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9. Literatur
ke nicht mit dem Ab=ssonentarifwesen, noch 1307 eine solche abtan=fund umerirn seine Beselebtang 12.
Kionen neuer Steuern. Trotzdem müsse derung bemerkbar machen sollte, doch auf eine allmäh=lich degagiert das Uebereinkommen auch die mari=
spielen immer, wer es weiß, ist klug“ aus drei pracht= sich alles Theatralischen und fanden sich mit Herrn
Mehnert in einer Stimmung, die sich in ihrer
vollen Einaktern an früher hier wiederkehrt. Das
2
Herspielabend
Schlichtheit und Echtheit auf jeden Zuhörer übertrug.
Motiv klingt wieder, wie ein letzter vierter Satz in
31
Schauspielerisch halte ich deshalb die Wiedergabe des
Moll, der gleich nach dem „Grünen Kakadu“ einsetzen
st
Königl. Schauspielhause.
„Puppenspielers“ für das Beste, was man in diesem
müßte. Dieser Puppenspieler, dessen letztes eingebil¬
Jahre der Kunst in der Neustadt erlebt hat. Es war
Schaufpielhause hat sich am Mittwoch
detes Glück Bettelkönigs erhaben Sviel mit Menschen
ein wirklicher Kammerspielabend. Wie alle Kammer¬
stellung dreier einaktiger Stücke sieg¬
ist, weiß nur in schmerzlichen Augenblicken vielleicht,
L
musik eigentlich nur fürLeute, die Ohren für Quartett¬
Lockkünste des strahlenden Frühlings
daß er spielt. So, wenn dieser Bohemien die Freunde
2
kunst besitzen. So war der große Beifall besonders er¬
r nur eine Erstaufführung war da¬
wiedersieht, die einen weißen Tisch, eine Lampe dar¬
freulich, der auch Schnitzlers Satire „Literatur“ treu de
itigen Dramas Der Puppenspieler“
über, ein Kind, ein Glück haben. Und es ist viel¬
blieb.
so fein zwischen ge¬
schnitzler. Der Dichter hat viel zu
leicht nie ein Gedanke
„Lileratur“ wirkte wie eine Novität. Die Persi¬
Studie genannt, was als tief¬
malten Kulissen gedacht, vielleicht nie so fein
flage auf die guten Leutchen, die täglich im Café S
ologisch meisterhaft gebildetes Kunst¬
ausgesprochen worden, wie ihn des Obven¬
ra
Größenwahn auf der Theresienstraße zu München ihre B
uß. Deshalb mutet es an wie eine
spielers Gattin aus tiefstem Herzen ans Licht bringt.
lo
Seelen hervorziehen und analysieren, die Literatur
Werte, wenn neben dieser „Studie“
Nämlich, daß des BettelkönigsMajestät unantastbar ist,
leben, Modell stehen, wenn sie lieben; daneben, keck
as sehr kleine, sehr verblaßte und des¬
daß des Puppenspielers wahres, zugleich eingebildetes
F
hingestellt, der stark animalische, seudale Wiener
nißte Bildchen „Herbst“ von Walter
Menschenspiel das letzte Glück eines vertriebenen, ver¬
se
Herrenreiter — das ist wie ein Satyrspiel zu dem Ge¬
ein „Schauspiel“ genannt werden
irrten Königs ist. Ein Glück, das ihm grausame
S
danken, der die Tragödie des „Puppenspielers“ be¬
ist bereits im Jahre 1898, „Literatur“
Freundschaft, grausamere Fürsorge nicht nehmen soll,
herrscht. Die Zusammenstellung war darum voll die
kterzyklus von Schnitzler, aus den
die ihm für den verschlissenen Hermelin nur neue
künstlerischen Reizes. Und der Abend klang harmo¬
tunden“, 1903 auf der Hofbühne ge¬
Alltagskleider zu geben vermag. Diese „Studie“ ist
nisch aus, da das Trio von Herrn Tiller ganz be¬
lic.
dos Werk eines Dichters und eines Seelenforschers.
besprochen worden.
sonders, wie auch von Fräulein Serda und Herrn
we
Was da von der Kraft des Totwünschens in ein paar
gt daher, mehr zu diesen beiden
[René in einer Max=Halbe=Maske prächtig gespielt
la
Worten gesagt wird, ist ein metaphysisch Buch ersten
gen, als daß die gesprochenen ci-devant¬
wurde.
die
Ranges. Und weil uns diese „Studie“ mit tausend
Hoftheaters
hlein des Schauspielers und Roman¬
Dieser Kammerspielabend des
tre
Gedanken entläßt und doch nimmer losläßt, war's ein
Häßler noch immer sehr papieren und
wird selbst durch Maiengrün und Sommersonne hin¬
m5
Ereignis im Theater. Herr Mehnert schuf den
chlich anmuten. Es ist die Mode von
durch seine Anziehungskraft bewahren.
we
Puppenspieler im Geiste des Dichters. Im Anfang
Julius Ferdinand Wolli,
symbolistische Fremde. Der Tod in
verfiel er ein paarmal ins Geschickte, ins Metier, in
im Gehrock. „L’intruse“ von Maeter¬
65
das, worum er so häufig von den Liebhabern der
Beste, was diese Mode (sie war inter¬
tr.
Konvention belobt wird. Dann aber wurde er frei
Maifestspiele.
orbrachte. „Herbst“ ist vergröberter
und gab etwas, was man noch nicht von ihm gesehen
Prag, 9. Mai. bis
Polksküchen=Macterlinck. Und es ge¬
hat, was man vielleicht nirgends wieder so sehen wird.
Maifestspiele überall und ohne Ende. Fast jedeswi
echender Magen dazu. Etwas aber ist
Denn er gab unbewußt, intuitiv mehr als den be¬
kleine Mittelstadt in Deutschland oder Oesterreich hat sie
r Mache: die Pausen nämlich. Man
31
sonderen Fall des Puppenspielers. Gab, was Arthur
einer vom Bau gemacht. Und die
solche Feste und die großen Hoftheater können ihre
Schnitzler an lebendiger Seele diesem Puppenspieler
minderbemittelten privaten oder städtischen Bühnen G¬
n darauf ein und verhalfen den nach
eingehaucht hat, was in vielen Menschen ist, ohne daß
echnenden, gesprochenen und gesalbten
nicht genug mit ihren Künstlern versehen, so daß sie
de
sie's sagen oder sagen können, was in dieser „Studie“
selbst fast ihrer Stars entblößt sind. Ueberall, gleich¬
pfindungen zu einer gewissen Stim¬
von Ewigkeitsdauer ist. Nämlich den Menschen, der
R.
viel ob in Wiesbaden, Frankfurt, Mannheim oder
Leistung der beiden Hauptspieler
in den trübsten Stunden seines Lebens ein Hellseher
u
Prag, Graz und Brünn, findet man die berühmten
Froböse, denen Herr Wierth,
S
wird, der seine Seele erkennt und, ein glücklicher
Bayreuther, Dresdner, Wiener oder Münchner
nd Frl. Werner erfolgreich sekun¬
Bettler, vermeint, es sei ihm gegeben, über die Seelen
Sänger, kurz, es handelt sich um eine neue siegreichen
Schmidt= Häßler neben Schnitzler
andrer zu herrschen. Wer will wissen, was hier Wahr¬
heit, was Illusion ist? Wer will an das Geheimnis Musikmode. Der Glückliche, der stets des Genusses d.
14
der Opernaufführungen der ersten Hoftheater teil¬
Eppenspieler“ aber war ein Erleb¬
rühren? Nur dem Fingerzeig des Dichters dürfen
haftig wird, ahnt natürlich nichts von dem Glanz, den P#
m vielen Feinen, was der Wiener an
wir folgen. Von diesem Reiz ging auf dem Theater,
3
r alten, vornehmen Kultur schuf, etwas
ging im künstlichen Licht nichts verloren, weil Herr die Maifestspiele für so eine Bühne zweiter Ordnung
Feines, Vornehmes. Eine Menschen¬
[Mehnert sich ganz dem Dichter hingab, jeden Ge= bedeuten, ahnt auch nichts von dem doppelten Zauber,
Ewigkeitswerten in einer Viertelstunde.
danken Schnitzlers sorgsam förderte und laußer im den die großen Sterne dort entsalten, wo man ihre
e die viel zu duftig, zu zart ist, als daß
ngsschreiber nacherzählen dürfte. Nur! Beginne ein paarmal) nirgends Komödie spielte. Auchl Kunst nicht als tägliches Brot zu genießen in derin
ngt werden, daß das Leitmotiv „Wir Herr Wierth und Fräulein Verden enthielten Lage ist.
9. Literatur
ke nicht mit dem Ab=ssonentarifwesen, noch 1307 eine solche abtan=fund umerirn seine Beselebtang 12.
Kionen neuer Steuern. Trotzdem müsse derung bemerkbar machen sollte, doch auf eine allmäh=lich degagiert das Uebereinkommen auch die mari=
spielen immer, wer es weiß, ist klug“ aus drei pracht= sich alles Theatralischen und fanden sich mit Herrn
Mehnert in einer Stimmung, die sich in ihrer
vollen Einaktern an früher hier wiederkehrt. Das
2
Herspielabend
Schlichtheit und Echtheit auf jeden Zuhörer übertrug.
Motiv klingt wieder, wie ein letzter vierter Satz in
31
Schauspielerisch halte ich deshalb die Wiedergabe des
Moll, der gleich nach dem „Grünen Kakadu“ einsetzen
st
Königl. Schauspielhause.
„Puppenspielers“ für das Beste, was man in diesem
müßte. Dieser Puppenspieler, dessen letztes eingebil¬
Jahre der Kunst in der Neustadt erlebt hat. Es war
Schaufpielhause hat sich am Mittwoch
detes Glück Bettelkönigs erhaben Sviel mit Menschen
ein wirklicher Kammerspielabend. Wie alle Kammer¬
stellung dreier einaktiger Stücke sieg¬
ist, weiß nur in schmerzlichen Augenblicken vielleicht,
L
musik eigentlich nur fürLeute, die Ohren für Quartett¬
Lockkünste des strahlenden Frühlings
daß er spielt. So, wenn dieser Bohemien die Freunde
2
kunst besitzen. So war der große Beifall besonders er¬
r nur eine Erstaufführung war da¬
wiedersieht, die einen weißen Tisch, eine Lampe dar¬
freulich, der auch Schnitzlers Satire „Literatur“ treu de
itigen Dramas Der Puppenspieler“
über, ein Kind, ein Glück haben. Und es ist viel¬
blieb.
so fein zwischen ge¬
schnitzler. Der Dichter hat viel zu
leicht nie ein Gedanke
„Lileratur“ wirkte wie eine Novität. Die Persi¬
Studie genannt, was als tief¬
malten Kulissen gedacht, vielleicht nie so fein
flage auf die guten Leutchen, die täglich im Café S
ologisch meisterhaft gebildetes Kunst¬
ausgesprochen worden, wie ihn des Obven¬
ra
Größenwahn auf der Theresienstraße zu München ihre B
uß. Deshalb mutet es an wie eine
spielers Gattin aus tiefstem Herzen ans Licht bringt.
lo
Seelen hervorziehen und analysieren, die Literatur
Werte, wenn neben dieser „Studie“
Nämlich, daß des BettelkönigsMajestät unantastbar ist,
leben, Modell stehen, wenn sie lieben; daneben, keck
as sehr kleine, sehr verblaßte und des¬
daß des Puppenspielers wahres, zugleich eingebildetes
F
hingestellt, der stark animalische, seudale Wiener
nißte Bildchen „Herbst“ von Walter
Menschenspiel das letzte Glück eines vertriebenen, ver¬
se
Herrenreiter — das ist wie ein Satyrspiel zu dem Ge¬
ein „Schauspiel“ genannt werden
irrten Königs ist. Ein Glück, das ihm grausame
S
danken, der die Tragödie des „Puppenspielers“ be¬
ist bereits im Jahre 1898, „Literatur“
Freundschaft, grausamere Fürsorge nicht nehmen soll,
herrscht. Die Zusammenstellung war darum voll die
kterzyklus von Schnitzler, aus den
die ihm für den verschlissenen Hermelin nur neue
künstlerischen Reizes. Und der Abend klang harmo¬
tunden“, 1903 auf der Hofbühne ge¬
Alltagskleider zu geben vermag. Diese „Studie“ ist
nisch aus, da das Trio von Herrn Tiller ganz be¬
lic.
dos Werk eines Dichters und eines Seelenforschers.
besprochen worden.
sonders, wie auch von Fräulein Serda und Herrn
we
Was da von der Kraft des Totwünschens in ein paar
gt daher, mehr zu diesen beiden
[René in einer Max=Halbe=Maske prächtig gespielt
la
Worten gesagt wird, ist ein metaphysisch Buch ersten
gen, als daß die gesprochenen ci-devant¬
wurde.
die
Ranges. Und weil uns diese „Studie“ mit tausend
Hoftheaters
hlein des Schauspielers und Roman¬
Dieser Kammerspielabend des
tre
Gedanken entläßt und doch nimmer losläßt, war's ein
Häßler noch immer sehr papieren und
wird selbst durch Maiengrün und Sommersonne hin¬
m5
Ereignis im Theater. Herr Mehnert schuf den
chlich anmuten. Es ist die Mode von
durch seine Anziehungskraft bewahren.
we
Puppenspieler im Geiste des Dichters. Im Anfang
Julius Ferdinand Wolli,
symbolistische Fremde. Der Tod in
verfiel er ein paarmal ins Geschickte, ins Metier, in
im Gehrock. „L’intruse“ von Maeter¬
65
das, worum er so häufig von den Liebhabern der
Beste, was diese Mode (sie war inter¬
tr.
Konvention belobt wird. Dann aber wurde er frei
Maifestspiele.
orbrachte. „Herbst“ ist vergröberter
und gab etwas, was man noch nicht von ihm gesehen
Prag, 9. Mai. bis
Polksküchen=Macterlinck. Und es ge¬
hat, was man vielleicht nirgends wieder so sehen wird.
Maifestspiele überall und ohne Ende. Fast jedeswi
echender Magen dazu. Etwas aber ist
Denn er gab unbewußt, intuitiv mehr als den be¬
kleine Mittelstadt in Deutschland oder Oesterreich hat sie
r Mache: die Pausen nämlich. Man
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sonderen Fall des Puppenspielers. Gab, was Arthur
einer vom Bau gemacht. Und die
solche Feste und die großen Hoftheater können ihre
Schnitzler an lebendiger Seele diesem Puppenspieler
minderbemittelten privaten oder städtischen Bühnen G¬
n darauf ein und verhalfen den nach
eingehaucht hat, was in vielen Menschen ist, ohne daß
echnenden, gesprochenen und gesalbten
nicht genug mit ihren Künstlern versehen, so daß sie
de
sie's sagen oder sagen können, was in dieser „Studie“
selbst fast ihrer Stars entblößt sind. Ueberall, gleich¬
pfindungen zu einer gewissen Stim¬
von Ewigkeitsdauer ist. Nämlich den Menschen, der
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viel ob in Wiesbaden, Frankfurt, Mannheim oder
Leistung der beiden Hauptspieler
in den trübsten Stunden seines Lebens ein Hellseher
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Prag, Graz und Brünn, findet man die berühmten
Froböse, denen Herr Wierth,
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wird, der seine Seele erkennt und, ein glücklicher
Bayreuther, Dresdner, Wiener oder Münchner
nd Frl. Werner erfolgreich sekun¬
Bettler, vermeint, es sei ihm gegeben, über die Seelen
Sänger, kurz, es handelt sich um eine neue siegreichen
Schmidt= Häßler neben Schnitzler
andrer zu herrschen. Wer will wissen, was hier Wahr¬
heit, was Illusion ist? Wer will an das Geheimnis Musikmode. Der Glückliche, der stets des Genusses d.
14
der Opernaufführungen der ersten Hoftheater teil¬
Eppenspieler“ aber war ein Erleb¬
rühren? Nur dem Fingerzeig des Dichters dürfen
haftig wird, ahnt natürlich nichts von dem Glanz, den P#
m vielen Feinen, was der Wiener an
wir folgen. Von diesem Reiz ging auf dem Theater,
3
r alten, vornehmen Kultur schuf, etwas
ging im künstlichen Licht nichts verloren, weil Herr die Maifestspiele für so eine Bühne zweiter Ordnung
Feines, Vornehmes. Eine Menschen¬
[Mehnert sich ganz dem Dichter hingab, jeden Ge= bedeuten, ahnt auch nichts von dem doppelten Zauber,
Ewigkeitswerten in einer Viertelstunde.
danken Schnitzlers sorgsam förderte und laußer im den die großen Sterne dort entsalten, wo man ihre
e die viel zu duftig, zu zart ist, als daß
ngsschreiber nacherzählen dürfte. Nur! Beginne ein paarmal) nirgends Komödie spielte. Auchl Kunst nicht als tägliches Brot zu genießen in derin
ngt werden, daß das Leitmotiv „Wir Herr Wierth und Fräulein Verden enthielten Lage ist.