Das Maerchen
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3. uus Rachcnen
—Soneten OKnursichliicher.—-
runnieg, deelichten gewesen! Wie sagt der gepreute Teuser im „Faust“: wenigstens aus einer Rede des Abgeordneten Dr. Ebenhoch
geschlossen werden, in welcher er unter Anderem sagte: „Die
chwüle eines Ein großer Aufwand, unnütz, ist verthan.
Man hat eben wieder einmal gesehen, was man längst liberale Partei möchte gerne den Grafen Badeni zum Kampfe
Schatten das
huscht, welche weiß, daß die Franzosen nämlich für überseeische Unternehmungen gegen die sogenannten radicalen Elemente aneifern, worunter sie
gleich, nicht so wenig Geschick wie Glück haben. Sie lieben sie, genau so natürlich nur die Christlch=Socialen versteht. In einem solchen
Kraft, fraßen wie das Werkzeug dazu, ihre Marine, ohne daß sich diese doch Kampfe würde er uns wohl nicht an seiner Seite finden können;
nndnrmmen
S
Sn Meaken
Das Zuhause nun, aus welchem Schnitzler seine Heldinnen Genau so muß man ein keimendes Empfinden in sich gläubig
nimmt, ist die Vorstadt. Niedrige Häuser; weite Höfe, auf denen reisen lassen. Dessen ist Anatol nicht mehr fähig. Er ist nervös:
noch hie und da Bäume stehen und einen Garten lügen. Enge ist müde und dabei von der Unersättlichkeit der Erschlafften und
und kurzathmige Gassen führen zum Flusse, der, von Bäumen dabei immer noch Erregbaren. Eine gewisse Aehnlichkeit mit dem
Burgtheaters! umsäumt, in tiesem Einschnitt ein schmutziges und dürftiges Wasser Don Jnan-Typus fällt sofort auf. Die ganze Weltbildung
k das alte und dahinführt; lange Häuserzeilen deuten aufs Grüne, auf die Land= unserer Gesellschaft und besonders der Franzosen hat er in sich
ir, dem sich vor luft. Die Verhältnisse sind einfach und durchsichtig; fast dörflich aufgenommen. Und dreierlei springt dabei in die Augen: einmal
Eten aufgethan inmitten der Großstadt. Die Töchter sind übel behütet; nicht so hat Anatol keinen Familiennamen — denn er heißt nun so, nun
Echnitzler aber leichtfertig, als leicht gewährend. Auf ihrem Grund leben sie, in anders; dann ist er ein bischen geziert, wie Jeder, der sich selber
so wichtig ist, daß ihm selbst an der Art, wie er sich gibt und
irt dieser Stadt der Stadt gehen sie ihrem Berufe und ihren Abenteuern nach.
Er dankt sein Kommen vornehmere Gäste zu ihnen, dann lockt sie die Schönheit äußert, sehr viel gelegen ist; endlich aber — Anatol hat keinen
bei uns. Es der Mädchen. Das Verhältniß aber bleibt immer das zwischen Beruf. Die Weiber bei Schnitzler haben mindestens zum Schein
bei uns, wo zwei Kasten. Vermischung ist möglich, Vereinigung nicht. Sie ist einen Erwerb; seine Männer haben das Gottlob nicht einmal
Bedeutendsten in der Regel auch nicht einmal in der Absicht der Betheiligten; nöthig....
In die Seelenzustände dieser seiner eigensten Schöpfung
die Sache der und wenn im Manne einmal doch ein solcher Wunsch auftaucht,
nun vertieft sich Schnitzler mit aller Hingebung. Er bespäht sie
man besprach so erstickt ihn die Vernunft oder die Erkenntniß der Unmöglich¬
man ahmte keit. Das gibt dann eben einen schmerzlichen Riß, der allerdings unablässig und es gelingt ihm, dies unablässige Schillern, dies
niemals den Eindruck des Unheilbaren macht. Am erschöpsendsten Gaukeln und Schwanken wiederzugeben, Seelenregungen anzudeuten,
leichem Wollen sind diese Zustände behandelt im „Märchen“; und hier trägt die die man vor ihm nicht einmal gekannt hat. Er müht sich mit
der fielen ab, Heldin die Gewähr der Genesung in sich. Denn sie ist eine dem Fleiße des echten Künstlers, seine Sprache immer noch ein¬
dringlicher und dabei schlichter zu gestalten. Ursprünglich merkte
der Eine in Kinstlerin; und wie sie hre Begabung am Schlusse des Stückes
man da noch die Vorbilder. Das ist schon in „Sterben“ gänzlich
Hournalistik, die hinaushebt über die Enge, in der sie verdumpft ist, in die
überwunden. Da geleitet er Anatol zu Grabe. Man denke, dieser
eren Aufgaben weite Welt, so wird sie ihr auch über ihr Leid hinweg¬
Mann, dessen Lebenszweck eigentlich der Genuß war und sein mußte,
ürbt; Andere heisen.
ist von unheilbarem Siechthum heimgesucht. Er ist schwindsüchtig
Schnitzler's Männertypus aber heißt Anatol.
nd vergaßen so
Bezeichnend ist hier schon die Wahl des Namens. Anatol und ohne Rettung verloren und Schnitzler läßt uns nun sehen,
Verzicht auf
wie er seinen Weg zu Ende taumelt. Frauengunst, an der es
durch; getragen ist französisch; und so bekennt denn der Dichter offen den Ein¬
Harren. Und er fluß, der am mächtigsten auf ihn gewirkt. Weil aber die Wiener ihm und seines Gleichen niemals gemangelt, verklärt und besonnt
t man's nach= Lebewelt mit der von Paris noch das Meiste gemeinsam hat, so auch dies letzte Stündchen seines Pfades. Nun flammt eine Hoff¬
nung auf, nun verlischt sie; mitten im Verzagen erwacht auf's
der ein jugend= beirrt und schädigt diese Anlehnung durchaus nicht.
Anatol ist der moderne Lebemann. Er ist ein wenig Neue die Begehrlichkeit Die Eifersucht des Wehrlosen, der um
So scheint denn
spöttisch, ein wenig blasirt. Aber die Gefühle sind doch in ihm, das Weib seiner Neigung nicht mehr kämpfen kann, spricht in
ei uns immer
wenn er sie sich gleich durch Grübeln darüber stört und manchmal seiner Seele; sie steigert sich bis zum Wunsche, das blühende Leben
lung... Denn
en Erscheinungen selbst zerstört. Man kennt den Volksaberglauben: ein Leben, das neben sich lieber vernichtet zu sehen, als daß sich ein Anderer
im Schoße der Mutter sich regt, kann „besprochen werden“. daran erfreuen durfe, wenn Alles vorüber sein wird. Mit un¬
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3. uus Rachcnen
—Soneten OKnursichliicher.—-
runnieg, deelichten gewesen! Wie sagt der gepreute Teuser im „Faust“: wenigstens aus einer Rede des Abgeordneten Dr. Ebenhoch
geschlossen werden, in welcher er unter Anderem sagte: „Die
chwüle eines Ein großer Aufwand, unnütz, ist verthan.
Man hat eben wieder einmal gesehen, was man längst liberale Partei möchte gerne den Grafen Badeni zum Kampfe
Schatten das
huscht, welche weiß, daß die Franzosen nämlich für überseeische Unternehmungen gegen die sogenannten radicalen Elemente aneifern, worunter sie
gleich, nicht so wenig Geschick wie Glück haben. Sie lieben sie, genau so natürlich nur die Christlch=Socialen versteht. In einem solchen
Kraft, fraßen wie das Werkzeug dazu, ihre Marine, ohne daß sich diese doch Kampfe würde er uns wohl nicht an seiner Seite finden können;
nndnrmmen
S
Sn Meaken
Das Zuhause nun, aus welchem Schnitzler seine Heldinnen Genau so muß man ein keimendes Empfinden in sich gläubig
nimmt, ist die Vorstadt. Niedrige Häuser; weite Höfe, auf denen reisen lassen. Dessen ist Anatol nicht mehr fähig. Er ist nervös:
noch hie und da Bäume stehen und einen Garten lügen. Enge ist müde und dabei von der Unersättlichkeit der Erschlafften und
und kurzathmige Gassen führen zum Flusse, der, von Bäumen dabei immer noch Erregbaren. Eine gewisse Aehnlichkeit mit dem
Burgtheaters! umsäumt, in tiesem Einschnitt ein schmutziges und dürftiges Wasser Don Jnan-Typus fällt sofort auf. Die ganze Weltbildung
k das alte und dahinführt; lange Häuserzeilen deuten aufs Grüne, auf die Land= unserer Gesellschaft und besonders der Franzosen hat er in sich
ir, dem sich vor luft. Die Verhältnisse sind einfach und durchsichtig; fast dörflich aufgenommen. Und dreierlei springt dabei in die Augen: einmal
Eten aufgethan inmitten der Großstadt. Die Töchter sind übel behütet; nicht so hat Anatol keinen Familiennamen — denn er heißt nun so, nun
Echnitzler aber leichtfertig, als leicht gewährend. Auf ihrem Grund leben sie, in anders; dann ist er ein bischen geziert, wie Jeder, der sich selber
so wichtig ist, daß ihm selbst an der Art, wie er sich gibt und
irt dieser Stadt der Stadt gehen sie ihrem Berufe und ihren Abenteuern nach.
Er dankt sein Kommen vornehmere Gäste zu ihnen, dann lockt sie die Schönheit äußert, sehr viel gelegen ist; endlich aber — Anatol hat keinen
bei uns. Es der Mädchen. Das Verhältniß aber bleibt immer das zwischen Beruf. Die Weiber bei Schnitzler haben mindestens zum Schein
bei uns, wo zwei Kasten. Vermischung ist möglich, Vereinigung nicht. Sie ist einen Erwerb; seine Männer haben das Gottlob nicht einmal
Bedeutendsten in der Regel auch nicht einmal in der Absicht der Betheiligten; nöthig....
In die Seelenzustände dieser seiner eigensten Schöpfung
die Sache der und wenn im Manne einmal doch ein solcher Wunsch auftaucht,
nun vertieft sich Schnitzler mit aller Hingebung. Er bespäht sie
man besprach so erstickt ihn die Vernunft oder die Erkenntniß der Unmöglich¬
man ahmte keit. Das gibt dann eben einen schmerzlichen Riß, der allerdings unablässig und es gelingt ihm, dies unablässige Schillern, dies
niemals den Eindruck des Unheilbaren macht. Am erschöpsendsten Gaukeln und Schwanken wiederzugeben, Seelenregungen anzudeuten,
leichem Wollen sind diese Zustände behandelt im „Märchen“; und hier trägt die die man vor ihm nicht einmal gekannt hat. Er müht sich mit
der fielen ab, Heldin die Gewähr der Genesung in sich. Denn sie ist eine dem Fleiße des echten Künstlers, seine Sprache immer noch ein¬
dringlicher und dabei schlichter zu gestalten. Ursprünglich merkte
der Eine in Kinstlerin; und wie sie hre Begabung am Schlusse des Stückes
man da noch die Vorbilder. Das ist schon in „Sterben“ gänzlich
Hournalistik, die hinaushebt über die Enge, in der sie verdumpft ist, in die
überwunden. Da geleitet er Anatol zu Grabe. Man denke, dieser
eren Aufgaben weite Welt, so wird sie ihr auch über ihr Leid hinweg¬
Mann, dessen Lebenszweck eigentlich der Genuß war und sein mußte,
ürbt; Andere heisen.
ist von unheilbarem Siechthum heimgesucht. Er ist schwindsüchtig
Schnitzler's Männertypus aber heißt Anatol.
nd vergaßen so
Bezeichnend ist hier schon die Wahl des Namens. Anatol und ohne Rettung verloren und Schnitzler läßt uns nun sehen,
Verzicht auf
wie er seinen Weg zu Ende taumelt. Frauengunst, an der es
durch; getragen ist französisch; und so bekennt denn der Dichter offen den Ein¬
Harren. Und er fluß, der am mächtigsten auf ihn gewirkt. Weil aber die Wiener ihm und seines Gleichen niemals gemangelt, verklärt und besonnt
t man's nach= Lebewelt mit der von Paris noch das Meiste gemeinsam hat, so auch dies letzte Stündchen seines Pfades. Nun flammt eine Hoff¬
nung auf, nun verlischt sie; mitten im Verzagen erwacht auf's
der ein jugend= beirrt und schädigt diese Anlehnung durchaus nicht.
Anatol ist der moderne Lebemann. Er ist ein wenig Neue die Begehrlichkeit Die Eifersucht des Wehrlosen, der um
So scheint denn
spöttisch, ein wenig blasirt. Aber die Gefühle sind doch in ihm, das Weib seiner Neigung nicht mehr kämpfen kann, spricht in
ei uns immer
wenn er sie sich gleich durch Grübeln darüber stört und manchmal seiner Seele; sie steigert sich bis zum Wunsche, das blühende Leben
lung... Denn
en Erscheinungen selbst zerstört. Man kennt den Volksaberglauben: ein Leben, das neben sich lieber vernichtet zu sehen, als daß sich ein Anderer
im Schoße der Mutter sich regt, kann „besprochen werden“. daran erfreuen durfe, wenn Alles vorüber sein wird. Mit un¬