II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 135

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4.9. Anatol - Zyklu-
Paul Oskar Höck
Geschmack wird ih¬
gezeichnet bekom¬
men. Die Libretti
nen nachsagen kön¬
erhielten mehr
nen, daß sie unter¬
Sinn und Verstand,
haltend seien. Die
Reinkultur witz¬
die Partituren
losen Durcheinan¬
wurden hübscher
instrumentiert,
ders, die man et¬
wa im Thaliathea-
Millionen Men¬
ter zweieinhalb
schen kamen aus
den Operettenthea¬
Stunden lang über
tern
sich hat ergehen las¬
gutgelaunt
heim und pfiffen
sen, seit den Kul¬
noch eine ganze
tureuropäer auf
Weile lang die
lange, lange Zeit
graziös gebauten
hinaus gegen Rück¬
und keck rhythmi¬
fälle. Aber das
sierten Melodien
große, unmündige
bis das entsetz¬
Publikum hofft
liche Grammophon
doch auf Amüse¬
der nächsten Destille
ment, es bezahlt
ihnen den Garaus
so gern sein gutes
machte. Die Possen
Geld dafür, und
und Schwänke frei¬
so werden die Tem¬
Désirée Artot de Padilla, Mitglied der Königl. Oper
in Berlin, als Mignon.
pel dieser Art
lich sind immer
Photographie von Becker & Maaß in Berlin
Abend für Abend
plumper und an¬
mutbarer geworden, seitdem sie made in immer von neuen Hoffenden und neu Ent¬
Wenn man in ihnen
Germany sind. Kein Mensch von einigem täuschten besucht.
zenenbild aus Puccinis „Bohème“ in der Berliner Komischen Ope¬
Von links
Begemann (Schaunard), Mantler (Colline), Armster (Marcel), Maria Labia (Mimi)
Marrak (Rudolf), Jenny Spennert (Musette). Photographie von Zander & Labisch in Berlin.