II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1992

Liebelei
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box 13).
in seiner Auffassung von Jugend, Glück und Liebe!
Man spürte, ein Mann mit solchen Gedanken und sol¬
chem Herzen . .. braucht seiner Tochter nichts zu
„verzeihen“ Herr Liebesny gab den leichtblütigen
Theodor, den braven Freund und schlechten Menschen¬
kenner recht gut. Sehr gut traf auch Frau Manjoung
die hinterhältige „Bezirkstratschen“, Katharine Binder.
Nur Herr Starkmann als „Herr“ konnte uns nicht
befriedigen. Bei seinem Auftreten soll förmlich der Atem
stocken .. blitzartig soll sich der Zuschauer die Angst
bemächtigen .. jetzt spricht das Schicksal! Herr
Starkmann war allzuschwächlich, obzwar er über einen
genügenden Vorrat von Pathetik verfügt. Gerade hier,
mit finsterem, entschlossenen tragischen Klang ist sie
angebracht. Auch seine Maske war unerträglich banal!
Etwas störend wirkte das zu auffällige Getändel
des Herrn Liebesny und Frl. Wild während des ersten
Dialoges von Fritz und Christine im 1. Akt. Die
Aufführung muß im Ganzen gelobt werden! Lange ist
dieses herrlich-einfache Stück den Ostrauern vorent¬
halten worden .. und nun sollen sie es mit vertieftem
Sinn auf sich wirken lassen. Es kann keinen Menschen
geben, der nicht in tiefster Bewegung bei „Liebelei“
das Theater verläßt. Vieler Beifall lohnte die Dar¬
steller und Regie. Frl. Wernay und Frl. Wild er¬
hielten prächtige Blumengeschenke. — Schon zur Läu¬
terung des Geschmackes würden wir das Stück auch
gerne an einem Sonntag-Abend aufgeführt sehen. Un¬
seren Lesern wird aber empfehlen, die Einführungen zu
„Liebelei“ von Salkind (Nr. 15) und K. H. Strobel in
der heutigen Nummer auf sich wirken zu lassen,
S. Reis.
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Theater.
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