II, Theaterstücke 4, (Anatol, 4), Episode, Seite 22

1Sod
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4.4. Ep-zeue
Telefon 12801.
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Telefon 12801.
Ausschnitt
„OBSERVER“
Nr. 47
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
105
Ausschultt
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
2
N. 72
2
„OBSERVER“
Wien, IX, Türkenstrasse 17.
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichte
Filiale in Budapest: „Figyelé“ —
Wien, IX, Türkenstrasse 17.
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Filiale in Budapest: „Figyelé“ -
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholn Ausschnitt aus:
Berlin
3 490.
vom)“
Ausschnitt aus: FRSAI
von2 Figaro, Wien
* Im Josephstädter Theater gab es wieder einen sehr erfolg¬
reichen „literarischen Abend“ mit vier Einaktern von an¬
muthig wechselnder Stimmung. Arthur Schnitzlers „Episode
ist eine reizvolle Pikanterie wie manches andere kleine Sti
* Die jüngst im Josefstädter Thealer zu Guünsten der
aus dem „Anatole"=Cyklus. Ein bischen Frivol
Konkordia“ gegebenen vier Einalter: Spisode“ „Zu
bischen Geist, ein bischen Gefühl, das sind die Elem
literarischen Ragouts, die sich, ganz wie die kulina
„Hause", „Das Streichholzmädel" und „Der gemüthliche
die Feinschmecker wenden. Anatole lebte einmal ein
Kommissär“, für welche auch wieder einmel par ordre de
Stunde mit einem herrlichen Weibe. Unauslöschl
Masti der große Erfolg ganz energisch gewünscht wurde, sollen,
die Stunde in seiner Erinnerung, um so mehr,
wie verlautet, eine Gährung unter den zu diesem Zwecke ins
auch seiner Eigenliebe schmeichelt. Er vermei
Theater befohlenen Freimaurern hervorgerufen haven. Ein ge¬
jener Stunde wirklich geliebt worden zu
Für
da er seine Schöne wiederfindet, entsinnt sie sich nich
heimes Komité arbeitet bereits an einem, Protest, der unter
recht, wo sie ihm begegnete. „War's nicht in Petersburc

Anderem folgende Stellen aufweist.
§ Er greift zum Hut und geht. „Nein, es war nicht in Peters¬
Nun aber haben wir's satt! — Wie kommen wir
1
10 burg.“ So spitzt sich die Episode zum Epigramm zu. Geor
dazu, derlei langweiliges Zeug anhören zu müssen?
Hirschfelds „Zu Hause“, eine ergreifende kleine Milieustudi
Und applandiren auch noch!
ldie auch in Berlin bekannt geworden ist, eine kleine Milie
Freimaurer=Brüderei hin, Freimaurer=Brüderei her, aber as
Abonvenstudie, in der sich ein großes Drama birgt wirkte m
Abonsel Wucht. Auch August Ennas „Streichholzmäd
so weit darf die Sache dech nicht getrieben werden.
einen gewissen Zauber aus den Zauber des
Wenn uns noch weiter derart unausstehliche Pflichten auf¬
rührenden Märchens von Andersen, das so vi
x gehalst werden, io hol der Teufel alle Schürzen, Hämmer, Eide
Inhalts Schönheit besitzt, und das hier zur drau
und Mysterien! Wir treten aus und schließen uns lieber irgend
blütt kalischen Darstellung gelangt. Trotz gro
wodurch
einem „Taschenseitel"Vereine an¬
ist die Musik selbst ziemlich reizlos und steht wi
des In¬
Wir lassen nns nimmen durch derlei „dramatische Ge¬
eine Krankheit vieler Modernen, nicht im richtig
werden
zu dem Vorwurf, der schlicht zum Herzen spri
n nüsse? unsere Abende wegstehlen und die gute Laune und den
nicht der großen Phrasen und lärmenden Kla
d Appetit verderben.
Den Beschluß machte Courtelines „tragische Po
Basta!
Das gebeime Freimaurer=Komité.“
müthliche Kommissar“ in einer trefflichen Verdeutschur
Siegfried Trebitsch. Die köstliche Schnurre hat jüngst er
Prospecte gratis und franco.
„Berliner Tageblatt“ einen freundlichen Geleitschein erhalten.
Auf der Bühne gelangten alle Drolligkeiten und alle Bosheit
die in der kleinen Satire stecken, am erfreulichsten zur Geltung.
Hugo Klein.