II, Theaterstücke 4, (Anatol, 1), Die Frage an das Schicksal, Seite 23

an das Schicksal
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1 Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
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I. österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnachrichten
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Wien, IX/1 Türkenstrasse 17.
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— Filiale in Budapest: „Figyelö“, VIII. Josefsring 31 a. —
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Ausschnitt aus: Kölnisee Zeitung
Ausschnitt aus: Hamburgischer Corfteshand¬
vom 24 40 1808.
vom 70. /. 0e.
86 1Hamburger Schauspiel.] Das Neueste vom Hamburger
Theater soll ich berichten? Ach, das Neueste! Es gibt nichts Neuestes
khier, sondern höchstens etwas Neues, und das ist noch dazu so selten
B. Altonaer Stadt=Theater. Zum erssen Mat
Nie
ein Sonnentag an der Unterelbe. Soll ich vielleicht die gute
„Mutter Thiele“ des alten Theaterpraktikers L'Arronge zum Neuen
Frage an das Schicksal". Plauderei #
zählen? Ach nein! In andern Städten sind längst auch die thränen¬
Arthur Schnitzler. Hierauf: „Eifersucht Lule
seligsten alten Jungfern über die Starrköpzigkeit und schließliche — ach,
und Leclercg. Beide
in— diei Allen vor—.
so rührende — Bekehrung der Alten zur — ergiebigern Dienstboten¬
Novitäten hatten sich, dies bereits in einer kurzen
###e übergegangen. Hier rührt sie die empfindsamen Gemüter all¬
Notiz mitgetheilt wourde, bei der Aufführung am Sonn¬
wöchentlich noch ein= oder zweimal: allerdings — das muß ich zum
ichee ihrer Darstellerin am Thalia=Theater, der Frau Schönseldt,
abend, den 8. d. M., lebhaften Beifalls zu erfreuen. An dieser
echt künstlerischer Weise. Hand in Hand mit Mutter Thiele
Thatsache kann auch die schäriste Kritik nichts ändern. Zu einer
heime Commereienrat Sartorius, der Held von Felir Phi¬
solchen geben ührigens die Stücke keinen Anlaß. Der Einaster
Auch er hat sich im Thalin=Theater einenKren von
10
Bewün#eterierwörben, die er nicht selten zu patriotischen Kundgebungen
des geistvollen Wiener Schriftstellers Arthur Schnitzler ist zi
veranlaßt, aber künstlerisch nur zwei Acte hindurch zu fesseln vermag.
harmlos und unbedeutend, als daß man mit dem Antor wegen
Der ausführliche Münchener Bericht über das Stück legt mir die Ver¬“
„der Art und Weise rechten sollte, die er anwendet, um den
pflichtung auf, mich mit diesen Andeutungen zu begnügen. — In der
Hypnotismus zur Erklärung des Charakters eines Lebemannes
letzten Woche lag der Schwerpunet des Hamburger Schauspiels in —
Altona. Dort wurde Hermann Fabers Schauspiel „Ewige Liebe“ mit
heranzuziehen. Anatole gehört zu jener Species von Männern.
großem Erfolge gegeben. Das nicht uninteressante Stück mit den best¬
die das Wort „Wahrheit“ beständig im Munde führen, aber der
gelungenen Episoden ist gleichfalls schon von der Berliner Aufführung
Wahrheit in allen solchen Fällen ausweichen, wo ihre Eitelkeit ver¬
her bekannt. Aus Arthur Schnitzlers Hypnotismusplanderei Die
letzt werden könnte. Er fürchtet, daß er von der mehr pikanten
Frage an das Schicksm“ Wollen Won die köstliche Pointe berichten:
Anatol — natürlich heißt er „Anatol“ — hat Angst, daß sein Schätz¬
als tugendhaften Cora betrogen wird; aber als er auf den
chen ihn betrügt. Er hypnotisirt das Mädelchen, wagt aber nicht, die
Rath seines skeptischen Freundes die Geliebte hypnotisirt hat,
verhängnisvolle Frage an das Schicksal zu stellen. Cora wacht auf.
damif sie im Schlase die Frage beantworte, ob sie ihn wirklich
ohne gesprochen zu haben. Man sagt ihr, sie habe die Frage nach ihrer
liebe und ihm auch treu sei, geräth er in komische Verlegenheit
Treue mit ja beantwortet. Da zuckt es schelmisch, doch nur ganz, gan
leise um die hübschen Mundwinkelchen: „Ach, ist nicht möglich!“ lispelt
wegen Formulirung dieser Frage. Er weckt schließlich die schöne
sie und schließt ihren — Anatol in ihre Arme. — Das Intriquen=,
Cora auf, damit sie nicht Gelegenheit erhält, mit der Wahrheit
Ohrfeigen= und Parfüm=Stückchen von Bisson und Leelercg „Eifersucht":
„herauszurücken. Der scenische Vorgang ist recht amüsant und auch
Ftes ist, wie sie alle sind, französisch, amüsant, ohne künstlerische Quali¬
lusive
50 Die Schlußpointe recht gut herausgearbeitet, die darin besteht, daß
„täten. — Zum Schluß sei noch der Festaufführung von „Wallensteins ae
Fer
„Lager“ und der „Piccolomini“ gedacht, die uns im Hamburger Stadt= ilbar
100 die schöne Dame in ihrer galvanisirten Naivetät selber bezweifelt,
#thealer ein festlich beleuchtetes Haus und angejahrte Theaterrequisiten, Voraus
200 sie habe in der Hypnose die Frage wegen ihrer Treue bejahend
gute Durchschnittsleistungen im Einzelspiel und nichts Neues, nichts
500
praus
beantwortet. Als dramatische Kleinigkeit kann der Einakter
Abgeschlossenes im Zusammenspiel und in der Regie, die uns schließlich ist das
1000
recht gut im Repertoire verwerthet werden, zumal wenn so flott
Areinen guten Illo in Herrn Schönfeldt und einen um so mäßigern: es den
Ab Octavio brachte, der Direction aber, wenn auch nicht allzu viel Ehre, n.
Abonnen gespielt wird, wie dies den Herren Horvath (Anatole), Otto
4
so doch sicherlich eine gefüllte Casse eintrug. Der patriotisch bismarckische
Abonner Max) und Frl. Tetzlaff (Cora) lobend zugestanden werden muß.
Schiller=Prolog Wildenbruchs wurde von Herrn Wagner vorgetragen
Das darauf folgende Lustspiel der bekannten französischen
Schriftsteller Bisson und Leclercg „Eifersucht“ ist eine höchst
der Erklärung die S#
„kische Aflur