II, Theaterstücke 3, Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen, Seite 70

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Das Maerchen
3. I. An nenentenenseien Wen
Telephon 12801.
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P amseererrrerrrwnum
O l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
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0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
be ehne Gowühr.)
Nole-Burhscne Ländee Zolung
5 Ausschnitt aus:
Mannheim
555
OL1U
E vom:
Wiener Theater.
1 Jugendwerk Schnitzlers. — Thesenstück oder Autobiographie. —
Alt und Jung. —
Esmanns „altes Heim“. — Klara Viebigs „Kampf
um den Mann“ — mit und ohne Narkose. — Kunst Leden und
Versöhnung.
Wier, Ansang Oktober.
Ein fünszehn Jahre alles Jugendwerk Artur Schnitz¬
lers ist in der gekürzien und verbesserten
der Dichter vor fünf Jahren bei S. Fischer hat erscheinen!
lassen, im Bürger= (nicht Burg=) Theater wieder in Szene
gegangen, „Das Märchen“
In Anatols Tagen hat
man dieses Schauspiel im Volksihrater schmählich durch¬
fallen lassen. Heute haben es Publikus und Kritikus leicht,
rückwärts schauend, den Prophelen zu spielen: „Den ganzen
Schnitzler findet man schon in dem Stück. Und seine Lehr¬
veister, Dumas, Sardon et coteros von Ibsens Gedanken¬
blässe schwach angekränkelt.
Das ist ja alles recht schön.
Hätten es die Onkels aber damals gesagt, dann hätten sic uns
viel mehr imponiert.
Mit dem Ab= und Endurteil: „Thesenstück!“ sollte auch
die vom Publikum beifälligst ausgenommene Ausgrabung
erledigt werden. Wer aber nicht geradezu auf Thesen= und
Tendenzjagd ausgeht, braucht solchen Frevel im Märchen“
nicht zu bemerken, trotz dem kriegerischen Titel. Schnitzler
hat hier einfach wie in seinen andern Werken aus der näm¬
lichen Zeit das Milieu geschildert, worin er damals heimisch
war, die Welt des etwas blasierten, skeplischen Dichter=Lebe¬
mannes und des süßen Vorstadtmädels.
Ganz dentuch geht aus der Schilderung herver, daß der
Poete zwar mit der Boheme des Case Größenwahn geraume
Zeit auf bestem Fuß stand, sich aber doch selbst nie — er
stammt aus sehe wohlhabender Familie
als rechten
Bohemien empfand. Mit leisem Spott sind die Kunstzigeuner,
mit sichtlicher Vorliebe die Wohlsituierten, Dr. Witte und
Denner, geneichnet. Vielleicht ist das Märchen sogar erleb:
und Denner ein verblaßtes Selbstbildnis Schnitzlers.
Erseht nicht jeder junge Broßstädtee eine solche Ge¬
schichte? Von wieviel Vorurteilen fühlen wir uns frei im
erßten Ungestüm studentischer Fessellosigkeit! Stellt uns das
Leben dann auf die Probe, wie wenige sind imstande ihre
vergötierte Theorie in die Praxis umzuseden. Wer ist nie
ein Fedor Denner gewesen, der im ersten Akt das Vorurteil
gegrn die Gesallenen für ein übermundenes Märchen erklärt
und im deitten Akie diesem selben Vor####n eigener Sache
kraftlos unterliegt? Die These steilt derin, aber als Thesen¬
ftück ist das Schausviel beswegen nicht gleich abentun,
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Die anderen Mängel des Jugendwerkes sind weniger
zu leugnen. Die Charakteristik ist noch nicht so prägnant,
der Dialog noch nicht so ausgeglichen, das gedankliche Element
noch nicht so völlig im kürstlerischen Organismus aufge¬
gangen, wie das später bei Schnitzler der Fall ist.
Telephon 12801.
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Manrer Wreerrrere nmn
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hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewahr.)
Ausschnitt aus:
Der Bühnenbote, Karlsruhe
E vom:
LOKTaBER 1907
Im Wiener Bürgertheater kam das dreiaktige Schau¬
spiel „Das Märchen“ v. Arthur Schnitzler zur Erstaufführung. Dieses
Erstlingswerk des genialen Dichleks sand beim Publikum sehr
gute Aufnahme. Das Problem, ob ein gefallenes Mädchen von
der Gesellschaft gehoben oder fallen gelassen zu werden verdient,
ist heue ein bereits überwundener Standpunkt, der aber stets den
Betroffenen, so modern er auch denken mag, doch immer in
seinen Anschauungen irre macht. Die alte Vorgeschichte, das
Tagebuch einer Verlorenen werden aber immer ihre Wirkung
in neuer Form ausüben und auch wir sind nur Menschen mit
Vorurteilen, so sehr wir sie auch wegzutäuschen suchen. Deshalb
hatte auch Schnitzler's Märchen auf uns so stark gewirkt.
A. G
Telephon 1280
1.

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Masete-etn Sen
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Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
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(Quedienangabe ohne Gewähr.)
= Ausschnitt aus:
9
Wiener
onblatt
E vom.
S. UKTUBEN 1907
Die Eheaterwoche.
Artur Schnitzter dreiaktiges Schauspiel=Das Märchen¬
wurde neulich im Wiener Bürger=Theater wieder ausge¬
graben. Seinerzeit, vor langen Jahren, war es im Deutschen Volks¬
#theater entschieden abgelehnt worden. Nun dachte man vielleicht,
daß der mittlerweile bekannt gewordene Name des Autors das
Publikum zu einer Meinungsänderung bekehren würde. Dem war
aber nicht so. Das Märchen hat eben alle Fehler Schnitzlerscher
Mache und noch keine Vorzüge derselben. So wird es neuerdings
heißen =Es war einmal! Und damit endigen, nicht anfangen, wie
sonst die alten Sachen. Von der Darstellung können wir bloß
Frl. von Brenneis, Frau Russek und Herrn Jules hervorheben.