II, Theaterstücke 4, (Anatol, 7), Anatols Hochzeitsmorgen, Seite 26

4.7. Anatols Hochzeitsnorgen box 8/3
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I. üster r. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chirago, Christiania, Genf, Kopen¬
Telephon 12.801.
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapclis, New-Vork.
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quelienangabe ehne Gewähr).

Ausschnitt aus:
„OBSERVER“
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Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
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in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Geni, Kopen¬
Volkstheater. Der heutige Abend (prachte préi
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
neue Einähter drstrarisch durchwegs wertlos sind. Züerst
Paris Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
kam eine ##e##s aus der Conciergerie von A. M. Willner
(Quellenangabe ohne Gewähr).
us##ng d. h. aus jener Zeit der französischen
o##kkön, da der Adel mittels der Guillotine dezimiert
Aueschnitt aus:
##urde. Wie geschmackswidrig und zynisch das Stück ist,
geht schon aus dem Verhältnis seines Titels zum Inhalte
vom!7 1 jeFramdenblatt, Wien
hervor: „Der Pechvogel“ ist nämlich ein französischer
Marquis, der mit einem Freunde, ferner mit einer alten
(Deutsches Volkstheater.) Diese Bühne fährt glücklich im
Herzogin und einer jugendlichen Aristokratin in der Con¬
Kult des Einakters fort. Das gestrige Abendmenu setzte sich aus
ciergerie des Todesurteils harrt. Er verliebt sich in das
folgenden vier Gängen zusammen: Willners packender
junge Mädchen; da er aber noch in derselben Nacht, in
Drameneinalter aus der Pariser Revolutionszeit „Der Pech¬
der er ihr seine Liebe erklärt, vor das Tribunal gerufen
vogel" und Schnitzlers philosophisch=humorvoller Lustspielakt
wird, tauscht sein Freund mit ihm den Namen
und geht dem Tode entgegen. Durch einen Zufall wird
„Anatols Hochzeilsmorgen Beide am vergangenen Sonntag in
jedoch der Vertauschte freigesprochen und der Marquis
der „Concordia“=Matinee zum erstenmal mit starkem Erfolg ge¬
wird für ihr zum Tode verurteilt. Das nennt man wohl
geben. Dann kam der lustigste Einakter des aus dem Volks¬
sehr geschmackvoll „Pech“. Uebrigens strotzt der Einakter,
theater bekannten Saltenschen Zyklus, betitel „Auserstehung“¬
der nur auf den rohesien Nervenkitzel berechnet ist, auch
Die Geschichte von der Mutter aus dem Volke und dem Kinde aus
sonst von den widerwärtigsten Zynismen. Das Liebespaar
dem Volke, die plötzlich von dem noblen Herrn „Papa“ legi¬
entschließt sich nämlich angesichts des Toves zu einer
timiert werden, weil er sich dem Tode nahe fühlte, und die
improvisierten Ehe. Gespielt wurde das Stück von Frl.
ganz außer sich sind vor Traurigkeit, weil der Tod richt
Käthe Hannemann und den Herren Edthofer
und Kramer in Anbetracht seiner Wertlosigkeit und
gekommen ist und sich wieder zurücksehnen nach dem alten
Widrigkeit viel zu gut.
„Anatols Hochzeits¬
lieben Milieu der Vorstadt. Dieses Stück mit seinem scharfen
morgen“ von Artur Schnitzler ein Aktder darauf folgte,
Humor und dem ironischen Glanz, der über jeder Pointe leuchtet,
ist ein Erzeugnis des erbarmungswürdigsten Operettenwitzes.
hatte mit Schnitzlers „Anatol"=Akt eigentlich den größten
und bietet nicht mehr als eine Schilderung der Verlegen¬
Erfolg. Das Ehepaar Kramer=Glöckner spielte den Ein¬
heiten eines Lebemannes der am Morgen seiner Hochzeit
akter ganz famos; großartig war Herr Homma als Klavierlehrer
seine Mätresse nicht losbringen kann. Elsa Galafres
Schenk. So gut ist er eigentlich schon lange nicht gewesen. Und schön
und die Herren Klitsch und Kramer vermochten mit
war er auch dazu; er hatte sich nämlich einen Ganghofer=Kopf
ihrem Spiel die geistige Armseligkeit der Komödie nicht zu
zurechtgemacht. Bernsteins aus dem Burgtheater übernommene
verdecken. Der dritte Einalter endlich, „Die grüne
bayrische Gerichtsszene „Die grüne Schnur“ fiel vollständig ab,
Schnur“ von Max Bernstein, stellt sich als eine
Variation der alten Volkssängerposse „Die Klabriaspartie
obgleich die Darsteller Ehmann und Amon, besonders aber
vor Gericht“ dar und gehört nicht auf die Bühne, sondern
Herr Russeck (Bauer) mit Humor bei der Sache waren. Aber
auf das Brettl, wenn auch die Volkssänger die Gerichts¬
man hatte nichts gestrichen, und Herr Ehmann machte zu den vielen
szene nicht so gut spielen können, wie die Herren Ehmann,
Wiederholungen noch Kunstpausen. Das machte die Leute so ärgerlich,
Russek und Amon.
—t2.
daß sie davonliefen.
st.