II, Theaterstücke 4, (Anatol, 5), Abschiedssouper, Seite 36

4.5. Abschiedssoupe
box 8/1
— — a1 A
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
10 5 „OBSERVER“ Nr.
I. österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnacht
Wien, IX/, Türkenstrasse 17.
— Filiale in Budapest: „Figyelö“, VIII. Josefsring 31a. —
Ausschnitt aus: gordeinscnt Aud meise 2
vom 2 J.
11·4*
—Nach „Juana“ gelangte Arthur Schnitzlers Einakter
„Abschiedssouper“ zur Darstellung. Die lustige Planderei
gefiel sehr. Frl. Sandrock als Annie bildete mit Herrn
Burg als Anatol und Herrn Jensen als Max ein präch¬
tiges Kleeblatt. Die Zusammenstellung des blutigen
Schauerdramas und der lustigen Szene aus Schnitzlers
„Anatol“ mag überraschen. Etwas Gemeinsames haben
sie: beide sind Skizzen, aber die eine nach dem Leben, die
andere nach den zahllosen Ehebruchdramen. Es sollte mich
nicht wundern, wenn Literarhistoriker eines künftigen Jahr¬
hunderts „Juana“ ausgraben und finden sollten, Bahr habe
damit die Ehebruchdramen verspotten, eine Parodie auf die¬
selben schreiben wollen, wie man es Hauff in Bezug auf
den Claurenschen Roman mit seinem „Mann im Monde“
nachsagte.
Bezugs-Bedingungen.
fl. 7.50
Für 50 Zeitungsausschnitte (Artikel oder Notizen)
inclusi
14.—
100
Porté
25.—
Zahlb
200
im Vor
500
10—
„ 1000
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitze ist
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch steht es
Abonnenten frei die aufgegebenen Theinen zu ergänzen oder zu ändern.
Telefon 12801.
„Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnitt
100
„OBSERVER“ Nr. 92
I. österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnachrichten
Wien, IX/1 Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“, VIII. Josefsring 31 a.
Ausschnitt aus:
Neues Pester Journal
vom 2 3/1. 91.
An demselben Abend, an dem Bahr's Tragödie
so fröhlich wirkte, hatte das Premièrenpublikum des
45
Raimund=Theaiers auch Gelegenheit, einen reizenden
Einakter von Arthur Schnitzler: „Abschiedssouper“
kennen zu lernen.—Dieses=Stüekchen= gehört unter
jene Serie von Einaktern, die der Dichter im Jahre
1893 unter dem Gesammttitel „Anatol“ veröffentlicht
hat. Das Buch blieb unbeachtet, bis Schnitzler's
spätere dramatische Erfolge die Aufmerksamkeit darauf
lenkten. Der allen diesen Einaktern gemeinsame
Held Anatol ist ein etwas melancholisch angehauchter
junger Lebemann, der immer „liebelt“, da ihm die
Kraft zu einer großen Leidenschaft fehlt. Im „Ab¬
schiedssouper“ wird er uns in einer stark gedrückten
Stimmung vorgeführt. Er möchte nämlich die Balle=,
eine Annie, mit der er einige Zeit gelebt, ohne ihr
weh zu thun, von sich abschütteln, da er einen
„nenen, einzigen“ Mädchentynns entdeckt hat, der
sein Herz in Wallung gebracht. Dieses Mädchen ist
aus ganz andelem Holze als die Ballerine geschnitzt. Es
eeinnert ihn an einen gelengenan Wieger Walzer senti¬
sche###sholkhafte Wehmuth, das ist
nentale Heiterten
##e ihr Wesen Miit anderen Mforten: es ist dun de¬
rühmte soße Wiener Model, mit dem er sich „ver¬
handeln“ mochte Aber vorher muß er n###ch
der Andern brechen. Das wird schwer geßen.
fürchtet, die Arme wird sich den Abschied allzu sehr
zu Herzen nehmen. Aber es kommi anders, als
Für 50; gebacht. Auste w#####. nicht, sammert nicht. Sie hat
gämlich #eiiis Erjah gesunden. Früher schon. Egi inclusive
Porto.
100
stein Kellene vom üher. Sin theilt dies ehrlich Zahlbar
200
im Volas
500 ihrem Geliebien wist und nun gerathen Beide hier
1000 durch in einen köstlichen Streit. Das Auseinander¬
ite ist
lu zehen findet schligßlich gatt, wobei Annio noch zu
teht
Abonnem guterlett wit A#gtol's Aigarretten sich verprovienistt, Iidern.
Abonnen die sie dem „Anderen“ bringt. Es ist, wie man sieht,
eine r#ht frivole Geschichte, aber es jst soviel Geist
varin, söviel Beobachtung, soviel überlegene Welt¬
weishen, daß das sittlic Austößige hiedurch sehr ge
Bildert erscheint.