II, Theaterstücke 3, Das Märchen. Schauspiel in drei Aufzügen, Seite 128

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3. Das Maerchen

Während bei uns der Import amerklänscher Prosessoren,
von denen wirklich allerlei zu lernen, etwa jenem von
über Gewesenes gar nicht zu giften. Sachlich läßt
sich nur eins feststellen: daß man sich einer undeutlichen
Ausdrucksart für die Dinge befleißt. Die Leute sagen:
Es ist der Zorn über die Beflecktheit der Geliebten!
Statt zu sagen: Es ist ein Zittern vor der Aussonderung
des Minderen.
Aber wohin kommen wir, lieber Leser? Herr
Holtzinger hat ein altes Stück wieder geschrieben.
Und weil er... zwar grob zimmerte, auch viele
Konvention hineinnahm, aber doch ein paar Töne
durchkommen ließ, die wie etwas Erlebtes, Gefühltes, Er¬
fahrenes klangen: so darf man vielleicht annehmen, daß
er naiv dieses Stück zum ersten Mal zu schreibenglaubte.
Darum steht er in der Reihe solcher, denen manches
zu vergeben ist. Die Straffheit, mit der Herr
Holtzinger einen parasitischen Haderlump von Bild¬
hauer malt, der mit Dienstmädeln seine Konkubine
tödlich kränkt (man sieht die Mädchen mit den auf¬
gestreiften Armeln und ihn wie einen Hahn da¬
zwischen) — das ist ein Griff aus dem Leben, nicht
aus der Literatur.
So weit Holtzinger ...
Frau Marie Glümer war ausgezeichnet in tobendem
Schmerz und gut in ihren leicht drauflosgehenden
Anfangstönen.
Herr Ekert hatte manchmal ein feineres psychisches
Zucken, das hoffen läßt. Bernauer gab einen Bruder
mit Humor, Pagay eine Episode als Episodist ...
Alfred Kerr.
Uino Akté.
(er die Personen einer Oper als Ganzheiten zu sehen sich
gewöhnt hat, als künstlerische Gebilde, in denen Gesang
gezogen, und die besinden sich in so großer Zahrim Verkehr,
daß sie wohl stets genügend zu haben sind.
und schauspielerische Darstellung so verwebt sind, daß man
sie gesondert nicht betrachten und schätzen kann, der wird die
„Margarete“ der Frau Akté unbedingt höher stellen müssen
als ihre „Elsa“. Denn während zwischen Wagners bra¬
bantischem Fürstenkind und ihr ein innerer Abstand war,
ein Gefühlsabstand, den schauspielerische Künste und
Fertigkeiten weder noch kluges Überlegen auszufüllen ver¬
mochten, so konnte man bei der Verkörperung der Gounod¬
schen „Margarete“ die Empfindung haben, daß die Schöpfung
des Komponisten in der Darstellerin ziemlich ungebrochenen
Widerhall fand.
Es war eine annähernde Kongruenz von Gounods Vor¬
stellung und Frau Aktés Ausführung, wenn ich mich nicht
sehr irre.
Absichtlich nenne ich Gounod als Schöpfer dieser Mar¬
garete. Denn sie ist ganz seines Geistes Kind. Haben sich
Barbier und Carré beschieden, als Versifikatoren der Haupt¬
szenen des Goethischen Gedichtes (unter gänzlicher Beiseite¬
lassung allen Geistes) aufzutreten, so ist Gounod kraft seiner
Musik der Erfinder neuer Gestalten. Die französischen
Textverfertiger haben die Namen und einige Handlung
von Goethe entlehnt, Gounod brachte die Charakterisierung
dieser Namen zu Gestalten ganz aus eigener Phantasie
hinzu: Faust, ein Schauspieler mit Tenorstimme, im
Privatleben Friseur; Mephisto, Darsteller von Bösewichtern
an Liebhabertheatern; Margarete, Verkäuferin in einem
Konfektionsgeschäft. So etwa ist die Musik, und in diesem
Stil muß sie durchaus gesungen werden, soll dem Kom¬
ponisten nicht schweres Unrecht geschehen. Denn in seinem
Kreise entfaltet er eine ungemeine Geschicklichkeit, sehr viel
Geschmack und eine bisweilen selbst verwöhnteren Ohren
schmeichelnde melodische Erfindung, Eigenschaften, die im
allgemeinen selten, bei den modernen französischen Kom¬
ponisten fast verschwunden sind.

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