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das
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3. Das Maerchen
Das naeicnen
mtreiches so wesentlich stärkendes Minister zugesprochen werden, der gestern hierr Murf
t der neuen Regierung geworden
das Wort ergriff und gewissermaßen Oel in den mittag verschoben.
uen Parlamentsmehrheit glänzend Mechanismus der Debatte einzuträufeln wußte.“
oder geistreich sein wollender Causeur; hat bei Alfred von länders uns völlig befriedigt hat. Zur Pariser Mache
fehlt ihm Mussets Grazie und Dumas' Geist, zur
Musset und Octave Feuillet gelernt, die höhere Aus¬
uilleton.
Herrschaft über unser Gehirn und unser Herz die
bildung bei Dumas und Sardou genossen und war
Kraft des flammenden Erdgeistes Ibsen. Er hat von
vielleicht eben im Begriffe, vom französischen Olymp
Beiden etwas, aber aus sich allein heraus nicht hin¬
herab in den theatralischen See zu springen, als ihm
die Sturmflut des nordischen Verismus entgegenbrauste.
reichend jene Gewalt, welche festzuhalten und nach
heater.
Belieben zu lenken vermag.
Kühn hat er ihr die Brust geboten und sich von ihr
ter: „Das Märchen“, Schau¬
auf dem wellenden Rücken dahintragen lassen; aber
Daraus ergeben sich denn auch die Irrthümer und
Arthur Schnitzler. Zum ersten
was Hänschen gelernt hat, das ist auch dem theatrali¬
Fehler, das Ungenügende und theilweise Schiefe, welche
hrt am 1. December 1893.
schen Wahrheitsmanne von heute wie ein Mantel, den
das Schauspiel: „Märchen“ charakterisiren. Es wird
Arthur Schnitzlers oreht sich
viel in dem Stücke behauptet, aber nichts bewiesen.
man nicht los wird, an den Schultern hängen ge¬
in, sondern um zwei Märchen.
blieben. So bietet denn sein Stück: „Das Märchen“
Man geht, um ein recht banales Wort auszusprechen,
ie These erklärt: daß man sich
eine Art von Conglomerat zwischen der älteren, fein¬
so gescheit aus dem Theater heraus, als man in
icht verbinden dürfe, welches eine
geschliffenen französischen und der jüngeren herben
dasselbe hineingegangen ist. Ja, um uns recht boden¬
habe, und zweitens wird später
norwegischen Schule. Die Thesen sind von den Fran¬
duftig auszudrücken: Wir glauben nicht, daß irgend
daß ein Mann jemals die pein¬
zosen, aber die Methode, ein ebenerdiges Stück aufzu¬
jemand aus dem „Märchen“ klug geworden ist. Die
rden könne, welche die Vergangen¬
richten, zu bauen, von der Grundmauer bis zur Gleiche,
große Unparteilichkeit des modernen dramatischen
minder Gefallenen in dem sich
ohne sich viel um Ereignisse und Begebenheiten zu
Richters, nicht Dichters, welche Herr Arthur
unaufhörlich erweckt. „Märchen“ kümmern, Alles nur aus den Personen herauszu¬
Schnitzler, nach Ibsens Beispiel, einnehmen wollte,
inne eines mit der Wirklichkeit
entwickeln und in Rede und Gegenrede durchzuführen, besteht darin, daß er beide aufgestellten, von uns am
nung stehenden Satzes gebraucht.
von den modernen Gothen. Das „Märchen“ ist
Anfange dieser Zeilen nachgeschriebenen Thesen einem
thur Schnitzler nicht vollständig
und demselben Menschen in den Mund legen, bald
mehr eine Debatte als ein Drama. Es kommt also,
da man keiner Richtung unerbittlich den Weg ver¬
on ihm aufgestellten Thesen nicht
vertheidigen und rasch darauf angreifen läßt. Derselbe
so ist dies nicht ganz unsere
sperren darf, nur darauf an, wie die gewählte Form
Fedor Denner, welcher behauptet, es sei eine veraltete
der Verantwortung muß der ge= durchgeführt wird. Ibsen hat öfter mit Glück die
Anschauung, daß ein gefallenes Mädchen sich nicht
hr tragen. Es ist, naturalistisch ge= Dialektik den Vorgängen jubstituirt, der Satz aber,
wieder völlig aufrichten und daß ein Mann von Geist
die, wie Mandeln und Rosinen
um den es sich handelte, der bewiesen werden sollte,
und Bildung mit demselben nicht glücklich werden
tuch bedeckenden Strudelteig, hin¬
war immer neu, anregend, bedeutend, er zwang zum
könne, geräth, als ihm die Liebe eines solchen Mädchens
eln zu fassen. Der Autor ist voll
Mitdenken und zum Mitfühlen, brachte den ganzen
die Arme um den Hals schlingt, nach und nach in
alle jungen Theater=Schriftsteller,
Menschen in Alarm, beschäftigte Geist und Herz, und
die peinlichsten Qualen, weil ihm bei der geringsten
einmal wie eine Bombe in uns hineingeworfen,
eist und Scharfsinn, Witz und
Veranlassung alle alten Sünden der sich Aufrichtenden
brachte man den Eindruck nicht mehr los und mußte
Glut in sich aufgespeichert hat,
vor die Augen treten, an seinem Geiste nagen und
immer und immer wieder über das Gesehene und Ge¬
r uns ausschütten. Er will des
sein Herz zerfleischen, welche ihm das zum Geständ¬
hörte nachdenken, ob man sich nun von demselben an¬
und reicht andererseits zu wenig,
nisse gezwungene Mädchen frei und offen dargelegt hat.
Hunger zu stillen. E###ed in
gezogen fühlte oder abgestoßen worden war. So viel
Agathe Müller hatte gefehlt, ist eine berühmte
Talent man aber auch Herrn Arthur Schnitzler zu¬
Schauspielerin geworden, ihr Herz voll Liebe kocht
gesprochen und zu wenig gehandelt.
t aus der einactigen französischen
sprechen mag — und er besitzt keine geringe Begabung —
hoch auf, sie richtet sich, wie die Magnetnadel
nten Proverbe, hervorgegangen. Er
sagen muß man doch, daß er weder in der Maske nach Norden, jetzt nur nach dem vergötterten Manne —
llerischen Jugend an als geistreicher eines Franzosen, noch in jener eines kühlen Nord= nichts da, Alles vergebens! Jede Blume, welche sie
Gchund
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3. Das Maerchen
Das naeicnen
mtreiches so wesentlich stärkendes Minister zugesprochen werden, der gestern hierr Murf
t der neuen Regierung geworden
das Wort ergriff und gewissermaßen Oel in den mittag verschoben.
uen Parlamentsmehrheit glänzend Mechanismus der Debatte einzuträufeln wußte.“
oder geistreich sein wollender Causeur; hat bei Alfred von länders uns völlig befriedigt hat. Zur Pariser Mache
fehlt ihm Mussets Grazie und Dumas' Geist, zur
Musset und Octave Feuillet gelernt, die höhere Aus¬
uilleton.
Herrschaft über unser Gehirn und unser Herz die
bildung bei Dumas und Sardou genossen und war
Kraft des flammenden Erdgeistes Ibsen. Er hat von
vielleicht eben im Begriffe, vom französischen Olymp
Beiden etwas, aber aus sich allein heraus nicht hin¬
herab in den theatralischen See zu springen, als ihm
die Sturmflut des nordischen Verismus entgegenbrauste.
reichend jene Gewalt, welche festzuhalten und nach
heater.
Belieben zu lenken vermag.
Kühn hat er ihr die Brust geboten und sich von ihr
ter: „Das Märchen“, Schau¬
auf dem wellenden Rücken dahintragen lassen; aber
Daraus ergeben sich denn auch die Irrthümer und
Arthur Schnitzler. Zum ersten
was Hänschen gelernt hat, das ist auch dem theatrali¬
Fehler, das Ungenügende und theilweise Schiefe, welche
hrt am 1. December 1893.
schen Wahrheitsmanne von heute wie ein Mantel, den
das Schauspiel: „Märchen“ charakterisiren. Es wird
Arthur Schnitzlers oreht sich
viel in dem Stücke behauptet, aber nichts bewiesen.
man nicht los wird, an den Schultern hängen ge¬
in, sondern um zwei Märchen.
blieben. So bietet denn sein Stück: „Das Märchen“
Man geht, um ein recht banales Wort auszusprechen,
ie These erklärt: daß man sich
eine Art von Conglomerat zwischen der älteren, fein¬
so gescheit aus dem Theater heraus, als man in
icht verbinden dürfe, welches eine
geschliffenen französischen und der jüngeren herben
dasselbe hineingegangen ist. Ja, um uns recht boden¬
habe, und zweitens wird später
norwegischen Schule. Die Thesen sind von den Fran¬
duftig auszudrücken: Wir glauben nicht, daß irgend
daß ein Mann jemals die pein¬
zosen, aber die Methode, ein ebenerdiges Stück aufzu¬
jemand aus dem „Märchen“ klug geworden ist. Die
rden könne, welche die Vergangen¬
richten, zu bauen, von der Grundmauer bis zur Gleiche,
große Unparteilichkeit des modernen dramatischen
minder Gefallenen in dem sich
ohne sich viel um Ereignisse und Begebenheiten zu
Richters, nicht Dichters, welche Herr Arthur
unaufhörlich erweckt. „Märchen“ kümmern, Alles nur aus den Personen herauszu¬
Schnitzler, nach Ibsens Beispiel, einnehmen wollte,
inne eines mit der Wirklichkeit
entwickeln und in Rede und Gegenrede durchzuführen, besteht darin, daß er beide aufgestellten, von uns am
nung stehenden Satzes gebraucht.
von den modernen Gothen. Das „Märchen“ ist
Anfange dieser Zeilen nachgeschriebenen Thesen einem
thur Schnitzler nicht vollständig
und demselben Menschen in den Mund legen, bald
mehr eine Debatte als ein Drama. Es kommt also,
da man keiner Richtung unerbittlich den Weg ver¬
on ihm aufgestellten Thesen nicht
vertheidigen und rasch darauf angreifen läßt. Derselbe
so ist dies nicht ganz unsere
sperren darf, nur darauf an, wie die gewählte Form
Fedor Denner, welcher behauptet, es sei eine veraltete
der Verantwortung muß der ge= durchgeführt wird. Ibsen hat öfter mit Glück die
Anschauung, daß ein gefallenes Mädchen sich nicht
hr tragen. Es ist, naturalistisch ge= Dialektik den Vorgängen jubstituirt, der Satz aber,
wieder völlig aufrichten und daß ein Mann von Geist
die, wie Mandeln und Rosinen
um den es sich handelte, der bewiesen werden sollte,
und Bildung mit demselben nicht glücklich werden
tuch bedeckenden Strudelteig, hin¬
war immer neu, anregend, bedeutend, er zwang zum
könne, geräth, als ihm die Liebe eines solchen Mädchens
eln zu fassen. Der Autor ist voll
Mitdenken und zum Mitfühlen, brachte den ganzen
die Arme um den Hals schlingt, nach und nach in
alle jungen Theater=Schriftsteller,
Menschen in Alarm, beschäftigte Geist und Herz, und
die peinlichsten Qualen, weil ihm bei der geringsten
einmal wie eine Bombe in uns hineingeworfen,
eist und Scharfsinn, Witz und
Veranlassung alle alten Sünden der sich Aufrichtenden
brachte man den Eindruck nicht mehr los und mußte
Glut in sich aufgespeichert hat,
vor die Augen treten, an seinem Geiste nagen und
immer und immer wieder über das Gesehene und Ge¬
r uns ausschütten. Er will des
sein Herz zerfleischen, welche ihm das zum Geständ¬
hörte nachdenken, ob man sich nun von demselben an¬
und reicht andererseits zu wenig,
nisse gezwungene Mädchen frei und offen dargelegt hat.
Hunger zu stillen. E###ed in
gezogen fühlte oder abgestoßen worden war. So viel
Agathe Müller hatte gefehlt, ist eine berühmte
Talent man aber auch Herrn Arthur Schnitzler zu¬
Schauspielerin geworden, ihr Herz voll Liebe kocht
gesprochen und zu wenig gehandelt.
t aus der einactigen französischen
sprechen mag — und er besitzt keine geringe Begabung —
hoch auf, sie richtet sich, wie die Magnetnadel
nten Proverbe, hervorgegangen. Er
sagen muß man doch, daß er weder in der Maske nach Norden, jetzt nur nach dem vergötterten Manne —
llerischen Jugend an als geistreicher eines Franzosen, noch in jener eines kühlen Nord= nichts da, Alles vergebens! Jede Blume, welche sie
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