II, Theaterstücke 3, Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen, Seite 121

bos 7/2
3. Das Maerchen
S
Dr. Man Goldschmiet
Büro für Zeitungsausschnitte
BERLIN N 4
Telefon: Norden 3651
Husschnitt aus:
Ostsse-Zeitung, Stettin
iän 1921
Von Berliner Bühnen.
Schnitzlers Märchen“.
Emne echt Nattersche Angelegenheit! Um für das Lessing¬
Theater, durs num für diese Sursan zwar ertembelt hat, in dem
man aber trotz aller großmäuligen Redensarten über die Nach¬
folge Brahms durchaus nicht zu arbeiten beabsichtigt, eine Sen¬
sation zl hacen — eine Sensution, wie sie ein Theater ohne Re¬
eine Sensation, die für
pertoir und Ensemble haben kann

die ganz Unverständggen womöglich mnich Literatur aussicht,
um falcher umnseligsten Sen#tian willen versiel mat auf ein in
Berlin noch mebekanntes Stück von Artiurr Schnitler „Das
Märchen". Ob diesem Stück irgend ein Wert, irgend ein lieferes
Interesse mnhfiet, das mar ja gleich, wen mun nur erklären kann,
daß man ein noch ungespieltes Stück von Schnitzier herausgebracht
hat. Auich wie man es herausbring. daras kum es gar nicht an¬
Die Möglichkeut einer sensationellen Nekännenoiz entscheidet alleint
Tatsächlich ist mit e#tem Grund noch niemand darauf verfollen.
dus drei Jahre vor der Liebelei entstandene Anfängerstück Schni߬
#fers aufzuführen. Ohwohl der Dichter später den Schluß um¬
#arbeitet hat, ist es innner noch eine unglandhwürdig albnodische.
nach Thema unrd Ausfühnug gleich verstaubte Angelegenheit. Um
d#as Mädchen handelt es sich, das „etwas gehabt hat“, iun die
veltbemegnd spießbürgerliche Frage, oh man sie trotdem lieben
##nd heimnten könne. Und ein Litenrt, der großartige Reden ge¬
##en das „Märchen“ von den Gefallenen hält, erweist sich tratzdem
als unfätig, solch ein Mädchen, das ihn wahrhaftig lielt und das
auch er licht, nun mit voller menschlicher Anerkennung zu der
Seinen zu machen. Dieses jammervolle Schauspiel menschsicher
Schwiche ist nun nicht einmal so gestrtte d#menigsteng
scnumgsganäß an desen geistig sehr umrheblichen Dingen wis
nehmen können. Schmitzlers Kraft zu stonmungsvoller Szeuen¬
chrung und musikalischer Sprachgebung ist hier noch ganz unent¬
wickel: Von wenigen Momenten abgesehen ist alles papierenes
Gerede, geschmacklos nüchterne Auseinandersetzung. Wahrscheinlich
wäre nicht einmal eine wirklich großzügige Menschendarstellung
instande, uns einen Abend lang Imcresse für das gründlich ver¬
allete Werk einzuflößen. Bei Rotter spielt ein Provinzbonnia#:
dritten Grades die männliche Hauptrolle umd leitet in seinem Un¬
geist auch noch als Regisseur das Ensemble, das ihm allerdinge
mt wenigen Ausnahmen ohnedies eberchürtig mar. Man kann
sich vorsteilen, was das für ein Abend wurde! — So „wverwalter
Rotlers das Erbe Brahms!“
Julius Bah.
Dr. Max Goldschmist
Büro für Zeitungsausschnilte
BERLIN N4
Telefon: Norden 305
Ausschnitt aus:
Berliner Tageblatt
Drei g
Kleines The
der Zin
Lessin

W

F 1
Schnitzlers neuer grosser Erfolg im Lessing-Theater:
„Märchen“. Camilla Spira (Fanny).
Curt von Moellendorf (Fedor).
Continental-Phote, Berlin, phot.
Arthur Schnitzlers „Märchen“ erzielte bei der Erst¬
A aufführung im Lessingtheater wegen der grossen
Qualitäten, die dieses innerliche, und doch bühnenwirk¬
same Stück birgt, mit Recht einen grossen Erfolg. Dieser
Erfolg ist bisher auch allen weiteren Aufführungen des
Werkes treu geblieben. Die Liebes- und Lebensschick¬
sale der kleinen Fanny Theren greiten uns ans Herz

dank Schmitziers wunderbarer psychologischer Zeich¬
nungskraft. Schnitzlers Menschenkenntnis vermag es,
Der grösste Erfol
mit wenigen Strichen plastische, immer interessierende,
lebenswahre Menschenvorzuzaubern. Ein Lebensaus¬
„Die Grossfün
schnitt, der uns nicht nur den Theaterabend über fesselt.
Lropoldine Konstantin (G
Das Kleine Theater hatsich den grossen P’ariser
Schlager geholt. „Die Grossfürstin und der Zimmer¬
keilner“ ist auch in Berlin wie in Paris der ungeheure
die famose Szenenführu
Publikumserfolg. Die grosse Aktualität des Geschehens, eine meisterhafte Darst