II, Theaterstücke 4, (Anatol, 1), Die Frage an das Schicksal, Seite 10

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an das Schicksa
4.1. Die Frac
e e ee de dere du. dene e ete e e e denten ene e e eteter ene eten e e s en
ame.= und
Merem Dertesss der Eintritsbedingungen zu dem vielversprechenden
Feste verweisen wir auf das Inserat in heutiger Nummer.
Theater.
G. Auf der gestrigen Matinée der Litterarischen Ge¬
sellschaft brachte die Aufführung von Franz Adam Beyerleins
einactigem Schauspiele „Das Siegesfest“ eine patriotische Demon¬
stration. Als nämlich das dem Leben getreu nachempfundene, auch in
seinen Aeußerlichkeiten stark realistische Stück, das einen Sieg des
Königthums über die Socialdemo#tie darstellt, offenen Beifall fand,
begann ein kleiner Theil desselben Publicums, das sonst jedem rea¬
listischen Werke applaudirt, zu zischen. Diese offenkundig socialistischef
Opposition hatte zur Folge, daß das Gros des Publicums seinen Bei¬
fall verstärkte; der Applaus wurde zu einer stürmischen, orkan¬
lartigen Ovation, und die Zischer wurden nieder¬
gedonnert. Der Dichter wurde wiederholt auf die Bühne ges
40
9ar
An Die..
rufen und erhielt einen Kranz von riesigen Dimensionen. Deßgleichen
egiums er¬
die Fabrik gezeigt habe, und der hier durchgertist sei.
mußte Herr Dr. Heine inmitten seines Stabes auf den Brettern
nden wird, G. hatte aber schon erfahren, daß es die Siedemeister M. und
erscheinen. Die Aufführung des „Siegesfestes“ war das Ereigniß des
giums undW. zweier hiesigen Seifenfabriken gewesen waren. Die Be¬
Matinée, denn zuvor hatte nur Arthur Schnitzlers „Frage an das

Schicksal“ eine harmlos=heitere Scene, Beifall gefunden, währens
war ein Lesern der Volkszeitung so warm empfohlen habe, von Herzen geschämt,
[Maeterlincks Einacter „Der ungebetene Gast“ eine gruselige Episode
zugleich die daß sie, bloß um die patriotischen Gefühle der Zuschauer zu kitzeln, ein so
mit eisigem Schweigen entgegengenommen worden war, ebenso wie det
ägerung der trauriges Colportagemachwerk zur Aufführung brachte. Wenn selbst
Prolog zu Schnitzlers „Anatol“. Wir kommen auf die Matines
einste Fehl= ein Rudolf v. Gottschall es tadeln muß, daß in dem Stück ein
noch zurück.
eben kätte, sidealer Vertreter der Sozialdemokratie gänzlich fehle, so ist dies
pfinder des Wort aus diesem Munde für den Dichter geradezu vernichtend.
Im neuen Theater wird heute, Montag, zur Feier des Geburts¬
die Schuld
Ich habe die Ruhe bewundert, mit der die im Carola=Theater an¬
gtages Sr Majestät des Kaisers das Festspiel „Das ganze
von Fräu¬
wesenden Sozialdemokraten die gemeinen Beschimpfungen, die von
§Deutschland soll es sein“ zum ersten Male wiederholt. Es folgt die
abgestimmt
der Bühne herab gegen ihre Partet geschleudert wurden, über sich
Mozartoper „So machen's Alle“ (Cosi fan tutte). Die Vorstellung
lem Rechte
ergehen ließen. Sie bewiesen damit einen Grad von Bildung, der
beginnt ½7 Uhr.
ns Theater
an und für sich schon die verleumderischen Karrikaturen auf der
Im alten Theater wird heute „Madame Sans Göne“ gegeben.
Bühne Lügen strafte. Doch genug! Herr Beyerlein, der wie wir
Aanag
Meenennenereereee e
Seegennnen I# # een enenennen mneugen e e mumne
en Gastes hören, sein Stück vor vierzehn Tagen dem deutschen Kaiser ein¬
und mupee

oppelt und
gesendet hat, wurde beklatscht, d. h. das Heil dir im Siegerkranz
jeden Freund der Wagner'schen Sache mit den schönsten
en Kunst¬
cher Scherz und Es lebe der König that seine Schuldigkeit, und erhielt einen
Der Weise
Hoffnungen bezüglich der Person Siegfried Wagners erfüllen.
ügt. Nur
großen Lorbeerkranz. Und Arthur Gadebusch schrieb eine lobende
in Schule
Heinrich Chevalley.
elte, einen
Kritik über das Stück! Graut Herrn Beyerlein nun immer noch
esonderes
eher einem
VIII. Matinée der Litterarischen Gesellschaft. Ein
nicht vor seiner eigenen Dichtergröße?
rt.
beliebten
hn sah, so
Bühnen=Frühstück, bestehend aus drei Gängen, wurde am
lange er¬
eh. Die Berner Universität und der unheimliche Doktorand.
schlief und
Sonntag den Mitgliedern der Litterarischen Gesellschaft im
lde vor¬
Aus der Schweiz wird uns geschrieben: In grausame Verlegen¬
zu reben,
Carolatheater geboten. Da konnte sich Jeder wählen, was
heit hat ein osteuropäischer Rabbiner die Berner alma mater ge¬
ihm schmeckte. Der erste Gang war ein bischen schwer ver¬
körpern
bracht. Er wollte sich in Bern den Doktorhut holen und wählte,
daulich. Man lobte seine vorzügliche Zubereitung, aber die
eignisreiche
Schöffen¬
da er offenbar die „freundliche“ Stellung der Berner zu dem
Meisten hatten keinen rechten Genuß davon. — Geschmacks¬
llte zeigen,
in Ueber¬
Postulat des Rechtes auf Arbeit kannte, zum Gegenstand seiner
sache! „Der ungebetene Gast“ von Maurice Maeterlinck
zähle, und
in Ver¬
Dissertation: Das Recht auf Arbeit im Talmud. Die Dissertation
ist eine Kost, die einen wohlvorbereiteten, sauber abgestimm¬
ß noch das
ar 1894.
ist eingereicht; die Fakultät soll sie prüfen und über die Zulassung
ten Magen voraussetzt, und diesen hatten die Theaterbesucher
chten des
uen. Das des gefährlichen Sozialtheologen zum mündlichen Examen ent¬
nicht. Beim zweiten Gange langten sie schon besser zu: das
Handel
kheaterzettel scheiden. Aber wie? Der zustandige Professor kennt das Hebräische
rutschte! „Die Frage an das Schicksal“ ist eine ganz
nAbgeord¬
ngstoff
reizende Episode aus dem Arthur Schnitzler'schen Werk
nicht, und die mit dem Hebräischen vertrauten Professoren anderer
ns die Be¬
Mischung
„Anatol“. Rudolf Baumbach hat bereits vor 15 oder 20
Fakultäten mögen wohl eine kleine Abneigung dagegen haben, die
hrt werden
strontian
Jahren dasselbe Sujet in dem reizenden Gedicht „Die Wurzel
etwa 40 Bände Talmnd vorzunehmen und die Genauigkeit der
en Liebens¬
ich aber
der Wahrheit“ behandelt; aber auch in dem neuen, drama¬
Citate festzustellen. Der Rabbiner ist ein armer Teufel und
en. Allein
aisterial¬
tischen Gewande, zumal durch die Heranziehung der Hypnose,
drängt auf Zulassung zum Examen. Was thun? Man ist ver¬
alle meine
ien Ver¬
wirkt es ganz allerliebst. Fräulein Werner und die Herren
sucht, die den Herren Professoren höchst peinliche Sache höchst
weiß Herr
wähnten
Darmer und Piori verliehen der Aufführung eine muster¬
komisch zu nehmen und die bekannte Strophe der Jobsiade ei¬
tokratischen
Jahren
hafte Rundung.
bißchen zu variieren:
esserhelden
igeklagte
Der dritte Gang war kein offizieller; ein bekannter
Bei dieser Frage des Kandidaten Jobses
lbe Stunde
Ziff. 5
Wohlthäter hatte ihn gestiftet. Auch hier wurde die Zu¬
Sieger¬
Geschah allgemeines Schütteln des Kopfes;
des Ver¬
bereitung bedingungslos gelobt, aber über die Schmackhaftig¬
Der Inspektor sprach, hem, hem!
Messerstich
keit gingen die Meinungen himmelweit auseinander. Es
hon als
rauf die andern, secundum ordinem.
habe mich
„Das Sieges¬
handelte sich um ein Tendenz=Drama
hält am
is jetzt den Das öse Recht auf Arbeit!
fest“ von Franz Adam Beyerlein.
Ein jeder Kririker
und es
wird also, wenn er nicht das Kunstwerk höher stellt als die
i Stun¬
politische Richtung desjenigen Blattes, für welches er die Re¬
ten echt
zension schreibt, auf der Tendenz des Dramas herumreiten
Inter¬
und sie entweder bejubeln oder verurtheilen. Von meinem
issen.
Standpunkte aus, halte ich es für durchaus segensreich (die
Berechtigung des politischen Tendenz=Dramas vorausgesetzt),
wenn Partei=Auswüchse von der Bühne herab gekennzeichnet
und gegeißelt werden. Doch soll man bei dieser Arbeit nicht
einseitig verfahren. In dem Beyerlein'schen Drama wird
Liszt¬
s enge
uns ein Arbeiter vorgeführt, der sich vor 25 Jahren durch
fried in
Tapferkeit das eiserne Kreuz erwarb und der später ein
Jagner,
Sozialdemokrat wurde. Aber er war nie ein echter, in der
Wolle gefärbter; denn von allem Anbeginn hat er nach Ur¬
Leipzig
1.
sachen und Gründen der zu erstrebenden Ziele geforscht, hat
sich erlaubt zu denken, wo der blinde Autoritätsglaube ge¬
fordert wurde. Ihm ist daher der Blick für die Schäden in
der Partei unverschleiert geblieben, und es fällt ihm nach
einigen bitteren Enttäuschungen nicht schwer, sich von der
mit Mißtrauen betrachteten Partei wieder loszusagen. Als
ein auf allgemein giltige Erfahrungssätze gegründetes
Ueberzeugungsprodukt kann dies aber nicht hingestellt werden.
Thut es der Dichter dennoch, so begeht er einen von der
Tendenzsucht diktirten Fehler. An Mißgriffen und Fehlern
ist in dem Stück kein Mangel, und doch ist es zweifellos
eine gute dramatische Arbeit, die als Ku#stwerk an sich dem
chwerer
Dichter alle Ehre macht.
Hoch¬
Die Aufführung war eine gute und wohlvorbereitete.
die G.
gegnet Außer der Hauptsiaur d