 1812“ gegeben. N
ern das Schwurgericht des hiesigen Landgerichts I. Angeklagt
wie der Gatte der Frau Sorma, aus einem Lande stammt, in
Köhle; General York Herr Molenar: Johanna
ren der Arbeiter Max Emil Unterlauf, der Arbeiter Paul
welchem jeder halbwegs Erwachsene mindestens Baron oder Herr
Ffau Seebach; Luise Frl. Lindner; Frhr. v. Stein
Kistall, der Möbelpolierer Paul Herrmann und der Arbeiter
Von ist. Die genannte Künstlerin sehe sich einmal einen Vertreter
Rittmeister Hertling Hr. Matkowsky.
st Geisler. Es handelte sich um eine Falschmünzerhande, die
des Adels an. Findet sie etwas vom Besenstolz an ihm, so ist
Die Aufführungen von Wi
nbar zu anderen ihres Gleichen in nahen Beziehungen gestanden
der Adel nicht echt. Wir rathen der vortrefflichen Kunstierin,
„König Heinrich“ wurden auch in dieser Wach
Der erste Angeklagte ist verwandt mit dem berüchtigten Falsch¬
wieder zu ihrer früheren liebenswürdigen Art, duldsam gegen
fülstlichen Personen besucht. Am Dienstag wohnte d
zer Lorenz, eine andere Verwandte verbüßt zur Zeit eine
Bürgetliche zu sein, schleunigst zurückzukehren
cin, Herzog Ernst Günther von Schleswig
en Falschmünzerei ihr zuerkannte Zuchthausstrafe. Er scheint
cheführung im könig¬
Donnerstag die jüngste Schwester des Kaisers,
n frühzeitig dem Anderen abgeguckt zu haben, wie man falsches
lichen Schauspielhause für kommenden Montag geplaut
Margarethe, mit ihrem Gemahl, dem Landgrafen Kar##
allgeld verfertigt, denn als er nach eben vollendetem achtzehnten
war, wird auf Wunsch des Kaisers erst in nächster Woche in
nebst Gefolge der Aufführung des Wildenbruch'schen
ensjahre das väterliche Haus verließ und zu Christall zog,
Szeue gehen.
Die Direktion des Neuen Theater
er mit der Fabrikationsmethode so vertraut, daß er mit
Adalbert Matkowsky gastirt am Montag am
einmal darauf hin, daß die Nachmittags=Aufführung
Fistall's Hilfe ohne besondere Schwierigkeiten eine Falschmünzer¬
königlichen Theater in Hannover als „Hamlet“.
und Liebe“ am morgigen Sonntag um halb d
statt einrichten konnte. Man beschränkte sich darauf, Ein= und
Alsdann wird der Künstler einige seiner hervorragendsten Rollen
gewöhnlich um 3 Uhr beginnt. Abends geht zu
eimarkstücke anzufertigen. Der Angeklagte Herrmann hatte die
in Lodz und Riga zur Darstellung bringen.
Bisson's „Herr Direktor“ in Szene.
öhrliche Aufgabe übernommen, die Falschstücke in Buditen,
Die Proben zu Mascagni's „Rateliff“ an der
Im Schiller=Theater kommt Dienstag de
arrenläden und anderen kleinen Geschäften an den Mann zu
Berliner königlichen Oper sind so weit beendet, daß der Aufführung
Fedor v. Zobeltitz' Schauspiel „Ohne Geläut“=
gen. Geisler begleitete ihn. Er hatte eine größere Summe
nichts weiter im Wege steht. Es erging daher die Einladung an
Aufführung. Heute wird „Der Widerspenstigen 30
Falschstücke in der Tasche und gab diese nur einzeln an Herrmann
Mascagni, der Première beizuwohnen. Der Komponist telegraphirte,
Fräulein Pauly und Herrn Patry wiederholt.
Umwechseln. Es ist dies ein altee Kniff der Falschmünzer.
daß er sofort nach den Rossini=Festen in Pesaro der königlichen
Im Theater Unter den Linden erfähr
giebt die Gewähr, daß, wenn die Fälschung entdeckt wird, man
Intendanz zur Verfügung stehe, und so wird denn „Ratcliff“ zu
reiche Gastspiel der Frau Pettersson=Norr
dem Umwechselnden kein weiteres Geldstück findet, so daß dessen
Beginn des nächsten Monats in Szene gehen.
längerung bis incl. Freitag den 21. Februar.
sicherung, selbst getäuscht worden zu sein, nicht unglaubwürdig
Karl Reinthaler, der bekannte Opernkomponist, ist,
wird auck ferner in der Offenbach'schen Operette
eint. Die Geschworenen sprachen sämmtliche Angeklagte im
wie wir bereits gestern im Depeschentheile gemeldet haben, in
Helena“ auftreten.
ne der Anklage schuldig. Unterlauf wurde zu zwei Jahren,
Bremen gestorben. Die deutsche Musikwelt verliert in ihm
Im Friedrich Wilhelmstädtischen 2
stall zu drei Jahren, Herrmann zu zwei
einen ihrer geachtetsten Vertreter, dessen Bedeutung allerdings fast
die Ausstattungskomödie „Der Hungerleider
hren sechs Monaten, Geisler zu einem Jahre
zwanzig Jahre zurückliegt. Reinthaler war am 13. Oktober 1822
25. Male in Szene.
chthaus, ferner sämmtlich zu Ehrverlust und Stellung unter
in Erfurt als Sohn des um die Hebung des Volksgesanges ver¬
Im Alexanderplatz=Theater wird als n
zeiaussicht verurtheilt.
dienten Rektors daselbst geboren, widmete sich in Berlin dem
Audran's Vaudeville „Mon Prince“ zur
§ In der Peivatklagesache des Buchhändlers Glös
Studium der Theologie, ging aber nach Beendigung desselben zur
gelangen.
Dresden gegen den Redakteur der „Jüdischen Presse“ Dr.
Musik über, nachdem er schon frühzeitig gründliche Stud en im
Klavier= und Orgelspiel wie in der Komposition gemacht hatte. In
ch Hildesheimer, wurde gestern vor der achten Straf¬
Musik.
Berlin genoß er den Unterricht von Marx und widmete sich speziell
ner des Landgerichts I das Urtheil verkündet. Der Beklagte
gegen Glöß Widerklage erhoben. Beide Parteien waren
dem Fache des Gesangunterrichts. Auf Grund einiger durch
In der Sing=Akademie findet kommen¬
Schöffengericht der Beleidigung für schuldig erklärt und zu
den Berliner Domchor zur Aufführung gebrachten Pfalmen¬
eine Matinée der blinden Oratorien= und Konzert¬S#
kompositionen erhielt er vom König von Preußen ein Reise¬
5 Mark Geldstrafe verurtheilt worden. Hiergegen war beider¬
Hanna Lüer unter gütiger Mitwirkung von G.
stipendium und ging 1850 behufs weiterer Gesangstudien nach
Berufung eingelegt worden. Der Gerichtshof zweiter Instanz
dem bekannten Hofpianisten, und dem Professor
Paris, von da nach Rom und Neapel, wo er hauptsächlich dem
(Violine) statt.
sich den Ausführungen des Vorderrichters im Wesentlichen
1 Studium der altitalienischen Meister oblag. 1853 wurde er als
erkannte daher auf Verwerfung der beiderseitig
Im Concerthause veranstaltet Kapellm
Lehrer des Gesanges an das Kölner Konservatorium berufen und
heute Sonnabend einen Operetten= und Walzer=Abend.
gelegten Berufung und legte die Kosten den Parteien
übernahm zugleich die Leitung des Kölner Gesangvereins. Damals
leichen Theilen zur Last.
Komzak, Joh. Strauß, Dellinger, Ganne, Suppé,
entstand sein Oratorium „Jephtha“, das seinen Namen bald in
§ Die Revision des Assessors Pigulla und der un¬
Offenbach und Ziehrer werden zur Aufführung gelan
allen musikpflegenden Städten Deutschlands bekannt machte und 1858
dem singt Frl. Josephine Spitz „Bolero“ (O
elichten Anna Stubbe wurde gestern vom Reichsgericht
Hoffnungstraum) aus „Don Cesar“ von Dellinger,
seine Berufung nach Bremen zur Folge hatte. Dort gründete er sich
porfen. Die Angeklagten waren am 2. Oktober vorigen Jahres
Spitz singt das Lied „Ich bin der Christel von der
eine Lebensstellung als Organist und Musikdirektor der Domkirche
der dritten Strafkammer des Landgerichts I Berlin wegen
derstandes
1 UuK
sowie als Dirigent der dortigen Singakademie und Konzertartell¬
gegen die Staatsgewalt und