5
Liebelei
box 13/4
annee en in aun un — —
„OBS
RVER
Freie
AbPRaUiate
56
Verhandlungen des Volhstheater: mit
„OBSERVER'
Luise Ullrich.
I. österr. behördl. konzessioniertes
Direktor Jahn verhandelt gegenwärtig mit Luise Ullrich.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
dem früheren Mitglied des Deutschen Volkistherters,
WIEN, I., WOLLZEILE 11
sie für die Darstellung der Hauptrolle in der nächsten Novität
„Geld ist nicht alles“ von Bus=Fekete zu gewinnen. Das
TELEPHON R-23-0-43
Wiener Publikum hat Luise Ullrich zuletzt als Schlager=Mizzi im
„Liebelei“= Film geschen.
Ausschnitt aus:
anet. Maflin¬
6 MHZ. 1933
bant“
—
Zwei Christinen
82
A
K
Adele Sandrock, wie sie die Christine bei der Welt-Uraufführung von „Liebelei“ spielte,
und Magda Schneider, die sie jetzt im Film darstellt
erst jetzt ihr Gedächtnis an diese Premiere:
Die erste Christine erzählt:
vor 38 Jahren. Schnitzler habe einmal
„Seien Sie mir, bitte, nicht böse; aber ich
gesagt, erzählt die erste Christine bescheiden und
kann mich auf Einzelheiten nicht mehr entsinnen!“
ganz leise, es hätten zwar viele diese Rolle nach¬
sagt Adele Sandrock, die vor nunmehr 38 Jah¬
gespielt, aber keine Christine wäre mit
ren am Burgtheater in Wien die erste Christine
der der Sandrock zu vergleichen
war, als Arthur Schnitzlers „Liebelei" Premiere
gewesen. Und Frau Sandrock schämt sich fast
hatte. „Nur###weßich daß wir damals
ein bißchen, daß sie so gar keine Auskünfte geben
viel miteinander durchgemacht haben
kann. „Es ist zu lange her!“ sagt sie entschuldigend.
der Arthur und ich. Er hatte schon fast
Die erste Christine hat viele, viele Male diese
die Hoffnung aufgegeben, seine Stücke sandte er
Rolle gespielt; durch die ganze Welt ist sie damit
alle nach Berlin, da führte Direktor Burck¬
gereist und hat Erfolge über Erfolge eingeheimst.
hardt die „Liebelei“ auf.“
Jetzt kommt die Sandrock gerade aus Wien, und
„Jawohl, es war sein erster, richtiger Erfolg!
sie erzählt von der heutigen Christine, von Paula
„Das Märchen“ war sanft durchgefallen, auch die
Wessely.
beiden ersten Akte der „Liebelei“ standen, wie man
Und dann trägt die bezaubernde Schauspielerin,
so sagt, auf des Messers Schneide; der Schlußakt
in deren Gegenwart man vor Hochachtung fast
entschied den Durchbruch dann. Es war eine ganz
stumm wird, einem unzählige Grüße an ihre Be¬
große Besetzung: Kutscherer und Ziska waren
kannten auf; es ist so, als lebe sie völlig abge¬
die beiden jungen Leute, Sonnenthal spielte
schlossen von der Welt in dieser schönen Wohnung
die Weihring und Friedrich Mitterwurzer —
im neuen Berliner Westen. Dabei ist sie so selten
„mein Friedrich“, sagt Frau Sandrock und zeigt
hier; fast immer hat sie in den Ateliers zu tun.
auf die Wand wo sein Bild mit goldenem Lor¬
„Und wirklich nicht böse sein, daß ich Ihnen so
beer geschmückt hängt — war „der Herr". Sie
gar nichts erzählen konnte von dem, was Sie
wissen ja, der hat nur einen Satz zu sagen, der
wissen wollten“, sagt sie noch einmal, „38 Jahre
muß eine Welt einstürzen lassen!“
sind eine lange Zeit, und man hat sich inzwischen
dele Sandrock spricht den berühmten Satz vor
sich hin, und es kommt einem so vor, als erwache] zu viel merken müssen. ..“
Liebelei
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annee en in aun un — —
„OBS
RVER
Freie
AbPRaUiate
56
Verhandlungen des Volhstheater: mit
„OBSERVER'
Luise Ullrich.
I. österr. behördl. konzessioniertes
Direktor Jahn verhandelt gegenwärtig mit Luise Ullrich.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
dem früheren Mitglied des Deutschen Volkistherters,
WIEN, I., WOLLZEILE 11
sie für die Darstellung der Hauptrolle in der nächsten Novität
„Geld ist nicht alles“ von Bus=Fekete zu gewinnen. Das
TELEPHON R-23-0-43
Wiener Publikum hat Luise Ullrich zuletzt als Schlager=Mizzi im
„Liebelei“= Film geschen.
Ausschnitt aus:
anet. Maflin¬
6 MHZ. 1933
bant“
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Zwei Christinen
82
A
K
Adele Sandrock, wie sie die Christine bei der Welt-Uraufführung von „Liebelei“ spielte,
und Magda Schneider, die sie jetzt im Film darstellt
erst jetzt ihr Gedächtnis an diese Premiere:
Die erste Christine erzählt:
vor 38 Jahren. Schnitzler habe einmal
„Seien Sie mir, bitte, nicht böse; aber ich
gesagt, erzählt die erste Christine bescheiden und
kann mich auf Einzelheiten nicht mehr entsinnen!“
ganz leise, es hätten zwar viele diese Rolle nach¬
sagt Adele Sandrock, die vor nunmehr 38 Jah¬
gespielt, aber keine Christine wäre mit
ren am Burgtheater in Wien die erste Christine
der der Sandrock zu vergleichen
war, als Arthur Schnitzlers „Liebelei" Premiere
gewesen. Und Frau Sandrock schämt sich fast
hatte. „Nur###weßich daß wir damals
ein bißchen, daß sie so gar keine Auskünfte geben
viel miteinander durchgemacht haben
kann. „Es ist zu lange her!“ sagt sie entschuldigend.
der Arthur und ich. Er hatte schon fast
Die erste Christine hat viele, viele Male diese
die Hoffnung aufgegeben, seine Stücke sandte er
Rolle gespielt; durch die ganze Welt ist sie damit
alle nach Berlin, da führte Direktor Burck¬
gereist und hat Erfolge über Erfolge eingeheimst.
hardt die „Liebelei“ auf.“
Jetzt kommt die Sandrock gerade aus Wien, und
„Jawohl, es war sein erster, richtiger Erfolg!
sie erzählt von der heutigen Christine, von Paula
„Das Märchen“ war sanft durchgefallen, auch die
Wessely.
beiden ersten Akte der „Liebelei“ standen, wie man
Und dann trägt die bezaubernde Schauspielerin,
so sagt, auf des Messers Schneide; der Schlußakt
in deren Gegenwart man vor Hochachtung fast
entschied den Durchbruch dann. Es war eine ganz
stumm wird, einem unzählige Grüße an ihre Be¬
große Besetzung: Kutscherer und Ziska waren
kannten auf; es ist so, als lebe sie völlig abge¬
die beiden jungen Leute, Sonnenthal spielte
schlossen von der Welt in dieser schönen Wohnung
die Weihring und Friedrich Mitterwurzer —
im neuen Berliner Westen. Dabei ist sie so selten
„mein Friedrich“, sagt Frau Sandrock und zeigt
hier; fast immer hat sie in den Ateliers zu tun.
auf die Wand wo sein Bild mit goldenem Lor¬
„Und wirklich nicht böse sein, daß ich Ihnen so
beer geschmückt hängt — war „der Herr". Sie
gar nichts erzählen konnte von dem, was Sie
wissen ja, der hat nur einen Satz zu sagen, der
wissen wollten“, sagt sie noch einmal, „38 Jahre
muß eine Welt einstürzen lassen!“
sind eine lange Zeit, und man hat sich inzwischen
dele Sandrock spricht den berühmten Satz vor
sich hin, und es kommt einem so vor, als erwache] zu viel merken müssen. ..“