5. Liebelei
box 13/7
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Tue Vienna“ nerac, Vien
vom:
25.05 N. 1935
Ae anlsteersusgen in
Theatres
VIENNA AUTHORS IN
ENGLAND
It is reported from London that the #
great Vienna stage success „Dictator¬
ship of Women“ (Wiktatur der Frau¬
en) by Fred Heller and Adolf Schütz
will be seen shortly in London under
the title Business with Royalty“. An¬
thony Armstrong made the Englislt
adaptation, while the London publisher
Peter Morris has undertaken the stage
production which is to be the first one
of a series of Continental adaptations.
Principal parts will be played by
Carol Goodner and Jane Baxter, while
the stage direction will be taken care
of by Frank Cellier.
Arthur Schnitzler's “Liebelei“ will
also be produced in London very
shortly. A newly founded theatrical
compang; intends giving the play a
regular place in its repertory. Thus
far, it was only produced at occasional
afternoon performances. If Liebelei'
should prove an outstanding successe
it will be followed by other Schnitzler
Dlays.
Leontine Sagan, the well-known
Vienna stage director, has returned
from Hollywood and will shortly
resume her London activities. She will
be the first woman to direct a play at
the Drury Lane Theatre, in which
Shakespeare produced his own works.
Her first effort will be Ivor Novello’s
latest play, entitled Glamorous
Night“.
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Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
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Ausschnitt aus:
aues Wieneräbendblatt
vom:
31.04N. 1935
„ —000
(Schnitzlers „Liebelei“ in der Volkshoch¬
schule) Il der Vvikshochschule am Ludo Hartmann¬
Platz wurde jüngst Schnitzlers unvergängliche „Liebelei“
aufgeführt. Der künstlerische Leiter Walter Sorell bewies viel
Verständnis bei der Auswahl seines Ensembles. Regie führte
Franz Deutsch mit Behutsamkeit, echtem Können und Ein¬
fühlungsgabe in das Werk des Dichters. Traute Jacobovics.
die dem Publikum der Volkshochschule seit ihrem kindlich=ver¬
führerischen Zigennermädchen in „Das Märchen“ und ihrem
drolligen Professorstöchterchen in „Die tote Tante“ vom letzten
Curt Goetz=Abend her liebgeworden ist, spielte die Christine.
Hier reift ein starkes Talent heran. Traute Jacobovics hatte
für ihre Christine überraschend echte, zu Herzen gehende
Töne, gesteigert bis zum wahrhaft erschütternden Ausbruch im
dritten Akt. Der alte Weyring des Herrn Rudi Weiß war echt
empfunden und daher überzeugend. Eine erfreuliche Leistung
bot Lilli Kuthan als echt wienerische Schlager=Mizzi, lustig.
und unbeschwert. Herr Waldmann gab seinen Fritz mit starker
Innerlichkeit, fast zu verhalten und diskret, während der
übermütige Theodor Herrn Linkers zu vertraut war. Alexandra
v. Hermann belustigte durch die gelungene Type ihrer Frau
Binder.
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZELLE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Das Progrann, Vien
vom:
1. Feber-Ausgabe 1935
reizende Schlagermizzi und Frau Alexandra
Hermann eine ebenso charakteristische, wie
Schnilzler-Abend
resolute Frau Binder. Sehr gut auch Herr
im Theater der Volkshochschulen
Waldmann als Fritz, Herr Weiß als der
alte Weyring und Herr Linkers als Theo¬
Das Theater der Volkshochschulen brachte
dor.
seinem Publikum am Sonntag, den 20. Jänner,
Für „Literatur“ hatte man die ausgezeichnete
einen Schnitzlerabend. Unter sorgfältigster Re¬
Idee, Maria West als Gast zu verpflichten,
## des Herrn Franz Deutsch spielte man
die sich als vorzügliche Scmitzlerspielerin zeig¬
erst „Liebelei“ und dann den Einakter „Lite¬
te. Sie stellte die Frau, die zwischen Liebe und
ratur“, -heide in ausgezeiehneter Darstellung.
Ehrgeiz schwankt, wobei natürlich die Liebe
Traute Jacobowitsch war eine zarte,
siegt, mit solcher Natürlichkeit auf die Bühne,
Frührende Christine, Lilly Kuthan eine ganz
daß man sie kaum besser denken konnte. Sehr
gut auch Herr Waldmann als Clemens,
dessen Weltanschauung über gewisse Grenzen
trotz allen guten Willens nicht hinausreicht.
Auch der Romancier des Herrn Weiß war
gut und recht charakteristisch. Das Publikum
war begeistert und spendete reichlich Beifall.
r.
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25.05 N. 1935
Ae anlsteersusgen in
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VIENNA AUTHORS IN
ENGLAND
It is reported from London that the #
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ship of Women“ (Wiktatur der Frau¬
en) by Fred Heller and Adolf Schütz
will be seen shortly in London under
the title Business with Royalty“. An¬
thony Armstrong made the Englislt
adaptation, while the London publisher
Peter Morris has undertaken the stage
production which is to be the first one
of a series of Continental adaptations.
Principal parts will be played by
Carol Goodner and Jane Baxter, while
the stage direction will be taken care
of by Frank Cellier.
Arthur Schnitzler's “Liebelei“ will
also be produced in London very
shortly. A newly founded theatrical
compang; intends giving the play a
regular place in its repertory. Thus
far, it was only produced at occasional
afternoon performances. If Liebelei'
should prove an outstanding successe
it will be followed by other Schnitzler
Dlays.
Leontine Sagan, the well-known
Vienna stage director, has returned
from Hollywood and will shortly
resume her London activities. She will
be the first woman to direct a play at
the Drury Lane Theatre, in which
Shakespeare produced his own works.
Her first effort will be Ivor Novello’s
latest play, entitled Glamorous
Night“.
„OBSERVER
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WIEN, I., WOLLZEILE 11
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aues Wieneräbendblatt
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31.04N. 1935
„ —000
(Schnitzlers „Liebelei“ in der Volkshoch¬
schule) Il der Vvikshochschule am Ludo Hartmann¬
Platz wurde jüngst Schnitzlers unvergängliche „Liebelei“
aufgeführt. Der künstlerische Leiter Walter Sorell bewies viel
Verständnis bei der Auswahl seines Ensembles. Regie führte
Franz Deutsch mit Behutsamkeit, echtem Können und Ein¬
fühlungsgabe in das Werk des Dichters. Traute Jacobovics.
die dem Publikum der Volkshochschule seit ihrem kindlich=ver¬
führerischen Zigennermädchen in „Das Märchen“ und ihrem
drolligen Professorstöchterchen in „Die tote Tante“ vom letzten
Curt Goetz=Abend her liebgeworden ist, spielte die Christine.
Hier reift ein starkes Talent heran. Traute Jacobovics hatte
für ihre Christine überraschend echte, zu Herzen gehende
Töne, gesteigert bis zum wahrhaft erschütternden Ausbruch im
dritten Akt. Der alte Weyring des Herrn Rudi Weiß war echt
empfunden und daher überzeugend. Eine erfreuliche Leistung
bot Lilli Kuthan als echt wienerische Schlager=Mizzi, lustig.
und unbeschwert. Herr Waldmann gab seinen Fritz mit starker
Innerlichkeit, fast zu verhalten und diskret, während der
übermütige Theodor Herrn Linkers zu vertraut war. Alexandra
v. Hermann belustigte durch die gelungene Type ihrer Frau
Binder.
„OBSERVER
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reizende Schlagermizzi und Frau Alexandra
Hermann eine ebenso charakteristische, wie
Schnilzler-Abend
resolute Frau Binder. Sehr gut auch Herr
im Theater der Volkshochschulen
Waldmann als Fritz, Herr Weiß als der
alte Weyring und Herr Linkers als Theo¬
Das Theater der Volkshochschulen brachte
dor.
seinem Publikum am Sonntag, den 20. Jänner,
Für „Literatur“ hatte man die ausgezeichnete
einen Schnitzlerabend. Unter sorgfältigster Re¬
Idee, Maria West als Gast zu verpflichten,
## des Herrn Franz Deutsch spielte man
die sich als vorzügliche Scmitzlerspielerin zeig¬
erst „Liebelei“ und dann den Einakter „Lite¬
te. Sie stellte die Frau, die zwischen Liebe und
ratur“, -heide in ausgezeiehneter Darstellung.
Ehrgeiz schwankt, wobei natürlich die Liebe
Traute Jacobowitsch war eine zarte,
siegt, mit solcher Natürlichkeit auf die Bühne,
Frührende Christine, Lilly Kuthan eine ganz
daß man sie kaum besser denken konnte. Sehr
gut auch Herr Waldmann als Clemens,
dessen Weltanschauung über gewisse Grenzen
trotz allen guten Willens nicht hinausreicht.
Auch der Romancier des Herrn Weiß war
gut und recht charakteristisch. Das Publikum
war begeistert und spendete reichlich Beifall.
r.