II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1600

Liebelei
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eines staatlichen Braunkohlenregals in Sachsen zu er## nicht weiter berühren. Nach der Eufnchal, Drccht en .. —10..
vorigen Jahres im Abgeordnetenhause verabschiedeten Gesetzentwürfe stellt worden.
ledigen haben.

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Antrag die Aufnahme in dem „Neuen Weg“ verwehrt habe. Darauf setzte die
Ich habe lediglich Herrn Bernhardy gebeten, seinen Antrag nicht]20 Redner zum Wor
Genossenschaft und Kulturverband.
einzubringen, weil ich ein Zusammenarbeiten von Genossenschaft sehr viele Ausstell
Die gestrige Sitzung der Bühnengenossenschafts=Delegierten.
und Kulturverband für außerordentlich wichtig halte, und weil ich der politischen Pe
fürchtete, durch diesen Antrag könnte diese Mitarbeit gefährdet Geheimrat Barn
K. F. Im Mittelpunkt der gestrigen Nachmittagssitzung
[Pauluszugleich
werden. Und nun muß ich Herrn Bernhardy den Vorwurf der
standen die Devatten über den Theater=Kultur¬
sei er noch ein
Unkollegialität machen. Er wandte sich nun nicht an unsere
verband und die Wahl des Präsidiums. Zu dem Thema
nossenschaftern
Pressekommission, sondern an die große Oeffenrlichkeit, er schrieb
Kulturverband lagen zwei Anträge vor, die sich gegen den Anschluß
Rechtsanwa
der Genossenschaft an den Kulturverband richten, und die wir
u. a. an das „Berliner Tageblatt“, damit hier sein
den Verband.
Antrag veröffentlicht werde. Ich muß noch einmal betonen,
seinerzeit veröffentlicht haben. Der eine Antrag von Otto
daß ich ganz durchdrungen bin von der großen Wichtig= auch der Rei
Lange wurde zurückgezogen. Bevor aber der zweite An¬
nd hinaus
tragsteller, Werner Bernhardy, seinen Antrag begründete,
keit des Kulturverbandes für unser Reformwerk. Sie,
hör
#erklärte Präsident Rickelt, daß der Zentralausschuß sich für
Herr Bernhardy, haben ausgezeichnet gesprochen: als Kritiker.
des aufm
verbe
den Kulturverband ausgesprochen habe.
Herr Bernhardy gibt eine Charakterisieung des Kulturverbandes. Aber als Genossenschaftier haben Sie sehr schlecht gesprochen.
daß das Berliner 2
Er führt u. a. aus: „Der Verband jongliert mit schönen Wonten. aber! Aus muß vor allem unser Reformwerk am Herzen liegen. Wenn
vom Standpunk
wir auch heute in Freundschaft mit dem Bühnenverein leben,
moralischen
weiter ist nichts dahinter. Die Herren wollen sich als vormünder
letzten Endes müssen wir uns unsere Mittel und Hilfskräfte zur
den Worten:
aufwerfen. Sollen sich aber noch mehr Unbefugte, als das heute
Erreichung des Reformwerks allein schaffen. Und der
brauchen #s
schön der Fall ist, um das Theater kümmern? Hier handelt es sich
Kulturverband ist solch ein Mittel. Sie, Herr Bern¬
liner Tageblat
nörnehmlich um eine Wühlarbeit von Moralschnüfflern.
hardy, haben den Scheinwerfer nach der falschen Seite spielen
gültig ob
Ptan will Strindverg, Wedekind und Schnitzler an den
lassen, ich will die Angelegenheit richtig beleuchten. Der Kultur¬
Leib. Einer der leitenden Herren des Verbandes für Theaterkultur
verband ist eben für uns so wichtig, weil er Werbearbeit für uns Redaktion)
Nach
hat im vorigen Jahr in einer Kritik über Schniklers „Liebelei“ von
und unser Reformwerk leisten kann und leisten wird. Ich
Sudelei gesprochen.“ Hier ereignet sich ein Zwischenfall. Von
habe nicht gleich zugegriffen, ich habe lange überlegt. dahin abge#
der Galerie ruft eine laute Stimme in den Saal: „Unverschämtheit!“
ich nun bei der Gründungsversammlung war, ungeklärten Best
Als
Al; die Aufregung sich gelegt hat, fährt Bernhurdy fort:
hörte ich Dr. Dinier reden, den ich für einen verstiegenen abwartend
6 Stimmen#
„Das patriotische Mäntelchen, das sich der Verband umhängt, ist
Idealisten halte: Dr. Dinter forderte: „Juden raus, dann ist das
4 Stimmen#s#
mir zu fadenscheinig. Ich muß forner sagen, daß es eine Ohn¬
Theater gerettet!“ Da setzte ich mich für die Sache ein und bat¬
Die Dele
macht der Genossenschaft bedeutet, wenn sie sich dem Verband
himmelhoch, alle diese parteipolitischen Tendenzen beiseite zu
Präsidente
anschließt: der Verband ist aber auch eine soziale Gefahr.
lassen. Das ist mir schließlich auch gelungen, es ist mir gelungen,
Theaterkusfürbe
Er will Einfluß haben auf den Spielplan, er zieht gegen die leichte
unser ganzes Reformprogramm zum Programm des Kultur¬
Muse zu Feld, viele unserer Kollegen und Kolleginnen aber verdienen
Die Versammlu
verbandes zu machen. Ich bin nicht reaktionär, und wenn ich
doch ihr gütes Geld mit der leichten Muse. Nun ist Herr Rick
merke, daß hier antisemitische oder sonstwie rückschrittliche einer vertraulichen
durchaus für den Verband. Schön! Wie steht es aber damit, daß ir
und zwar wieder mit
Tendenzen bemerkbar machen, so werde ich der Erste sein,
als der von uns gewählte offizielle Präsident bei der Gründung des
Tagesordnung die Pr
der aus dem Verband austritt und ihn bekämpft.
Kulturverbandes mitgewirkt hat, ohne die Delegiertenversammlung
Aber, meine Herren, uns Schauspieler geht ja eigentlich
zu befragen? Ja, weiter, mein Antrag ist erst im „Neuen Weg“ ver¬
die dramatische Literatur nichts an, uns geht nur die
ke. Bühnengen
öffentlicht worden, nachdemer in einer anderen Zeitung erschienen war;
Schauspielkunst etwas an, und die Schauspielkunst hat
Delegiertenversaw mlu
während der „Neue Weg“ ganz einseitig für den Verband
mit der dramatischen Kunst nichts zu tun! Der
eingetreten ist. Dagegen muß ich Protest erheben!“
Auf die Begründung Vernhardns antwortet der Präsident Kulturverband will allen Menschen die Herrlichkeiten des Theaters band zur Fordelung
gründe des Maderhei
Bickelt zunäch gendes: „Esstimmt nicht, daß ich dem zugänglich echen. Taran müssen wir uns beteiligen.“

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