II, Theaterstücke 4, (Anatol, 7), Anatols Hochzeitsmorgen, Seite 42

Hochzeitsmor
4. 7. Anatol
den
Bitte, Rückseite beachten !!
Telephon 12.801.
Die
1
„ODSLNVER
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genk, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangebe ehne Gewähz).
Ausschnitt auf #ppetsokde Abendblatt, P
0. Jer
vom:
Artur Schnitzler in London. „Die Frage an
das Schickfür“, „Abschledssollper“, und „Episode“ von
Aktur Schnitzler werden Ende September im Lon¬#
dener Music Hall „Tivoli“ mit unterlegter Musik
als Operetten aufgeführt werden. Die englische
Version stammt von Adrian Roß und Granville
Barker, und die Musik ist von Lechlan Maclean. —
In dieser Saison wird auch Schnitzlers „Grüner
Kakadu“ zum ersten Mal auf der englischen Bühne
(durch die Adelphi Pray Society) zur Aufführung
gelangen.
Felepren
„UDSEHVER
I. österr. behördl. Konzesslon. Unternehmen für Zeitungs-Ausschaltte
WIEN I, CONCORDIAPLATZ 4
Vertretungen:
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madnid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: The Times, London
120K71972
vom:
THE TIVOLI.
It is difficult to recognize Schnifzle#nglel in
the version by Mrte which was pre¬
sented newly last night at the Tivoli. The episode
adopted was the last, The Wedding Morning. To
make Anatol spend the whole previous night from
home so that Lona was in his flat by herself, and
gto make Anatol’s bride jilt him by letter at the last
gmoment, are the least of the changes introduced
ßby Mr. Ross. He has changed the whiole character
Tof the piece, and certain scraps of dialogue in what
we scem to remember as Mr. Granville Barker’s
English were almost the only things to remind us
of the original. Mr. Lachlan Maclean has contri¬
buted sometimes for Mr. Ross’s verses, and Mr.
Leslie Stiles in the part called Anatol, Miss Mariette
Dulac as Lona, and Mr. Robert de Bruce as Max
do with great vigour what is required of them.
The return of Mr. Harry Lauder meant a crowded
and eager house. No music-hall artist (not even
Dan Leno) has ever been on quite such intimate
terms with his audience. When he has sung bis
songs, new and old, there rises a lond demand from
the audience for more; and Mr. Lauder and the
house argue it out as to what it shall be. And,
when Mr. Lauder has decided, the different factions
in the house sink their differences in shouting the
chorus. If there are any people left who are not
amused by Mr. Lauder, even they cannot resist this
universal good-humour. One envies the man who
can arouse it.
We have reccived a copy of the first number of
Theatreland, a“ journal for plavgoers,'’ which con¬
tains news, brightly written articles, portraits, and
Fcaricatures. Among the contributors are Mr. Keble
Howard. M. Marcel Boulestin, and Mr. Francis
Toye. The last has some interesting things to say
about the Russian Ballet, in a strain different from
that of the adulations to which we are accustumed.
WILI
ROVED.
box 8/3
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Telephon 12.801
„SbsERTER
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in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
Quellonangabe ohne Gewähr.
Berliner Zeuung am Mittag, Berlin
Ausschnitt aus:
10. OKT 1912
vam
Meines Feuilieton.
Anatol in englischer Operette.
In der Londoner Music Hall Tivoli, wo die
urwüchsigsten englischen Volkssänger wie Harry
Lauder, Mark Sheridan, Phil Ray und ähnliche
starke Komiker ihre grotesken Spiele treiben,
lanzen und singen seit wenigen Tagen in einer
einaktigen Operette, im — „Hochzeitsmorgen“
Schnitzlers, Anatol, sein Freund Max und ein
Dämchen, das Fisi, oder Lulu oder so ähnlich
heißt. Wenn Schnitzler das sehen würde! —
##mit Verangiertem Kra¬
Anatol ko
gen und verschobener Krawatte auf die Bühne;
er hat die Nacht durchschwärmt und temmelt noch
(man weiß, wie das im Varieté gemacht wird).
Er zeigt Max die Hochzeitsgeschente, die er er¬
halten hat: ein Dutzend Spazierstöcke, ein Dutzend
Zigarettendosen, ein Dutzend Bilder, Vasen und
dergleichen unnützes Zeug. Nun folgt ein Duett.
„Schön ist das Boheme=Leben — aber jetzt kommt
der Ernst des Lebens ...“ so ungefähr; dann
erscheint Fifi, kostümiert, leicht geschürzt und de¬
kolletiert, aus dem Schlafzimmer. Der Diener
schämt sich (man weiß, wie Diener auf dem
Varieté sich schämen); aber Anatol erklärt sofort
singend, daß er die junge Dame wohl auf einem
Maskenball aufgegabelt und ihr Gastfreundschaft
in seinem Zimmer gegeben habe, daß er selbst aber
im Klub geschlafen habe. (Jetzt weiß man, wie mo¬
ralisch Anatols im englischen Varieté zu sein

pflegen.) Natürlich ist jetzt der Anlaß zu einem
Terzett gegeben; Fifi steigt auf Stühle und Tische
und benimmt sich auch sonst sehr sifinenhaft —
bis der Moment kommt, da Anatol ihr erklären
muß, daß heute mittag seine eigene Hochzeit statt¬
findet. Fifi schlägt alle Hochzeitsgeschenke in
Scherben und will sich eben von Max trösten
lassen, da — Ueberraschung! — stürzt Anatol
wieder ins Zimmer. Er hat soeben eine Depesche
bekommen: seine Braut ist mit einem andern da¬
vongegangen. Frohlocken — Umarmung -
Iv' I — Entzücken! Die drei nehmen einander
### den Händen: „Hoch die Freiheit, die Liebe!
Hoch Bohemia, Bohemia!“ — —
Cancan und
Tusch! — Traurig senkte sich der Vorhang,.
Pneratzanza4