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3. Das Maerchen
Das laeicnen
euhrsüts enstieg, dierlichten gewesen! Wie sagt der gepreute Teuser im „Faust“: wenigstens
Wälder des Landes, in denen die dumpfe Schwüle eines Ein großer Aufwand, unnütz, ist verthan ..
geschlossen
Treibhauses herrscht, deren dämmerige, dunstige Schatten das
Man hat eben wieder einmal gesehen, was man längst liberale Pa
geheimnißvolle Geschlecht jener Halbaffen durchhuscht, welche weiß, daß die Franzosen nämlich für überseeische Unternehmungen gegen die
man, den todkündenden Gespenstern der Römer gleich, nicht so wenig Geschick wie Glück haben. Sie lieben sie, genau so natürlich n
umsonst Lemuren genannt hat, verzehrten ihre Kraft, fraßen wie das Werkzeug dazu, ihre Marine, ohne daß sich diese doch Kampfe wi
SRFa
Das Zuhause nun, aus welchem Schnitzler seine Heldinnen Genau so
Feuilleton.
nimmt, ist die Vorstadt. Niedrige Häuser; weite Höfe, auf denen reifen lassen
noch hie und da Bäume stehen und einen Garten lügen. Enge ist müde um
Arthur Schnitzler.
und kurzathmige Gassen führen zum Flusse, der, von Bäumen dabei imme
Ein Neuling betritt heute die Bretter des Burgtheaters! umsäumt, in tiesem Einschnitt ein schmutziges und dürftiges Wasser Don Jnau¬
Der Erste vom jungen Wien hält seinen Einzug in das alte und
dahinführt; lange Häuserzeilen deuten aufs Grüne, auf die Land= unserer Ges
immer noch ehrwürdige Haus. Denn Rudolf Lothar, dem sich vor luft. Die Verhältnisse sind einfach und durchsichtig; fast dörflich aufgenomme
ihm diese vielumlagerten, schwerbeweglichen Pforten aufgethan inmitten der Großstadt. Die Töchter sind übel behütet; nicht so hat Anatol
haben, war niemals jung und niemals Wiener. Schnitzler aber leichtfertig, als leicht gewährend. Auf ihrem Grund leben sie, in anders; dan
ist hier erwachsen; mit Liebe ging er der Eigenart dieser Stadt der Stadt gehen sie ihrem Berufe und ihren Abenteuern nach.sso wichtig
nach und sog sie mit Innigkeit und Feingefühl ein. Er dankt sein Kommen vornehmere Gäste zu ihnen, dann lockt sie die Schönheit äußert, sehr
Emporkommen der jüngsten literarischen Strömung bei uns. Es der Mädchen. Das Verhältniß aber bleibt immer das zwischen Beruf. Die
ging dabei zu, wie in aller Weit, und nur nicht bei uns, wo zwei Kasten. Vermischung ist möglich, Vereinigung nicht. Sie ist einen Erwer
sonst Jeder für sich allein steht, wo gerade die Bedeutendsten in der Regel auch nicht einmal in der Absicht der Betheiligten; nöthig.
nebeneinander, nicht miteinander sich bemühen um die Sache der und wenn im Manne einmal doch ein solcher Wunsch auftaucht,
In di
Dichtung. Man traf sich diesmal im Kasseehause; man besprach so erstickt ihn die Vernunst oder die Erkenntniß der Unmöglich= nun vertieft
sich; man erörterte, was Einem wichtig schien; man ahmte keit. Das gibt dann eben einen schmerzlichen Riß, der allerdings unablässig u
nach; man versuchte, man schuf.
niemals den Eindruck des Unheilbaren macht. Am erschöpfendsten Gaukeln und
Vieie von Denen, welche sich damals mit gleichem Wollen sind diese Zustände behandelt im „Märchen“; und hier trägt die die man vor
und ungleichen Kräften sanden, sind nicht mehr over fielen ab. Heldin die Gewähr der Genesung in sich. Denn sie ist eine
dem Fleiße
Verzweifelnd an sich und seinem Können endigte der Eine in Künstlerin; und wie sie hre Begabung am Schlusse des Stückes
dringlicher i
Berlin durch eigene Hand. Andere verschlang die Journalistik, die hinaushebt über die Enge, in der sie verdumpft ist, in die
man da noch
gerade in Wien sehr viel Begabung, die auch höheren Aufgaben weite Welt, so wird sie ihr auch über ihr Leid hinweg¬
überwunden.
gewachsen wäre, in Anspruch nimmt und zermürbt; Andere helfen.
Mann, desse
Schnitzler's Männertypus aber heißt Anatol.
kehrten sich dem Alltag und seinen Pflichten zu und vergaßen so
ist von unhe
den tiefen Schmerz, der in der Entsagung, im Verzicht auf
Bezeichnend ist hier schon die Wahl des Namens. Anatol und ohne R
stolzere Ziele immer liegt. Dieser Eine rang sich durch; getragen ist französisch; und so bekennt denn der Dichter offen den Ein= wie er seine
durch die Gunst der Umstände, durch träftiges Beharren. Und er fluß, der am mächtigsten auf ihn gewirkt. Weil aber die Wiener ihm und sei
wird kaum einsam bleiben. Denn hinter ihm sieht man's nach= Lebewelt mit der von Paris noch das Meiste gemeinsam hat, so auch dies le##
drängen: und aus dem Gewühle taucht schon wieder ein jugend= beirrt und schädigt diese Anlehnung durchaus nicht.
nung auf, un
liches Gesicht auf, das eigene Züge trägt: Loris. So scheint denn
Anatol ist der moderne Lebemann. Er ist ein wenig Neue die B#
einmal auch für das gesorgt zu sein, woran es bei uns immer spöttisch, ein wenig blasirt. Aber die Gefühle sind doch in ihm, das Weib se#
gefehlt hat; für die Fortdauer in der Cntwickelung... Denn wenn er sie sich gleich durch Grübeln darüber stört und manchmal seiner Seele
der Einzelne kann niemals eine Stadt in allen ihren Erscheinungen selbst zerstört. Man kennt den Volksaberglauben: ein Leben, das neben sich lich
umfassen und ausschöpfen.
im Schoße der Mutter sich regt, kann „besprochen werden“. darau erfreu
n- bneGliog
3. Das Maerchen
Das laeicnen
euhrsüts enstieg, dierlichten gewesen! Wie sagt der gepreute Teuser im „Faust“: wenigstens
Wälder des Landes, in denen die dumpfe Schwüle eines Ein großer Aufwand, unnütz, ist verthan ..
geschlossen
Treibhauses herrscht, deren dämmerige, dunstige Schatten das
Man hat eben wieder einmal gesehen, was man längst liberale Pa
geheimnißvolle Geschlecht jener Halbaffen durchhuscht, welche weiß, daß die Franzosen nämlich für überseeische Unternehmungen gegen die
man, den todkündenden Gespenstern der Römer gleich, nicht so wenig Geschick wie Glück haben. Sie lieben sie, genau so natürlich n
umsonst Lemuren genannt hat, verzehrten ihre Kraft, fraßen wie das Werkzeug dazu, ihre Marine, ohne daß sich diese doch Kampfe wi
SRFa
Das Zuhause nun, aus welchem Schnitzler seine Heldinnen Genau so
Feuilleton.
nimmt, ist die Vorstadt. Niedrige Häuser; weite Höfe, auf denen reifen lassen
noch hie und da Bäume stehen und einen Garten lügen. Enge ist müde um
Arthur Schnitzler.
und kurzathmige Gassen führen zum Flusse, der, von Bäumen dabei imme
Ein Neuling betritt heute die Bretter des Burgtheaters! umsäumt, in tiesem Einschnitt ein schmutziges und dürftiges Wasser Don Jnau¬
Der Erste vom jungen Wien hält seinen Einzug in das alte und
dahinführt; lange Häuserzeilen deuten aufs Grüne, auf die Land= unserer Ges
immer noch ehrwürdige Haus. Denn Rudolf Lothar, dem sich vor luft. Die Verhältnisse sind einfach und durchsichtig; fast dörflich aufgenomme
ihm diese vielumlagerten, schwerbeweglichen Pforten aufgethan inmitten der Großstadt. Die Töchter sind übel behütet; nicht so hat Anatol
haben, war niemals jung und niemals Wiener. Schnitzler aber leichtfertig, als leicht gewährend. Auf ihrem Grund leben sie, in anders; dan
ist hier erwachsen; mit Liebe ging er der Eigenart dieser Stadt der Stadt gehen sie ihrem Berufe und ihren Abenteuern nach.sso wichtig
nach und sog sie mit Innigkeit und Feingefühl ein. Er dankt sein Kommen vornehmere Gäste zu ihnen, dann lockt sie die Schönheit äußert, sehr
Emporkommen der jüngsten literarischen Strömung bei uns. Es der Mädchen. Das Verhältniß aber bleibt immer das zwischen Beruf. Die
ging dabei zu, wie in aller Weit, und nur nicht bei uns, wo zwei Kasten. Vermischung ist möglich, Vereinigung nicht. Sie ist einen Erwer
sonst Jeder für sich allein steht, wo gerade die Bedeutendsten in der Regel auch nicht einmal in der Absicht der Betheiligten; nöthig.
nebeneinander, nicht miteinander sich bemühen um die Sache der und wenn im Manne einmal doch ein solcher Wunsch auftaucht,
In di
Dichtung. Man traf sich diesmal im Kasseehause; man besprach so erstickt ihn die Vernunst oder die Erkenntniß der Unmöglich= nun vertieft
sich; man erörterte, was Einem wichtig schien; man ahmte keit. Das gibt dann eben einen schmerzlichen Riß, der allerdings unablässig u
nach; man versuchte, man schuf.
niemals den Eindruck des Unheilbaren macht. Am erschöpfendsten Gaukeln und
Vieie von Denen, welche sich damals mit gleichem Wollen sind diese Zustände behandelt im „Märchen“; und hier trägt die die man vor
und ungleichen Kräften sanden, sind nicht mehr over fielen ab. Heldin die Gewähr der Genesung in sich. Denn sie ist eine
dem Fleiße
Verzweifelnd an sich und seinem Können endigte der Eine in Künstlerin; und wie sie hre Begabung am Schlusse des Stückes
dringlicher i
Berlin durch eigene Hand. Andere verschlang die Journalistik, die hinaushebt über die Enge, in der sie verdumpft ist, in die
man da noch
gerade in Wien sehr viel Begabung, die auch höheren Aufgaben weite Welt, so wird sie ihr auch über ihr Leid hinweg¬
überwunden.
gewachsen wäre, in Anspruch nimmt und zermürbt; Andere helfen.
Mann, desse
Schnitzler's Männertypus aber heißt Anatol.
kehrten sich dem Alltag und seinen Pflichten zu und vergaßen so
ist von unhe
den tiefen Schmerz, der in der Entsagung, im Verzicht auf
Bezeichnend ist hier schon die Wahl des Namens. Anatol und ohne R
stolzere Ziele immer liegt. Dieser Eine rang sich durch; getragen ist französisch; und so bekennt denn der Dichter offen den Ein= wie er seine
durch die Gunst der Umstände, durch träftiges Beharren. Und er fluß, der am mächtigsten auf ihn gewirkt. Weil aber die Wiener ihm und sei
wird kaum einsam bleiben. Denn hinter ihm sieht man's nach= Lebewelt mit der von Paris noch das Meiste gemeinsam hat, so auch dies le##
drängen: und aus dem Gewühle taucht schon wieder ein jugend= beirrt und schädigt diese Anlehnung durchaus nicht.
nung auf, un
liches Gesicht auf, das eigene Züge trägt: Loris. So scheint denn
Anatol ist der moderne Lebemann. Er ist ein wenig Neue die B#
einmal auch für das gesorgt zu sein, woran es bei uns immer spöttisch, ein wenig blasirt. Aber die Gefühle sind doch in ihm, das Weib se#
gefehlt hat; für die Fortdauer in der Cntwickelung... Denn wenn er sie sich gleich durch Grübeln darüber stört und manchmal seiner Seele
der Einzelne kann niemals eine Stadt in allen ihren Erscheinungen selbst zerstört. Man kennt den Volksaberglauben: ein Leben, das neben sich lich
umfassen und ausschöpfen.
im Schoße der Mutter sich regt, kann „besprochen werden“. darau erfreu
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