Liebelei
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ESEN
Sachsen zu er, nicht weiter berühren. Nach der Aufnichite, Wrsch.
vorigen Jahres im Abgeordnetenhause verabschiedeten Gesetzentwürfe stellt worden.
Antrag die Aufnahme in dem „Neuen Weg“ verwehrt habe. Darauf setzte die Debatte ein, bei der sich nicht weniger als
erünIU. Ich habe lediglich Herrn Bernhardy gebeten, seinen Antrag nicht 20 Rednerszum Wort gemeldet haben. Viele von den Rednern haben
einzubringen, weil ich ein Zusammenarbeiten von Genossenschaft sehr viele Ausstellungen an dem Kulturverband und namentlich an
=Oelegierten.
der politischen Persönlichkeit seines Generalsekretärs Gerst zu machen.
und Kulturverband für außerordentlich wichtig halte, und weil ich
schmittagssitzung
Geheimrat Barnay allerdings stellte sich pals Saulus und
fürchtete, durch diesen Antrag könnte diese Mitarbeit gefährdet
Kultur¬
Pauluszugleich“ in dieser Angelegenheit vor. Vor zwei Tagen
werden. Und nun muß ich Herrn Bernhardy den Vorwurf der
u dem Thema
sei er noch ein Feind des Verbandes gewesen, heute rufe er den Ge¬
1Unkollegialität machen. Er wandte sich nun nicht an unsere
den Anschluß
nossenschaftern zu: „Tretet bei!“
Pressekommission, sondern an die große Oeffentlichkeit, er schrieb
und die wir
Rechtsanwalt Dr. Seelig (Mannheim) plädierte unbedingt für
1. an das „Berliner Tageblatt“ damit hier sein
von Otto
den Verband. Nicht nur der preußische P#nister v. Loebell, sondern
Antrag veröffentlicht werde. Ich muß noch einmal betonen,
Der zweite An¬
auch der Reichskanzler werde demnächst Erlasse ins
daß ich ganz durchdrungen bin von der großen Wichtig¬
ag begründete,
Sie,
keit des Kulturverbandes für unser Reformwerk.
Land hinaussenden, um die nachgeordneten Be¬
chuß sich für
Herr Bernhardy, haben ausgezeichuet gesprochen: als Kritiker.
hörden auf die Wichtigkeit des Theaterkultur¬
e.
verbandes aufmerksam zu machen. Bedauerlich sei es.
Aber als Genossenschaftler haben Sie sehr schlecht gesprochen.
ulturverbundes.
daß das „Berliner Tageblatt“ den Erlaß des Ministers v. Loebell
Uns muß vor allem unser Reformwerk am Herzen liegen. Wenn
orten, aber
vom Standpunkt des Polizeiministers und vom einseitigen stauts¬
wir auch heute in Freundschaft mit dem Bühnenverein leben,
ünder
moralischen Standpunkt eingeschätzt habe. Herr Seelig schließt mit
letzten Endes müssen wir uns unsere Mittel und Hilfskräfte zur
heute
den Worten: „Wir alle haben Einsicht und Intelligenz genug und
Erreichung des Reformwerks allein schaffen. Und der
s sich
brauchen uns nicht von der liberalen Weisheit des „Ver¬
Kulturverband ist solch ein Mittel. Sie, Herr Bern¬
ern
liner Tageblatts“ einwickeln zu lassen.“ (Es ist uns sehr gleich¬
hardy, haben den Scheinwerser nach der falschen Seite spielen
nde
gültig, ob und von wem Herr Seelig sich einwickeln lassen will. Die
lassen, ich will die Angelegenheit richtig beleuchten. Der Kultur¬
ultur
Redaktion.)
verband ist eben für uns so wichtig, weil er Werbearbeit für uns
und unser Reformwerk leisten kann und leisten wird. Ich
Nach einem Schlußwort Bernhardys, der seinen Antrag
habe nicht gleich zugegriffen, ich habe lange überlegt.
dahin abgeändert hat, die Delegiertenversammlung möge sich zu den noch
Als ich nun bei der Gründungsversammlung war,
ungeklärten Bestrebungen des Theaterkulturverbandes gegenüber noch
abwartend verhalten, wird dieser Antrag mit allen gegen
hörte ich Dr. Dinter reden, den ich für einen verstiegenen
6 Stimmen abgelehnt. Angenommen dagegen wird gegen
Idealisten halte; Dr. Dinter forderte: „Juden raus, dann ist das
4 Stimmen folgende Resolution:
and] Theater gerettet!" Da setzte ich mich für die Sache ein und bat
„Die Delegiertenversammlung billigt einmütig die Stellung des
himmelhoch, alle diese parteipolitischen Tendenzen beiseite zu
hr.
Präsidenten und des Zentralausschusses in der Angelegenheit des
lassen. Das ist mir schließlich auch gelungen, es ist mir gelungen,
chte
Theaterkulturverbandes.“
unser ganzes Reformprogramm zum Programm des Kultur¬
verbandes zu machen. Ich bin nicht reaktionär, und wenn ich
Die Versammlung beendete ihre gestrigen Verhandlungen mit
2
merke, daß hier antisemitische oder sonstwie rückschrittliche
einer vertraulichen Sitzung. — Die Tagung wird heute fortgesetzt.
Tendenzen bemerkbar machen, so werde ich der Erste sein,
und zwar wieder mit einer vertraulichen Sitzung; ferner steht auf der
des
dem
der aus dem Verband austritt und ihn bekämpft.
Tagesordnung die Präsidentenwahl.
tenversammlung
Aber, meine Herren, uns Schauspieler geht ja eigentlich
Neuen Weg“ ver¬
die dramatische Literatur nichts an, uns geht nur die
erschienen war;
ke. Bühnengenossenschaft und Kulturverband. Die
Schauspielkunst etwas an, und die Schauspielkunst hat
en Verband
Delegiertenversammlung hat sich nun für den Anschluß an den Ver¬
mit der dramatischen Kunst nichts zu tun! Der
band zur Förderung deutscher Theaterkultur entschlossen. Die Gegen
der Präsident Kulturverband will allen Menschen die Herrlichkeiten des Theaters
gründe der Minderheit waren offenbar eindrucksvoll; sonst hätte Hers
daß ich dem zugänglich schen. Daran müssen wir uns beteiligen.“
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Sachsen zu er, nicht weiter berühren. Nach der Aufnichite, Wrsch.
vorigen Jahres im Abgeordnetenhause verabschiedeten Gesetzentwürfe stellt worden.
Antrag die Aufnahme in dem „Neuen Weg“ verwehrt habe. Darauf setzte die Debatte ein, bei der sich nicht weniger als
erünIU. Ich habe lediglich Herrn Bernhardy gebeten, seinen Antrag nicht 20 Rednerszum Wort gemeldet haben. Viele von den Rednern haben
einzubringen, weil ich ein Zusammenarbeiten von Genossenschaft sehr viele Ausstellungen an dem Kulturverband und namentlich an
=Oelegierten.
der politischen Persönlichkeit seines Generalsekretärs Gerst zu machen.
und Kulturverband für außerordentlich wichtig halte, und weil ich
schmittagssitzung
Geheimrat Barnay allerdings stellte sich pals Saulus und
fürchtete, durch diesen Antrag könnte diese Mitarbeit gefährdet
Kultur¬
Pauluszugleich“ in dieser Angelegenheit vor. Vor zwei Tagen
werden. Und nun muß ich Herrn Bernhardy den Vorwurf der
u dem Thema
sei er noch ein Feind des Verbandes gewesen, heute rufe er den Ge¬
1Unkollegialität machen. Er wandte sich nun nicht an unsere
den Anschluß
nossenschaftern zu: „Tretet bei!“
Pressekommission, sondern an die große Oeffentlichkeit, er schrieb
und die wir
Rechtsanwalt Dr. Seelig (Mannheim) plädierte unbedingt für
1. an das „Berliner Tageblatt“ damit hier sein
von Otto
den Verband. Nicht nur der preußische P#nister v. Loebell, sondern
Antrag veröffentlicht werde. Ich muß noch einmal betonen,
Der zweite An¬
auch der Reichskanzler werde demnächst Erlasse ins
daß ich ganz durchdrungen bin von der großen Wichtig¬
ag begründete,
Sie,
keit des Kulturverbandes für unser Reformwerk.
Land hinaussenden, um die nachgeordneten Be¬
chuß sich für
Herr Bernhardy, haben ausgezeichuet gesprochen: als Kritiker.
hörden auf die Wichtigkeit des Theaterkultur¬
e.
verbandes aufmerksam zu machen. Bedauerlich sei es.
Aber als Genossenschaftler haben Sie sehr schlecht gesprochen.
ulturverbundes.
daß das „Berliner Tageblatt“ den Erlaß des Ministers v. Loebell
Uns muß vor allem unser Reformwerk am Herzen liegen. Wenn
orten, aber
vom Standpunkt des Polizeiministers und vom einseitigen stauts¬
wir auch heute in Freundschaft mit dem Bühnenverein leben,
ünder
moralischen Standpunkt eingeschätzt habe. Herr Seelig schließt mit
letzten Endes müssen wir uns unsere Mittel und Hilfskräfte zur
heute
den Worten: „Wir alle haben Einsicht und Intelligenz genug und
Erreichung des Reformwerks allein schaffen. Und der
s sich
brauchen uns nicht von der liberalen Weisheit des „Ver¬
Kulturverband ist solch ein Mittel. Sie, Herr Bern¬
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liner Tageblatts“ einwickeln zu lassen.“ (Es ist uns sehr gleich¬
hardy, haben den Scheinwerser nach der falschen Seite spielen
nde
gültig, ob und von wem Herr Seelig sich einwickeln lassen will. Die
lassen, ich will die Angelegenheit richtig beleuchten. Der Kultur¬
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verband ist eben für uns so wichtig, weil er Werbearbeit für uns
und unser Reformwerk leisten kann und leisten wird. Ich
Nach einem Schlußwort Bernhardys, der seinen Antrag
habe nicht gleich zugegriffen, ich habe lange überlegt.
dahin abgeändert hat, die Delegiertenversammlung möge sich zu den noch
Als ich nun bei der Gründungsversammlung war,
ungeklärten Bestrebungen des Theaterkulturverbandes gegenüber noch
abwartend verhalten, wird dieser Antrag mit allen gegen
hörte ich Dr. Dinter reden, den ich für einen verstiegenen
6 Stimmen abgelehnt. Angenommen dagegen wird gegen
Idealisten halte; Dr. Dinter forderte: „Juden raus, dann ist das
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and] Theater gerettet!" Da setzte ich mich für die Sache ein und bat
„Die Delegiertenversammlung billigt einmütig die Stellung des
himmelhoch, alle diese parteipolitischen Tendenzen beiseite zu
hr.
Präsidenten und des Zentralausschusses in der Angelegenheit des
lassen. Das ist mir schließlich auch gelungen, es ist mir gelungen,
chte
Theaterkulturverbandes.“
unser ganzes Reformprogramm zum Programm des Kultur¬
verbandes zu machen. Ich bin nicht reaktionär, und wenn ich
Die Versammlung beendete ihre gestrigen Verhandlungen mit
2
merke, daß hier antisemitische oder sonstwie rückschrittliche
einer vertraulichen Sitzung. — Die Tagung wird heute fortgesetzt.
Tendenzen bemerkbar machen, so werde ich der Erste sein,
und zwar wieder mit einer vertraulichen Sitzung; ferner steht auf der
des
dem
der aus dem Verband austritt und ihn bekämpft.
Tagesordnung die Präsidentenwahl.
tenversammlung
Aber, meine Herren, uns Schauspieler geht ja eigentlich
Neuen Weg“ ver¬
die dramatische Literatur nichts an, uns geht nur die
erschienen war;
ke. Bühnengenossenschaft und Kulturverband. Die
Schauspielkunst etwas an, und die Schauspielkunst hat
en Verband
Delegiertenversammlung hat sich nun für den Anschluß an den Ver¬
mit der dramatischen Kunst nichts zu tun! Der
band zur Förderung deutscher Theaterkultur entschlossen. Die Gegen
der Präsident Kulturverband will allen Menschen die Herrlichkeiten des Theaters
gründe der Minderheit waren offenbar eindrucksvoll; sonst hätte Hers
daß ich dem zugänglich schen. Daran müssen wir uns beteiligen.“