II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1620


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sauch nur den Tag zu zu lassen und die sogar gern auf eine künstliche Manier
verzerrenden Kraft zwei Züge zusämmenfaßt, die sich in
nachlässig ist. Dieses schlanke Prinzlein war dem plumpen,
der Persönlichkeit des Dichters wund rlich genug mischten
n ich auch!“
immer armseligen David von ganzer Seele gut. Ich er¬
und kreuzten. In seinen jungen Tagen, da das Elend
innere mich noch vortrefflich jenes grauen Oktobertages, da
Talent war weitaus
ihn zu dem Sänger der Noth reifen ließ, der er schlie߬
wir an unserem gewohnten Tische im Café Ruthmayr
eniger, denn seine Be¬
lich geworden, schien er nichts Anderes zu sein, als ein
saßen. Wir hatten just von der Kunst des Leitartikels ge¬
beltmännischen Anmuth,
mährischer Bauernstudent. Talent, Bildung, hohe geistige
in seine Ibsen'schen
sprochen, und David erhob sich, um mir den jüngsten
Kultur — dies Alles konnte den Erdgeruch des Kuhlandes
Leitartikel Veigelsberg's, den er im „Pester Lloyd“ gelesen
Dergleichen hätte sich
nicht bannen, der ihn umwitterte. Umso befremdlicher war
hatte, als Muster vorzuweisen. Er suchte das Blatt auf
en. Warum das aus¬
es, wenn gelegentlich bei ihm der Sohn des Rabbiners
einem fernen Tische. Herzl und ich — wir folgten seinen
gelegentliche Aeußerung
allerdings eines Dorfrabbiners — vorschlug und durch
vierschrötigen Bewegungen mit den Blicken. Denn David's
Lebens, als er seine
ihn das Satirische in etwas — Saphirisches umgestülpt
Wesen, in dem sich schon damals eine Knorre an die an¬
wurde. Nur Wenige wissen, daß David ein unterhalt
er noch einmal all
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dere setzte, interessirte uns, seit wir seine ersten Erzählungen
roßes, ein unsterbliches
Tischredner war und über den schlagfertigsten Witz ver
gelesen hatten. Ich neigte mich zu Herzl und flüsterte
Als er von einem Chefredakteur, unter dessen Leitun
Fahr hindurch rang er
ihm zu:
mehrere Jahre gearbeitet hatte, Abschied nahm, sagte er ihm
der Miene legte er mir
„Weißt Du, wie Ferdinand Groß David neunt? Es
humorvoll:
ht glaubte er, daß ich
„Schneiden thut weh — kleben Sie wohl!“ Snier
ist ein köstliches Wort. Stelle Dir vor — er sagt, David
s Bühnenstückes sicherer
sei ein — Steinklopferjainkef.“
Vielleicht wollte er mich
Der Chefredakteur war überhaupt für ihn eine Ziel¬
Herzl lachte kurz und wurde dann sehr ernst. Mit
ingen und sich in ihr
scheibe für Bolzen und Pfeile aller Art. Er hat mir selbst
einem bedeutsamen Blick aus seinen großen spanischen
erzählt, daß er einem Journalleiter, der ihm für einen
Augen sagte er:
Roman zu wenig bot, eine sonderbare Lektion ertheilte.
hier in der Faust hab'
„Der arme Teufel! Er wird es nicht lange machen.“
Als gälte es, auch einmal mit der Armuth zu protzen,
einem dumpferen Tone
„Wie meinst Du das?“ fragte ich betreten.
sagte er dem vermögenden Manne:
fertig zu werden, lieber
„Sie dürfen mich nicht demüthigen, denn ich bin reicher,
„Er wird wie jedes große Talent in der Jugend
en, daß ich drei Jahre
sterben.“
abe. Und ich sage Ihnen
viel reicher als Sie. Ich kann nämlich mit zehn Gulden.
„Woher willst Du das wissen?“
einen ganzen Monat auskommen. Das können Sie nicht.
gun ist er nicht nieder¬
Darum bin ich unabhängig und ein Dichter, während Sie
„Du wirst sehen.“
bei diesen Worten auf,
der Sklave einer Zeitung sein müssen!“
„Was fehlt ihm denn? Er ist doch ein Riesenmensch
err zu werden weiß —
David fühlte sich eben. Als er zu Grabe getragen
ein Bauer.“
der Brust.
wurde, da konnte Jedermann dessen inne werden, daß das
Aber Herzl krümmte den Finger der rechten Hand
Hinscheiden prophezeite,
hochgespannte Selbstbewußtsein des Dichters seine guten
Damals freilich, vor mehr] und wies auf die Brust.
Gründe gehabt hat. Er war Jemand. Das mußte an jenem
„Hier sitzt es!“
weit von seinen messia¬
frostigen Novembertage auch dem Zweifler deutlich sein —
Und so war es auch.
hoch nichts als ein geist¬
dem Spötter sogar. Denn dem Tode ist eine läuternde
Die Leute, von denen da die Rede ist, weilen nicht
nahte, gab sich willig dem
Kraft eigen. So lange David noch mit plumpen,
mehr unte den Lebenden. Und gar seltsam muthet es
ividualität hin. In seinen
schiefen Schritten durch das Leben wandelte, aus den kürz¬
mich an, wenn ich mir vorstelle, daß Herzl in jenem
euilletons für das „Ber¬
sichtigen Augen mühsam hervorblinzelnd, mit dem stumpfen
Augenblicke auch sein eigen Todesurtheil ausgesprochen
schäftigung aber bestand
Gehör mühsam in die Welt horchend, da machte sich
hat. Denn es war ihm bestimmt noch vor Dem zu sterben,
rksamkeit, mit der er sich
Mancher, der ihm das Wasser nicht reichen konnte, über
dessen Ende er vorhersagte. Und bei ihm saß das Uebel
ferei entfernt, die einige
ihn lustig, weil er nichts Anderes sein wollte, als ein.
an derselben Stelle...
Er hätte nie gedacht, ein
Dichter. Aber als die Schollen dumpf auf seinen Sarg
Steinklopferjainkef — diese Groteske übt heute den
Muster französischer Ro¬
fielen, da fühlten alle Anwesenden, daß die Wirklichkeit,
Eindruck einer Blasphemie. Das bleiche Dulderantlitz ver¬
zielmehr bemühte er sich,
dieses Menschen Schein gewesen, daß die Vernichtung erst
bietet jeden Spott, ja sogar jeden Scherz. Und gewiß.¬
die einen entschieden
ihm seine wahre Gestalt verliehen hat.
die Karikatur ist weit davon entfernt, eine Charakteristik
Es war halt nicht die
sich sch
#ersen zu sein. Dennoch ist nicht zu verkennen, daß sie mit ihrer