II, Theaterstücke 4, (Anatol, 0), Anatol, Seite 17

4. Ana
HIdet
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druche dieses Sturmtes unter Dach gebracht undi gehen zu fixiren. Das hängt ganz davon ab, ob zu früh ausgebrochen, und mon
bei uns für Zahlungen an das Ausland viel Gold ge=droht unser Goldzug in der
haben nicht diese Gesetze den Zweck, uns vor
solchen Schwankungen zu bewahren? Nun, die Ge= braucht und ob diese Nachfrage einem willigen stecken zu bleiben..
in welcher der Dichter seine eindrin
route bestimmt. Und diese dreifache Eigenschaft seines
Wiener Antoren.
Schärfe bekundet. Seine Bauern in
Naturells bekundet auch sein jüngstes Buch, in dem Hevesi
den Eindruck urwüchsiger Gestalten,
Gegen die Wiener Autoren wird oft der Vorwurf
uns in vierundzwanzig abgerundeten Aufsätzen berichtet,
Erdgeruch, sie sprechen zu sein, zu k
erhoben, daß sie zumeist nur für den Tag schreiben und
was er Alles auf der Reise von Kalau, dem die „Kalauer“
Figuren.
nicht darauf bedacht seien, Werke zu schaffen, die sich über
ihre Entstehung verdanken, bis Säkkingen, der Stadt des
Als die beste Geschichte der Sa
das flüchtige Tagesinteresse erbeben. Heuer haben sie diesen
berühmten Trompeters, beobachtet, gedacht und empfunden.
die letzte: „Ein Poet“ — hier har#
Vorwurf gründlich entkräftet. Fast alle hervorragenden
Hevesi ist jedoch beileibe kein empfindsamer Reisender. Und
modernen Journalisten=Elends s#
Wiener Schriftsteller sind diesmal auf dem Büchermarkt
wenn ihn zuweilen, wie im Kirchhof zu Meißenheim am
mit schwerem literarischen Gepäck erschienen. Wenn auch
greifend geschildert. — Ein eigenthü
Grabe der Friederike Brion von Sesenheim, eine Thräne
ungleich an Werth, so tragen doch ihre Werke insgesammt
David's Dichterfigur bildet Herman
die Augen feuchtet, so ist dies nicht erkünstelte Sentimen¬
ernst, düster und knorrig, der Andere
talität, sondern der Ausfluß eines echten Pietätsgefühls,
ein gemeinsames Gepräge: sie sind interessant, anregend,
das sich in wenigen einfachen und ehrlichen Worten
wie ein hysterisches Weib momentane
von Geist und Humor durchleuchtet, so daß wir auf die
offenbart.
Bahr hat bereits die verschiedensten Wa##
Wiener Literatur, die dieses Jahr gezeitigt, mit einem wohl¬
Er ist daber schwer zu fassen. Er schei
berechtigten Gesühl lokalpatriotischen Stolzes blicken dürfen.
Alles in Allep: ein gemüthliches Buch, bei dem der
betreiben und dabei muß er als künst
Leser nicht nur auf seine Kosten kommt, sondern obendrein
Da tritt uns zunächst Ludwig Hevesi mit einem
doch ernst genommen werden, denn er
ziemlich beleibten Buche: „Von Kalau bis Säkkingen“
noch ein klein wenig Gelehrsamkeit, in humorvoller Weise
(Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz und Komv.) entgegen.
Talent, das allerdings noch auf der
kredenzt, als Zugabe erhält. — Das Lächeln, das Hevesi
Es sind über zwei Jahrzehnte dahingerollt, seitdem
Gebiete ist, auf dem es sich voll en
auf unsere Lippen gezaubert, verschwindet, wenn wir uns
krassen Naturalismus hat er sich in
Hevesi als Feuilletonist und als Erzähler rastlos thätig ist.
in J. J. David's „Probleme“ (Dresden und
nach glücklich entwunden. Das bem
Aber man merkt ihm auch heute nicht die geringste Er¬
Leipzig, Verlag von Heinrich Minden) versenken. Warum
Novellenbuch „Dora“ (Berlin, S. F
müdung an. Eine echte Künstlernatur, arbeitet er un¬
Probieme? Warum dieser etwas aufdringliche Titel? Jede
jetzt den Spuren Bourgel's.
ablässig mit jenem Ernst, den keine Mühe bleichet. Und
Novelle behandelt doch ein psychologisches Problem. Oder
„Dora“ ist eine Ehebruchsgesch
dann besitzt er eine Gabe, die ihn stets frisch erhält: einen
wollte uns der Dichter nahelegen, daß er an ganz außer¬
treuherzig erzählt, als handelte es sich
ordentlichen Aufgaben seine Kraft erprobt hat? War dies
köstlichen Humor. Als Erzähler geht er demgemäß großen,
der Fall, so hat er uns ein wenig enttäuscht. Der ersten
Dinge. Dora ist eine sehr anständigh
ergreifenden Problemen aus dem Wege. Er steht auf der
Novelle des Buches: „Warum starb Sionida?“ liegt ein
brecherin und der Abgeordnete Graf
Sonnenseite des Lebens und läßt heitere Gestalten an sich
Prodlem zu Grunde, das wir nicht recht begreisen.
Freund betrügt, ist zwor eine sehr ne#
herankommen, deren kleine Lebensschicksale er mit innigem
Eine Russin erzählt dem Autor einen seltsamen Fall
ehrliche Natur. Kurz eine sehr gemü
Behagen erzählt. Und wenn zuweilen die Erfindung Rockt,
Ehebruchsgeschichte. Aber ich fürchte,
aus ihrem Leben. Sie hat in Gedanken die Ehe gebrochen,
so schüttelt er den Wiener Staub von seinen Füßen
und an dieser Gedankensünde stirbt ihr Kind. Das ist pure
bruchsgeschichte nur deshalb so erbau
so gemüthlich ausklingen läßt, weil
es ist kein zielloser Wander= Mystik, von der sich ein sonst so klar blickender Poet wie
Deutschland. Aber
tiefer in seine Figuren einzudringen.
trieb, welcher in ihm rumort. Es ist der Künsiler] David fernhalten sollte. Viel höher steht die zweite Ge¬
der feinsionige Kunstkenner, der Poet, der seine Reises schichte „Die Schwachen“, eine schlichte Bauerngeschichte, sein gaukelndes vsychologischis Sviell