II, Theaterstücke 4, (Anatol, 0), Anatol, Seite 8

4. Ana
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Anddo
—. ., 2. Foderation) berechner; danach steht heute dessen Velganon an der Berathc
gegenwärtige Cabinet heraus, die Oppositionsblätter der Lohn auf 140 pCt., eine 25perc. Lohnreduction würde. Die sechs Provinzen, in
eben so viele Gründe zum Tadel. Indessen hat das bedeutet also im Verhältnisse zum heutigen Lohne nur Antillen=Insel getheilt ist, hatten
Cabinet Giolitti jenes Budget unverändert von seinen eine 18percentige. Vom Juli 1888 bis zum August municipale Vertretung, eine Art
mit den deutschen Nachtretern in den Fußstapfen der seinem Schaden, der Band anhebt
Feuilleton.
anmuthigen Gyp. Nicht nur daß sich, um bei dem
die schwächste. Es ist die einzige,
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Bilde zu verbleiben, die Spuren des leichten, schmalen, gebrauchten Chablonenfiguren keinerl
kleinen Schuhes der Französin zu jenen plump=derber regen vermag, und uninteressant im
Männerstiefel ausweiten, schlimmer noch, was dort pörend in der Pointe, das ist doch
Literatur.
aus allzu leichtgeschürztem Uebermuthe hervorquillt, Autor hat das hingeworfene Wort
„Bunte Reihe.“ Ein Geschichtenbuch von Moritz Gold¬
macht sich hier als berechnende Absicht fühlbar, und feierlich nehmen“ zum Motto seine
schmidt. Frankfurt a. M. 1893, Gebrüder Knauer. —
wirkt das Merkbarwerden einer Absicht allezeit ver¬
und meint es, nach Art der
„Anatol“ von Arthur Schnitzler. Berlin 1893, biblio¬
stimmend, so muß jene der Frivolität geradezu als sie ein Mal in Frivolität
graphisches Bureau.
verletzend empfunden werden. Zwei Bücher, die uns äußerste Spitze treiben zu müssen.
Die Mißachtung der Gemeinplätze ist ein arger
vorliegen, ein Geschichtenbuch „Bunte Reihe" von
schon angedeutet, bei den Franzo
Irrthum, denn nur Wahrworte von unanfechtbarer
Moritz Goldschmidt und „Anatol“, ein Cyklus
ment des Temperamentes kundg
Prägung, die ihrerzeit einmal eine überraschende Offen¬
dramatischer Scenen von Arthur Schnitzler, erhärten
ihnen zur effectersonnenen, sorgsa
barung der Weisheit gewesen, werden zu solchem Ge¬
dies neuerlich.
Marschroute, auf der sie ihre galli
meingut. Derart dauerhafte Wahrheiten — denn von
Der weit geistvollere und relativ natürlicher produ¬
übertrumpfen suchen, und das Resul
manchen gilt ja der Ausspruch, den Ibsen seinem
cirende der beiden Autoren ist Moritz Geldschmidt.
Plumpheit an Stelle sprudelnden U
„Volksseind“ in den Mund legt: „Eine Wahrheit ist
Eine starke Ader gesunden Humors, der häufig und
in „Der Asra“ ist Goldschmidt
allemal nur dreißig Jahre lang eine solche“ — ver¬
nicht immer ungezwungen in die Ironie hinüberspielt,
nahegekommen. Allein spielt er auch
dienen im Gegentheile alle Hochachtung, und eben ihre
Kenntniß vornehmlich jener Welt, in der man sich
dieser einen, der Frivolitätssaite, so
Abgedroschenheit ist ihr bestes Ehrenzeugniß. Zu diesen
nicht langweilt, geschickte Situations=Gestaltung, eine
licher Weise nicht seine einzige, und
höchst ehrenwerthen Gemeinplätzen zählt auch der Satz:
hochgradige Versatilität des Styles, die sich stets dem
dem Bande auch ein paar harmlos
„Wenn Zwei dasselbe thun, ist es ein gar Verschieden¬
Geschilderten anpaßt und die Eigenart jeder Persönlich¬
die anmuthend berühren. Eine präch
artiges.“ Wie sehr bekräftigt dies wieder die Nachfolge, keit auch in ihrer Sprechweise scharf ausprägt, das
„Der Giorgione“ eine kaum minder
die Gyp in der deutschen Literatur findet! Was dieses
sind Vorzüge, die namentlich für einen Schriftsteller,
in welcher der Held mit ursprüng
Enkelkind Mirabeau's kühnlich an überpikanter Frivolität
der vor Allem darauf ausgeht, amüsant zu sein, höchst
zeichnet ist. Die werthvollste Num
leistet, giebt sich, wie anfechtbar es auch vom ethischen
wekthvoll sind, die aber bei ernsterer Verwerthung
„Der Glaube
Reihe“ ist wohl
Standpunkte aus bleibt, mit einer so natürlichen
wohl noch besser zur Geltung kommen würden. Im
Vorwurf und
psychologisch
Verve, geistsprühenden Laune und feinen Ironisirung,
allzu Grellen dieser „Bunten Reihe“ werden sie im Ver¬
hübsches Bild verdirbt sich
daß sein Reiz auf jen. Gesellschaft, aus der es hervor¬
blüffungsdienste geradezu entwerthet. Die widerliche
Manierirtheit der Darstellung, wic
gegangen, immerhin begreiflich ist. Anders aber ist es Erzählung „Der Romanschluß“, mit der, sehr zu Caprice“. Was sollen häufig e