II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1953

5. Liebelei
box 13

CASINOS IN OSTERREICH
Baden Salzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Osterreichische Casino A. G.
Wien III, Schwarzenbergplatz 5a
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wienl, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschnitt aug:
Provoncal,
utrerikte
9 HRZ. 1936
vom:
B
Le Rideau Gris au Gymnase
Mardi, mercredi et jeudi
( Liebelei 9 (Amourette)
et & Fraternité )
C’est demain à 20 h. 45, au Gymnase,
#iue le Rideau Gris donnerg la première
#die son nouveau spectacle, un des plus
attrayants qu'il alt jamals présenté. Zie¬
belei, trois actes d’Arthur Schnitzler est
uns piéce quf séduira le publi# par sa
dlélicatesse et sa fraicheur, et Fraternite.
ne manquera pas de faire rire par ##
trucilence et, le buresque de ses situh¬
tions. Ce -spectacle sera présenté dlais
trols décors neufg de Georges Wakévitch
# Henri Poyn
La lochtionfest ouverte.
10
Rserf
4.MRT: 936
[Theateraufführung „Liebelei“
von Arthur Schnikler und „Der Mörder“
einer sorgfältigen, von
Direktor Eduard Golias besorgten Einstudie¬
rung gingen am 7. und 8. März in drei
Aufführungen Arthur Schnitzlers „Liebelei“
und die Groteske von Kurt Goeß „Der
Mörder“ in Szene. Verbürgten die Namen
der Mitwirkenden schon eine gute Darbiekung,
so übertraf die Aufführung alle hochgespann¬
ten Erwartungen. Fräulein Nandi Müllner,
noch als Gräfin Mariza in ester Erinnerung,
bot als Christine eine darf llerische Leistung
von Eindringlichkeit und e# chülternder Wucht
und wuchs im dritten Akt zu tragischer Größe.
Die Vielfalt ihrer Begabung offenbarte sich
auch in der Rolle der eleganten Isabella im
„Mörder“. Herrn Karl Grasmanns Fritz
zeigte Männlichkeit, gepaart mit tiefer Innigkeit
und war durchaus eigenwillig in der Auffassung.
Die Liebenswürdigkeit seiner Darstellungskunst
kam auch als Gatte in der Goetz'schen Gro¬
teske voll zur Geltung. Als Schlager=Mizzi
bestrickte Frau Poldi Hock durch Nakürlich¬
keit und feine Charakteristik, die im Theodor
des Herrn Walter Kellner einen würdigen
Gegenspieler fand, der sich auch in der Rolle
des komischen „Löwenjägers“ im Mörder",
einen Separatapplaus holte. Fräulein Pepi
Stöger lieh der Gestalt der Frau Binder
Urwüchsigkeit und echt wienerische „Reschheit“
und ergänzte so die vorzügliche Ensemble¬
leistung. Eduard Golias aber, dessen Regie
und Inszenierung seine reiche Theatererfahrung
und tiefe Einfühlung verrieten, zeigte sich als
Charakterdarsteller von hohem, künstlerischen
Niveau. Sein Weyring stellt ebenso wie die
unheimlich scharf profilierte groteske Gestalt
des Apothekers im „Mörder“ eine schau¬
spielerische Leistung besonderer Art dar, die
kaum überboken werden kann. Eduard Wolf
bewältigte die Rolle des Herrn in „Liebelei“.
die troßz ihrer Kürze starke Einfühlung vor¬
aussetzt, mit Geschmack und Würde und
zeigte seine Begabung auch in der Charge
eines Dieners im „Mörder“ — Kapellmeister
Josef Prosenc besorgte mit Geschmack die
musikalische Einrichtung, die den durchschlagen¬
den Erfolg der Aufführung unterstützte. Der
Beifall hat der Darstellergruppe am besten
bewiesen, wie sehr sie sich in die Herzen der
Neulengbacher hineingespielt hat. An dem.
Erfolg waren ferner bekeiligt: Herr Leopold
Schaufler als Bühnenmeister, Frau Wolf als
Garderobiere und Herr Hock, der die kom¬
plizierie Bühnenbeleuchtung inszenierte. Dem
Verein „Hauskrankenpflege“ fiel ein nam¬
hafter Betrag zu. Dr. E. Fischer („Brünner Tagespost“)