an das Schicksal
Die
räge an aus Lentensal box 7/4
4.1. b2 a
e. Eini uach
Pmente zu handein; zumal jeht, iod „Antleich seine Aktion aufenfsoie
Marokko auszudehnen sucht und mit Hilfe Rußlands einen Gewalt= Deutschland kann es aber durchaus nicht angenehm sein, wenn
Italien zerfiele, und so die Macht des Vatikans, der so wie so
streich gegen Tunis plant.
S
Man hebt vor ihm und man weiß ihm doch Gutes nachzusagen. Er
das Einkommen aus seiner Privatpraxis auf 300000 Kronen jähr¬
straft und er spendet Segen. Der österreichische Hofhaushalt soll“
lich. Der einzige Sohn Nothnagels ist ein Gelehrter, wie der Vater.
jetzt nächst dem preußischen der musterhaftest geführte sein.
Und dieser Sohn erschoß sich wegen einer Weibergeschichte. Man
Bah, der Kaiser von Oesterreich könnte auch die frühere Wirth¬
wollte in Wien mehr dahinter suchen. Es steckt aber nicht mehr
schaft verschmerzen. Da giebt's Geld genug. Freilich hat der
darinnen. Eine Liebesnarrethei! Dem jungen Gelehrten ist der
Monarch für den Haushalt von vielen Erzherzogen und Erzherzo¬
Kopf mit dem Herzen durchgegangen. Der Vater lehnt sich gegen
ginnen zu sorgen. Den jüngsten Haushalt hat Se. Majestät jüngst
diese Verirrung auf. Der Sohn erschießt sich. Dümmer hätte das
gestiftet. Des Kaisers Enkelin, Elisabeth, ist großjährig geworden.
Schicksal das sprichwörtlich gewordene Glück des Professors Noth¬
Ich sehe die schlanke junge Dame, mit dem schmalen Gesichte, aus
nagel nicht ad absurdum führen können.
dem eine Welt von Güte leuchtet, oft das Burgthor passiren. Sinnend
Und auch den Direktor Jahn haben wir in diesen Tagen be¬
lehnt sie im Fond des Wagens. Tiefer Ernst umschattet die sym¬
graben. Vor fünfzehn Jahren war er der bewunderte Reformator
der Wiener Hofoper. Herr Gott, erfand man damals Superlative pathischen Züge. Es ist noch nicht lange her, daß sich die Mutter
für diesen Mann. Das kaiserliche Theater blühte jäh unter ihm vom Herzen der Tochter losgerissen hat. Es war die Kronprinzessin¬
Wittwe, die jetzt den viel bescheideneren Namen einer Gräfin
empor. Er brachte Zucht und Ordnung in eine Gemeinschaft von
Stephanie Lonyay führt. Der gütige Kaiser hat nicht lange den
Halbgöttern. Er drückte ihnen die Faust aufs Auge. Ich bin
Bitten der Schwiegertochter widerstanden. Aber die junge Prin¬
Euer Herr, ich allein! Und Ihr dürft keine Götter haben neben
zesß. Dean will wissen, daß es da viel Thränen setzte. Daß dieses
aWI. Der zeitgenässische Ruhm trug ihn
kaiserliche Kind seine Mutter festhalten wollte, daß es aus blutendem
Erfolglos!
Herzen aufschrie.
Daran denkt sie wohl, während sie traumverloren im Wagen
lehnt. ... Der Schnarrposten ruft unters Gewehr, die Trommeln
werden gerührt, der Offizier kommandirt mit scharfer Stimme die
Kopfwendung. Und Prinzessin Elisabeth fährt empor. Die Wirk¬
lichkeit. O, es giebt auch für das Enkelkind des Kaisers eine schmerz¬
Bernhard Buchbinder
liche Wirklichkeit.
#00
Freie litterarische Vereinigung.
Sonntag, den 29. April.
„Der Abenteurer und die Sängerin.“#n
Wie im vorigen Jahre, so endete auch diesmal die „Freie litte¬
rarische Vereinigung" die abwechselungsreiche Reihe ihrer Veran¬
staltungen mit einer Matinée im Lobe=Theater, die ein kleines ein¬
leitendes Stückchen und dann erst das eigentliche Werk brachte, das
der Darbietung das Gepräge gab. Nur war diesmal das Wagstück
größer, der Versuch kühner. Schnitzlers „Grüner Kakadu“ mußte
mächtig wirken, idenn nicht — wie nicht zu befürchten war — die
Aufführung zu sehr hinter den Anforderungen des Dichters zurück¬
blieb. Zweifelhafter war es schon, ob das seltsame Gemisch von
farbensprühender Rhetorik und Schwelgen in feinster lyrischer
Stimmung, wie es Hugo von Hofmannsthal bietet, selbst bei vor¬
züglichster Darstellung auf der Bühne nicht blaß und wirkungslos
erscheinen würde. Der Erfolg war weit über Erwarten der Veran¬
stalter gut, wenn sich auch das Publikum sichtlich ziemlich langsam
in die Poesie Hofmannsthals einlebte und an ihr erwärmte. Und
es ist nicht ausgeschlossen, daß bei den bevorstehenden Vorführungen
des Stückes im Rahmen des Lobe=Theater=Repertoires ein in der
modernen Litteratur weniger gut vorgebildetes Publikum sich noch
langsamer erwärmen wird.
Die Matinée begann mit Arthur Schnitzlers, Die Frage
andas Schicksal“. In dem Cyklus der dramatischen Anatol¬
Plaudereien ist „Die Frage an das Schicksal“ im Sujet vielleicht die
interessanteste, in den Details die mindest wirksame. Anatol wird
seit Wochen und Monden von einem Gedanken gepeinigt, ob seine
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räge an aus Lentensal box 7/4
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e. Eini uach
Pmente zu handein; zumal jeht, iod „Antleich seine Aktion aufenfsoie
Marokko auszudehnen sucht und mit Hilfe Rußlands einen Gewalt= Deutschland kann es aber durchaus nicht angenehm sein, wenn
Italien zerfiele, und so die Macht des Vatikans, der so wie so
streich gegen Tunis plant.
S
Man hebt vor ihm und man weiß ihm doch Gutes nachzusagen. Er
das Einkommen aus seiner Privatpraxis auf 300000 Kronen jähr¬
straft und er spendet Segen. Der österreichische Hofhaushalt soll“
lich. Der einzige Sohn Nothnagels ist ein Gelehrter, wie der Vater.
jetzt nächst dem preußischen der musterhaftest geführte sein.
Und dieser Sohn erschoß sich wegen einer Weibergeschichte. Man
Bah, der Kaiser von Oesterreich könnte auch die frühere Wirth¬
wollte in Wien mehr dahinter suchen. Es steckt aber nicht mehr
schaft verschmerzen. Da giebt's Geld genug. Freilich hat der
darinnen. Eine Liebesnarrethei! Dem jungen Gelehrten ist der
Monarch für den Haushalt von vielen Erzherzogen und Erzherzo¬
Kopf mit dem Herzen durchgegangen. Der Vater lehnt sich gegen
ginnen zu sorgen. Den jüngsten Haushalt hat Se. Majestät jüngst
diese Verirrung auf. Der Sohn erschießt sich. Dümmer hätte das
gestiftet. Des Kaisers Enkelin, Elisabeth, ist großjährig geworden.
Schicksal das sprichwörtlich gewordene Glück des Professors Noth¬
Ich sehe die schlanke junge Dame, mit dem schmalen Gesichte, aus
nagel nicht ad absurdum führen können.
dem eine Welt von Güte leuchtet, oft das Burgthor passiren. Sinnend
Und auch den Direktor Jahn haben wir in diesen Tagen be¬
lehnt sie im Fond des Wagens. Tiefer Ernst umschattet die sym¬
graben. Vor fünfzehn Jahren war er der bewunderte Reformator
der Wiener Hofoper. Herr Gott, erfand man damals Superlative pathischen Züge. Es ist noch nicht lange her, daß sich die Mutter
für diesen Mann. Das kaiserliche Theater blühte jäh unter ihm vom Herzen der Tochter losgerissen hat. Es war die Kronprinzessin¬
Wittwe, die jetzt den viel bescheideneren Namen einer Gräfin
empor. Er brachte Zucht und Ordnung in eine Gemeinschaft von
Stephanie Lonyay führt. Der gütige Kaiser hat nicht lange den
Halbgöttern. Er drückte ihnen die Faust aufs Auge. Ich bin
Bitten der Schwiegertochter widerstanden. Aber die junge Prin¬
Euer Herr, ich allein! Und Ihr dürft keine Götter haben neben
zesß. Dean will wissen, daß es da viel Thränen setzte. Daß dieses
aWI. Der zeitgenässische Ruhm trug ihn
kaiserliche Kind seine Mutter festhalten wollte, daß es aus blutendem
Erfolglos!
Herzen aufschrie.
Daran denkt sie wohl, während sie traumverloren im Wagen
lehnt. ... Der Schnarrposten ruft unters Gewehr, die Trommeln
werden gerührt, der Offizier kommandirt mit scharfer Stimme die
Kopfwendung. Und Prinzessin Elisabeth fährt empor. Die Wirk¬
lichkeit. O, es giebt auch für das Enkelkind des Kaisers eine schmerz¬
Bernhard Buchbinder
liche Wirklichkeit.
#00
Freie litterarische Vereinigung.
Sonntag, den 29. April.
„Der Abenteurer und die Sängerin.“#n
Wie im vorigen Jahre, so endete auch diesmal die „Freie litte¬
rarische Vereinigung" die abwechselungsreiche Reihe ihrer Veran¬
staltungen mit einer Matinée im Lobe=Theater, die ein kleines ein¬
leitendes Stückchen und dann erst das eigentliche Werk brachte, das
der Darbietung das Gepräge gab. Nur war diesmal das Wagstück
größer, der Versuch kühner. Schnitzlers „Grüner Kakadu“ mußte
mächtig wirken, idenn nicht — wie nicht zu befürchten war — die
Aufführung zu sehr hinter den Anforderungen des Dichters zurück¬
blieb. Zweifelhafter war es schon, ob das seltsame Gemisch von
farbensprühender Rhetorik und Schwelgen in feinster lyrischer
Stimmung, wie es Hugo von Hofmannsthal bietet, selbst bei vor¬
züglichster Darstellung auf der Bühne nicht blaß und wirkungslos
erscheinen würde. Der Erfolg war weit über Erwarten der Veran¬
stalter gut, wenn sich auch das Publikum sichtlich ziemlich langsam
in die Poesie Hofmannsthals einlebte und an ihr erwärmte. Und
es ist nicht ausgeschlossen, daß bei den bevorstehenden Vorführungen
des Stückes im Rahmen des Lobe=Theater=Repertoires ein in der
modernen Litteratur weniger gut vorgebildetes Publikum sich noch
langsamer erwärmen wird.
Die Matinée begann mit Arthur Schnitzlers, Die Frage
andas Schicksal“. In dem Cyklus der dramatischen Anatol¬
Plaudereien ist „Die Frage an das Schicksal“ im Sujet vielleicht die
interessanteste, in den Details die mindest wirksame. Anatol wird
seit Wochen und Monden von einem Gedanken gepeinigt, ob seine