II, Theaterstücke 3, Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen, Seite 17

Das Maerchen
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3 m n
0
Dabei erörtert
lenhof die
in tiefster Seele
ien der Schau¬
en, in dem die
sind. Er hätte
au C.
kebe zur Schau=treffende Schriftsteller und der Abgeordnete
saty
Kampfe die alten steben auf derselhen Sife der Oliestiel#7 1##
s4b¬
hann wieder er¬
sem
tte da anfangen
Theater, Kunst und Literatur.
as
Dieser Fedor
ehn
(Deutsches Volkstheater.) Das dreiaktige Schau= öffe
ohne Saft und
spiel „Das Märchen“ von Arthur Schnitzler, das wir ans han
Be
anderer Stelle ausführlich besprechen, wurde gestern
flogenen frei=ten
lei
Abends mit gemischten Empfindungen aufgenommen. Die
r Widerspruch, 213
ersten zwei Akte fesselten, fanden sogar sehr lebhaften
l. — Also ein
unst
Beifall und der Dichter wurde wiederholt gerufen. Der
schri
Problem, mit es letzte, langwierige Akt hingegen wurde entschieden abgelehnt. her
Zuckungen uns
rn] Den Hauptdarstellern waren nicht sehr dankbare Rollen
verk
r dünn dahin¬
ar
zugefallen. Fräulein Sandrock gab die Schauspielerin
ist!
inen, in denen
und
Fanny Theren mit eindringlichem Verständniß, hatte auch
Fra¬
üht, und mit
nd
hie und da Gelegenheit, einige wuchtige Akzente erklingen
verst
Wunder nun,
zu lassen, vermochte aber gleichwohl kein tieferes Interesse
geric
nicht recht
In
Hri
zu erwecken Herr Nhil hatte eine recht unerquickliche Auf¬
ber gleichwohl
diese
gabe zu bewältigen. Er spielte den unglückseligen Raisonneur
Bett
nliterarischen
Fedor Denner, „den Dritten im Bunde“, und es war nicht stant
auch frostigen
7n
seine Schuld, wenn seine tragischen Anläufe im letzten Akt
nisse
und ein Milien,
ein leises Kichern im Pablikum hervorriefen. Die drei vom
bachtungsgabe 6. Dichter vortrefflich gezeichneten Wirner Typen wurden von
Uen Episoden 9,
den Herren Kutschera, Giampietro und Tewele
Herr Schnitzler
mit köstlichem Humor gegeben. Diese drei Gestalten weckten
begreiflichen
schallende Heiterkeit. Herr Weisse (Friedrich Witte)
I
n lassen. Aber
arbeitete die feinen Nuancen seiner Rolle mit klugem
hen nach Geist,
Verständniß heraus. Fräulein Geibl trank als eine
Dauer ver¬
Wiener Grisette mit naturalistischem Eifer einige Gläschen
10
hter an die
Cognac. Sonst wäre noch Fräulein Bock hervorzuheben,
Künstler, rede
die zum erstenmale im Deutschen Volkstheater in einer
kleinen Rolle auftrat und durch ihr bewegliches Spiel und
broeiner.
ihre klare Diktion einen sympathischen Eindruck machte.
A
m. 5. U
2uns Theater= und Kunstnachrichten.
er Be¬
Deutsches Volkstheater.
(„Das Märchen“ Schauspiel in drei Akten von Artbur Schnitzler. O
Kubik=
Zum erstenmale aufgeführt am 1. Dezember.)
A
Es war einmal! So fängt bekanntlich jedes
ntnern
Märchen an. Auch durch Arthur Schnitzler's
dert,
„Märchen“ klingt im Anfange das hergebrachte „Es
nerten
A
war einmal“. Es war einmal, daß wir Männer uns
Zum
das Recht anmaßten, „Unnatürliches zu fordern — ein sa
er und Weib zu verachten, weil es gewagt, zu lieben, bevor al
wir um ihre Liebe warben — ja ein Weib, für das #n
ie Um¬
wir weiter gar nichts empfinden, einfach aus der g
losion,
Gesellschaft unserer Mütter und Schwestern auszu¬
W
in von
schließen, sie hinabzustoßen und sie zu verderben, um sie
kr.
dann eine Verlorene zu nennen?“ Das ist das Mär¬
schen und der schwärmerische Träumer Fedor will es ge
Aus
„aus der Welt schaffen dieses Märchen von den Ge¬
neldet:
fallenen, denn Sehnsucht nach Reinheit — was ist sie ko
3. Be¬
denn? — Wir wollen nur die Ersten sein, diese Rein¬te
wend
heit zu besudeln.“ Auf dieser These baut Schnitzler sein
ger
einem Schauspiel auf, und da er sie mit so geistvoller
d die¬
Dialektik vorbringt, erwarten wir natürlich, daß im
gerichte er uns, wenn nicht überzeugen,
odoch wenig¬ 9
stens blenden, einen Augenblick lang in unserer gib
iener= eigenen Ueberzeugung schwankend machen wird. Allein un
Sohn der Dichter täuscht uns, wie Fedor die Heldin des par
r mit Stückes, die kleine Vorstadtschauspielerin Fanny Theren,
Ister= enttäuscht, sie, die Gefallene, die sich an der Liebe Fedor's kat
tzterer, aufrichten will und dann im entscheidenden Augenblicke
Jef
Zistel= von dem beredten Anwalt der freien Liebe mit den
spektor grausamen Worten zurückgestoßen wird: „Es gibt keinen ein
ka
Kuß keusch genug und keine Umarmung glühend genug
nger
dete in
und keine Liebe ewig genug, um die alten Küsse und die un
omitat alte Liebe auszulöschen. W#s war ist! Das ist der tiefe zu:
aum= Sinn des Geschehenen.“ Fanny ist wieder einmal ver¬ Se.
es er= lassen worden. „So muß es nun weiter gehen.“ Also
fähr
hnhofe das „Es war einmal“ klingt in Schnitzler's Märchen
in
rsten= ganz wider Erwarten in dem „Es ist einmal so“ aus,
Nich
ver= und das Schlimme ist, wir wissen am Schlusse nicht,
die
rde in wollte der Autor uns mit seinem Stücke sagen: Es soll
dure
so sein, oder es sollte nicht so sein, wie es war und ist.
Arthur Schnitzler ist eines der Häupter der jungen Red¬
Nach=g
Dichterschule in Oesterreich. Das würde nicht viel be¬ Kuri
Zirkus sagen, denn die Jünger dieser Schule fühlen sich alle
Poli
behörd= als Häupter. Schnitzler jedoch ist mehr, er ist ein Kopf, Ran
müsse. und zwar ein seiner Kopf, der die Probleme der
misdh
us der Frauenseele mit scharfem Auge erfaßt und ihre innersten
bund
Vorgänge so klar und auch so muthig bloßlegt, daß er das
Bün
i Ende Vorurtheil der Gegner niederzwingt, und zum Mindesten
einer
gedenkt fesselt, wo er nicht bekehren kann. Doch er will gar nicht
Jesu
der Be= bekehren, und darin eben liegt die Schwäche des
russe
ing der Märchens. Das mit so glänzender Beredsamkeit und
en sind überlegenem Geiste geführte Plaidoyer für die Er¬
hebung der gefallenen Frauen nimmt plötzlich eine
keit
en aber solche Wendung, daß, wie jener Klient seinem Ver¬
Pflich
Heute theidiger, die Verlorene des Stückes am besten thäte,
fall.)
but der ihrem Dichteranwalte zuzurufen: Um Gottes willen.
Herr Doktor, hören Sie auf, sonst bekomme ich fünf
v. H
chent= Jahre mehr. Wenn der Autor schon seine These in
kani= Stich läßt, so hätte er diese Treulosigkeit doch dra= Rad
n und matisch begründen, die Handlung so führen müssen,
Zentr
daß der Umschlag durch äußere Vorgänge verständlich
wird. Aber an die Stelle einer dramatischen Entwick¬
für zu
„Her¬
lung setzt Schnitzler das Wort, und das Wort allein,
fend
zens¬
sei es noch so geistvoll, kann der Bühne herab
samn
1 Saal¬
nicht wirken. Darum zerflattert auch das Märchen
2. Be¬
soeben
mit dem dritten Akte vollständig, trotzdem Fräulein
nie mit
Sandrock als Fanny eine künstlerische Glanzleistung
enkräfte
Abgeo
ersten Ranges bot. Auch der übrigen Darstellung läßt
trägniß
Platze
sich viel Gutes nachrühmen. Herr Nhil wußte an dem
zerfallenen Charakter des Fedor die wenigen sympathi¬
ruf die
schuß.
schen Seiten mit anerkennenswerthem Feinsinn voll
furcht.
auszuprägen, die Herren Kutschera und Giam¬
Wien
giösen
und
pietro boten als junge Wiener Lebemänner ein gar
daselbst
geradezu köstliches Genrebildchen, und die Herren
bekomm
schusses
Tewele, Meixner, Weisse, Eppens sowie
Dai
die Damen Berg, Gribl, Bock und Hell führten
frei¬
Nachder
dabei
ihre episodischen Rollen durchwegs mit schönem Erfolge
durch. Die Darsteller und die Direktion des Volks¬
(Freisin
theaters verdienen alles Lob für die Sorgsalt, die sie (Nation
njährige
an die Aufführung des zwar unfertigen, aber von be¬
rungse
zerstraße
deutendem Talente zeugenden Werkes eines jungen
Kranz“
des
Wiener Autors gewandt haben. Was Arthur Schnitzler
wurde,
Jest
r. Die heute noch nicht ganz ist, ein fertiger Bühnendichter,
mit 1
das wird er zweifellos werden, und dann wird es ihn
. Land¬
wohl auch nicht mehr schmerzen, wenn er von seinem
Abends
die
„Märchen“ wird sagen müssen: Es war einmal. Bz.
2 Ki
Pferd
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Tristan und Isolde.
sinn
iber der
icke und
Ver
(Fünster Abend im Wagner=Cyclus.)