Mas
box 34/7
8. Die letzten seoken
JNTA
Pankischel Gosrter, Kurnber
00. — — u-ausgabe.
Frünkischer Rarsen=Hacabesn.
—
Schluß und gänzlich pointelos ab, eine Sünde, die ich alters entziehen, und so mag dem
Theater und Musik.
dem Verfasser noch am ersten zu verzeihen bereit wak,
Samstag abend seine, spinnenhaft
eingedenk der Wahrheit des Sprichwortes: „Lieber ein
Kurzärmlichkeit nicht allzu schwer a
Kammerspiele.
Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Da¬
Aber diese Sprache! Diese Sprach#
G. Nürnberg, 17. Juni. Der zweite Schnitzler¬
von, daß der Dichter die verzweigtesten Ehebruchs¬
gemütlicher österreichischer Graf
Abend am Samstag brachte „Die ree
schfteme nicht nur als harmlos normale, sondern sogar
Menelaus der Gute! Ueberhaupt
Masken“ und „Komtesse Mizzi“. Das
als vorbildliche Zustände hinstellt, wollen wir weiter
Herren die österreichische Gemütlicht
erstere Stück darf als eine nicht übel gelungene, wenn
nicht sprechen.
wie sie sich abmühten, dieser ihrer
auch etwas grob gezeichnete Skizze von tiefer Ge¬
Die Darstellung der beiden Werkchen war durch¬
druck zu geben, das war herzlich kon
danklichkeit, interessanten psychologischen Reizen und
aus analog ihrem literarischen Wert. Sehen wir von
aber schoß Herr Franck als Professe
stellenweise großer Bühnenwirksamkeit angesprochen
der durch Frl. Berger mit gewohnter Virtuosität ge¬
da der Spielleiter Herr Wolf von
werden. Der literarische Wert des zweiten Stückes ist
gebenen, gewissermaßen aus dem Aermel geschüttelten
denn bei der Probe nicht, daß Herr
beträchtlich geringer. Nach einer Idee sucht man ver¬
Hauptfigur der Komtesse Mizzi ab, so vermögen wir
Professors einen Schwerverbrecher
gebens, die Charaktere sind fürchterlich primitiv und
nur noch Herrn Schmelz — er machte aus der Rolle
Typs gab? Seine Maske war ger
konventionell, die Handlung leidet an einer zu langen
des Fürsten Egon, was sich nur immre aus ihr intrigantenhaftes Benehmen sude
Vorfabel, was die Notwendigkeit viel zu breiter Dia¬
machen ließ — uneingeschränktes Lob zu zollen. Frei¬
treppenmäßig. Besser gelang Herrn
loge mit sich bringt — übrigens eine bei Schnitzler
lich hatte auch der Graf Arpad des Herrn Korter
letzten Masken der sterbende Jour
häufige Erscheinung, die er sonst durch die Grazie
starken Erfolg, aber dank einer zweifellos zu 80 Pro¬
hier viel zu starke Pointierung, viel
seines Konversationsstils wieder wett zu machen weiß. zent unfreiwilligen Komik. Dabei müssen nun aller¬
Pathos! Das war überhaußt der
Allein diesmal entbehrt die Konversation der ge¬
dings die besonderen Zeitverhältnisse berücksichtigt
samstägigen Aufführung: Das G
wohnten Reize und schließlich bricht die Komödie, um
werden. Auch Grafen können sich am Ende nicht ganz dilettantisch, klobig! Kein Fluß, kein
eine solche handelt es sich doch wohl, ohne eigentlichen! den Folgen des Fleischmarken= und Bezugsschein=Zeit= ebesten scheint mir Herr Sondinger
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8. Die letzten seoken
JNTA
Pankischel Gosrter, Kurnber
00. — — u-ausgabe.
Frünkischer Rarsen=Hacabesn.
—
Schluß und gänzlich pointelos ab, eine Sünde, die ich alters entziehen, und so mag dem
Theater und Musik.
dem Verfasser noch am ersten zu verzeihen bereit wak,
Samstag abend seine, spinnenhaft
eingedenk der Wahrheit des Sprichwortes: „Lieber ein
Kurzärmlichkeit nicht allzu schwer a
Kammerspiele.
Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Da¬
Aber diese Sprache! Diese Sprach#
G. Nürnberg, 17. Juni. Der zweite Schnitzler¬
von, daß der Dichter die verzweigtesten Ehebruchs¬
gemütlicher österreichischer Graf
Abend am Samstag brachte „Die ree
schfteme nicht nur als harmlos normale, sondern sogar
Menelaus der Gute! Ueberhaupt
Masken“ und „Komtesse Mizzi“. Das
als vorbildliche Zustände hinstellt, wollen wir weiter
Herren die österreichische Gemütlicht
erstere Stück darf als eine nicht übel gelungene, wenn
nicht sprechen.
wie sie sich abmühten, dieser ihrer
auch etwas grob gezeichnete Skizze von tiefer Ge¬
Die Darstellung der beiden Werkchen war durch¬
druck zu geben, das war herzlich kon
danklichkeit, interessanten psychologischen Reizen und
aus analog ihrem literarischen Wert. Sehen wir von
aber schoß Herr Franck als Professe
stellenweise großer Bühnenwirksamkeit angesprochen
der durch Frl. Berger mit gewohnter Virtuosität ge¬
da der Spielleiter Herr Wolf von
werden. Der literarische Wert des zweiten Stückes ist
gebenen, gewissermaßen aus dem Aermel geschüttelten
denn bei der Probe nicht, daß Herr
beträchtlich geringer. Nach einer Idee sucht man ver¬
Hauptfigur der Komtesse Mizzi ab, so vermögen wir
Professors einen Schwerverbrecher
gebens, die Charaktere sind fürchterlich primitiv und
nur noch Herrn Schmelz — er machte aus der Rolle
Typs gab? Seine Maske war ger
konventionell, die Handlung leidet an einer zu langen
des Fürsten Egon, was sich nur immre aus ihr intrigantenhaftes Benehmen sude
Vorfabel, was die Notwendigkeit viel zu breiter Dia¬
machen ließ — uneingeschränktes Lob zu zollen. Frei¬
treppenmäßig. Besser gelang Herrn
loge mit sich bringt — übrigens eine bei Schnitzler
lich hatte auch der Graf Arpad des Herrn Korter
letzten Masken der sterbende Jour
häufige Erscheinung, die er sonst durch die Grazie
starken Erfolg, aber dank einer zweifellos zu 80 Pro¬
hier viel zu starke Pointierung, viel
seines Konversationsstils wieder wett zu machen weiß. zent unfreiwilligen Komik. Dabei müssen nun aller¬
Pathos! Das war überhaußt der
Allein diesmal entbehrt die Konversation der ge¬
dings die besonderen Zeitverhältnisse berücksichtigt
samstägigen Aufführung: Das G
wohnten Reize und schließlich bricht die Komödie, um
werden. Auch Grafen können sich am Ende nicht ganz dilettantisch, klobig! Kein Fluß, kein
eine solche handelt es sich doch wohl, ohne eigentlichen! den Folgen des Fleischmarken= und Bezugsschein=Zeit= ebesten scheint mir Herr Sondinger