en Ai aerern und A telen 2.. —
Fwei Tinge am dentlichsten in der Er¬
Uhrt worden, und Zwar
rächende Wahrheit in's Gesicht schleu¬
innerung haften: Wir haben wieder
„Richter v. Zalamea“ 5 Aufführungen,
dern. Er will ihm zuletzt noch die Treu¬
Schauspieler mit hellen klingenden
„Coulissenzauber“ 5, „Johannisfeuer“
losigkeit seines Weibes verrathen, die
Stimmen, die im Stande sind, das wil¬
4, „Gespenster“ 3, „Große Gemeinde“
deste, realistischste Stimmgetobe auf der die Nichtigkeit ihrer erfolgumrauschten
7, „Haubenlerche“ 4, „Berühmte Frau“
Gemahls durchschaut und ihre Liebe
Bühne zu
übertönen, die führende
1, „Maria Magdalena“ 3, „Letzte Mas¬
zwei Jahre lang dem Jugendfreund ge¬
Stimme selbst im Herensabbath der Ele¬
ken“, „Der grüne Kakadu“ und „Lite¬
schenkt habe, der immer „Jemand“ war,
mente weiterzuführen: Marlow, Winds,
ratur“ je 2 Aufführungen.
wenn er im Leben auch „Malheur“ ge¬
Weigrt — auch andere, aber die führen¬
Außerdem wurde ein Cabaret Abend
habt hat. Diesen Plan der Rache heckt
den Rollen lagen in ihren Händen. Was
veranstaltet. Es darf also behauptet
der Sterbende im nächtlich=öden Kran¬
das für in Ohr bedeutet, das sonst in
werden, daß sowohl der Zahl, als der
kenzimmer aus. Er betei „n Gott, daß
deutschen Theatern mit belegten, heise¬
Art der Novitäten nach, das Versprechen!
er ihm nur „noch so lange“ das schwin¬
ten oder rauhen Stimmen sich zufrieden
der Direktion ein Repertoire Theater zu
dende Leben erhält und er bereitet sich
geben mußte! Und No. 2: Massenspiel
führen, eingelöst worden ist. Auch ist in
mit einem Komödianten, der als
a la Meininger mit Sturmgetobe hinter
diesen Aufführungen das ernste und das
ahnungsloser Todeskandidat mit ihm
der Bühne während des ganzen Aktes,
heitere Genre in allen seinen Spielarten
das Zimmer theilt, durch eine „Probe“
vertreten gewesen.
etwas, was wir am Irving Place Thea¬
auf die letzte Szene seines Lebens vor.
#ter in Jahren nicht geboten erhalten hat¬
Endlich kommt Weihgast an's Kran¬
ten. Dazu diese historisch richtige Aus¬
Anläßlich der Eröffnung des Deui¬
kenbett. Und Rademacher drückt ihm die
stattung, bei welcher auch nicht eine Klei¬
schen Theaters, hat der Direktor
Hand und — schweigt. Die Perspektive
nigkeit störte. Das Eine und das An¬
desselben, Dr. Maurice Baum¬
des Todes erweitert den Ausblick seiner
dere mag unrichtig gewesen sein, aber
feld, an Kaiser Wilhelm II., als den
Seele: „Was gehen uns die Menschen
es hat doch nicht gestort, wie es früher
obersten Schutzherrn der deutsch=ameri¬
an, die morgen noch leben müssen!"
so oft zu stören pflegte.
kanischen Freundschaft, Namens des
und sein Auge bricht, nachdem ihm die
Das gilt auch für das dritte Stück des
Künstler=Personals ein Huldigungstele¬
letzte Erkenntniß von der Nichtigkeit
Abends, „Literatur", in welchem die
gramm abgesandt. Auf Veranlassung des
alles Zeitlichen aufgegangen war.
Regie auch nicht einen früheren Schnitzer
ist
Reichskanzlers Fürst von Bülow,
Der trübe Akt wurde in der Auffüh¬
machte: Leider wird eine Finesse Eugen
nunmehr dem Direktor für diese Huldi¬
rung durch die Künste der Regie Dr.
Burgs für die große Menge verloren ge¬
gung der Dank des deutschen Kaisers
Baumfeld's und die Meisterschaft der
gangen sein. Er spielte den modernen
ausgesprochen worden, der bekanntlich an
Darstellung der Herren Sauer¬
Schriftsteller Amandus Gilbert in der
der Entwicklung des Deutschen Theaters
mann, Burg,
Weigert und
sein persiflirten Figur M. G. Conrads,
in New York das regste Interesse nimmt.
Marlow zwar zu einem künstlerisch
des Verfassers von „Was die Isar ge¬
hochinteressanten Bühnenversuch; das
rauscht", des Herausgebers der seiner¬
Das Philipp=Berg'sche Yorkville
eigentliche dramatische Element fehlte
zeit so berühmten „Gesellschaft". Vom
Volkstheater sollte am 11.
jedoch und konnte durch die raffinirte
blonden struppigen Haar und Henri
Mts. seine Pforten öffnen. In letzter
Theatermache nicht ersetzt werden.
Quatre angefangen bis zum dickschwarz¬
Stunde wurde aber ein Strich durch die
„Der grüne Kakadu“ bot an dramati¬
umränderten Kneifer, vom fliegenden
Rechnung gemacht, die in dem Falle lei¬
scher Aufregung Alles, was im Vorher¬
Radmantel bis zur flatternden Kravatte,
der ohne den Wirth, das heißt, ohne
gehenden vermißt wurde. Das Spiel
von der galligen Laune bis zum falschen
die Kreditoren der Theaterbesitzer ge¬
des Ineinanderrinnens von Schein und
modernen Pathos... es würde zu weit
macht worden ist. Das Yorkville Thea¬
Wirklichkeit ist in dieser Groteske mit
führen, alle Details aufzuführen, war
ter gehört bekanntlich der Theaterfirma
überraschender technischer Vollendung
es Michael Georg Conrad, ich hoffe mit
Hurtig & Seamon. Diese Firma wollte
zur Auslösung der stärksten Effekte ver¬
Absicht, weil ich dann Eugen Burg um¬
das Haus an die Philipp = Berg Amu¬
arbeitet. Der Vorabend der französi¬
somehr bewundern darf. Und nun zur
sement Co. verpachten und forderte da¬
schen Revolution und die erdichtete
nüchternen Betrachtung des Schnitzler¬
für einen Garantiebetrag von 830,000.
Eifersuchtstragödie des Schauspielers
abends selbst.
Die verlangte Garantie wäre von den
Henri wenden sich auf einen Schlag zur
Finanzmännern der Pächter ohne Fehl
blutigen Wirklichkeit: die Bastille ist er¬
Arthur Schnitzler, der Wiener Schrift¬
gestellt worden und nichts schien der
stürmt, das Spiel, dem lüsterne Ari¬
Möglichkeit der bald geplanten Eröff¬
steller, wurde dem hiesigen Publikum
stokraten in der Prospere'schen Kneipe
nung eines deutschen Volkstheaters im
mit drei Einaktern vorgestellt. Es ist
gelauscht haben, verblaßt im Feuer¬
Wege zu stehen. Wie M. C. Levine, der
kein leeres Wort und keine „wohlwel¬
schein der auflodernden Schrecken der
Anwalt der pachtlustigen Unternehmer
lende" Redensart, wenn wir behaupten,
großen Revolution und die schöne Mar¬
erklärte, wurde der Plan auch nicht von
daß ein Theater einem Dichter selten so
quise jauchzt in sadistischer Verzückung
seiten seiner Klienten vereitelt. Es
gerecht wurde, wie dies in unserem
an dem blutüberströmten Leichnam des
handelte sich um ein Präklusionsverfah¬
Herzogs von Cavignac, der dem gezück¬
Theater mit Schnitzler der Fall war.
ren mit Bezug auf eine 8120,000 Hypo¬
Schnitzler ist seinem innersten Wesen
ten Dolch rasender Eifersucht zum
thek, die auf dem Gebäude ruht. Nach¬
Opfer fiel.
nach Novellist. Wo er sich an große Ent¬
dem ein solches Verfahren eingeleitet
würfe herangemacht hat, blieb er in Epi¬
Dieses Spiel mit Leidenschaften ist
worden ist, hätten Philipp & Berg
soden stecken, in denen seine Kraft liegt.
wohl das packendste Drama, das die
ohne eine von Hurtig & Seamon ge¬
Aber Schnitzler ist zugleich der Meister
moderne Literatur aufzuweisen hat.
leistete Gegengarantie der Gefahr ge¬
dramatischer Bilderkunst, die sich in den
Herr Marlow hat die volle Wirksam¬
wärtig sein müssen, das Haus nach
keit des Stückes durch eine Regie, die
Rahmen einzelner Atke zusammendrän¬
Abschluß der Präkkusion, also etwa in
schlechthin meisterhaft gewesen ist, wo¬
gen läßt. In diesen Einaktern kennzeich¬
möglich noch gesteigert. Der Kunst, mit
net sich die ganze künstkrische Physiogno¬
die geforderte Gegengarantie nicht ge¬
der er das Spiel leitete, erwies er
mie dieses interessanten Modernen der
leistet wurde, haben sich die Verhand¬
selbst sich und alle im Ensemble auch
letztmodischen Wiener Schule. Indem
lungen endgiltig zerschlagen. Wie es
als Darsteller völlig würdig. Herr
Dr. Baumfeld die Kunst seiner Büh¬
heißt, sollen die Herren Philipp & Berg
Weigert wußte den Henri mit allen
nenleiter und Darsteller, sowie die
jetzt ein anderes Heim für ihr geplan¬
Mitteln einer erst pathetischen, dann
Pracht seines glänzenden Ausstattungs¬
tes deutsches Volkstheater suchen. Man
tief ergreifend lebenswahren Kunst zu
talentes der Muse Arthur Schnitzler's
Saue:mann spricht von einem Haus in der Nähe
Herr
gestalten.
widmete, erzielte er nicht nur einen
der unteren Stadt. Auch von einem
spielte einen Demagogen mit köstli¬
durchschlagenden Theatererfolg, der Al¬
Theater im Bronx wußte man zu er¬
chem Humor. Herr Collot spielte den
les bisher Erreichte (selbst die „Ge¬
zählen. An Geld und gutem Willen
Wirth Prospere mit viel Verständniß
spenster"=Vorstellung nicht ausgenom¬
soll's bei Philipp & Berg gewiß nicht
und Herr Mauth gab einen Strolchen
men) übertrifft; er ist uns auch wirklich
fehlen und so mag die Hoffnung auf
mit krassem Realismus. Als Marquise
„literarisch“ gekommen, ohne deshalb
ein zweites deutsches Theater trotz des
gab Frl. Reicher die interessanteste
unerfreulich oder langweilig zu sein.
er¬
Mißerfolges der um's „Yorkville“
und wirksamste Gestaltung, die wir bis¬
Dieser Thatsache ist der glänzende Er¬
folgten Bemühungen doch noch in Er¬
her ihrer vielseitigen Kunst ver¬
folg des jüngsten Premièren=Abends
füllung gehen.
danken.
wohl vor Allem zuzuschreiben gewesen.
„Literatur", ein Lustspiel, das durch
Schnitzler kann mit unserem Theater
Wie ein Kabelgramm aus Berlin vom
feine Satyre und packendem Humor
nach der Einführung, die ihm hier
31. Oktober meldete, ist Georg En¬
entzückte, gab Herrn Burg Gelegen¬
wurde, gewiß zufrieden sein.
Und Dr.
gels, einer der bekanntesten Schau¬
heit, in der Rolle eines verschmähten
Baumfeld braucht die Wahl nicht zu
spielern deutscher Zunge, dort plötzlich
Liebhabers eine Kabinetfigur zur
reuen. Der Erfolg war ein allseitiger
gestorben. Der Abberufene feierte vor
possenhaften Drolligkeit zu schaffen.
zwei Jahren seinen 60. Geburtstag. Bei
Herr Weigert spielte einen be¬
dieser Gelegenheit war er der Gegen¬
schränkten Baron mit feiner Zurückhal¬
stand herzlicher Ovationen. Engels hat
tung und natürlicher Ungezwungenheit.
Das Reine Nahrungsmittel - Geset:
seine Laufbahn aus kleinsten Verhält¬
Frl. Hofer war als Margarethe die
nissen begonnen. Seine Glanzperiode
ist seit dem 1. Jan. in Kraft. Der
Dame, um die und deren „Roman“ sich
erlebte er im Berliner Wallner Theater
das lustige Stück dreht, in leichtem
und später als Mitglied des Deutschen
Plauderton ohne komplizirtere Ambi¬
New Vork Bottling Co.
Theaters unter L'Arronge. Der aus¬
tionen.
(Ludin-Rayner-Bolen & Byrne)
gezeichnete Komiker war ein besonderer
Liebling des alten Kaisers Wilhelm I.,
Binger Ale und kohlensaure
Aus der Kanzlei des Deutschen Thea¬
der ihn wiederholt nach Ems beschied,
ers erfahren wir:
um seinen packenden Humor in seinen
Die nächste Novität des Deutschen
sind stets rein.
Lieblingsrollen zu bewundern. Engels'
wird der dreiaktige
Theaters
Berliner
eigentliches Gebiet war die
Schwank „Die Erziehung zum Don
Alusschließlich aus Rohrzucker hergestellt.
ernsteren
Posse, doch er stieg auch zu
Juan“ von Ernst Klein sein. Dieses
Ohne Präservirmittel irgend welcher Art.
u. A. die
Aufgaben empor. Er kreirte
Stück hat in Europa auf einer großen
Frei von Antlin=Farben oder Saccharin.
Titelrolle in Hauptmann's „College
Reihe deutscher und österreichischer Büh¬
Crampton“. In dieser Rolle, im „Herr
nen einen sehr starken Heiterkeitserfolg
Fit to Drink“
Ang
errungen. Es wird ihm besonders nach= Senator“ und anderen Lieblingsrollen
ind that s. —
n
S
Lieder erhöht das Interesse an dem
Greenhul
and
Company
Storm Coats
Princess
Coats
Anzüge
für Mädchen
und
kleine Frauen
Feines
Nainsook
Unterzeug
Bade-Roben
Die
vortrefflichen
Meurice
Handschuhe
Ersparnisse
in
Seiden
Sechste 2
Fwei Tinge am dentlichsten in der Er¬
Uhrt worden, und Zwar
rächende Wahrheit in's Gesicht schleu¬
innerung haften: Wir haben wieder
„Richter v. Zalamea“ 5 Aufführungen,
dern. Er will ihm zuletzt noch die Treu¬
Schauspieler mit hellen klingenden
„Coulissenzauber“ 5, „Johannisfeuer“
losigkeit seines Weibes verrathen, die
Stimmen, die im Stande sind, das wil¬
4, „Gespenster“ 3, „Große Gemeinde“
deste, realistischste Stimmgetobe auf der die Nichtigkeit ihrer erfolgumrauschten
7, „Haubenlerche“ 4, „Berühmte Frau“
Gemahls durchschaut und ihre Liebe
Bühne zu
übertönen, die führende
1, „Maria Magdalena“ 3, „Letzte Mas¬
zwei Jahre lang dem Jugendfreund ge¬
Stimme selbst im Herensabbath der Ele¬
ken“, „Der grüne Kakadu“ und „Lite¬
schenkt habe, der immer „Jemand“ war,
mente weiterzuführen: Marlow, Winds,
ratur“ je 2 Aufführungen.
wenn er im Leben auch „Malheur“ ge¬
Weigrt — auch andere, aber die führen¬
Außerdem wurde ein Cabaret Abend
habt hat. Diesen Plan der Rache heckt
den Rollen lagen in ihren Händen. Was
veranstaltet. Es darf also behauptet
der Sterbende im nächtlich=öden Kran¬
das für in Ohr bedeutet, das sonst in
werden, daß sowohl der Zahl, als der
kenzimmer aus. Er betei „n Gott, daß
deutschen Theatern mit belegten, heise¬
Art der Novitäten nach, das Versprechen!
er ihm nur „noch so lange“ das schwin¬
ten oder rauhen Stimmen sich zufrieden
der Direktion ein Repertoire Theater zu
dende Leben erhält und er bereitet sich
geben mußte! Und No. 2: Massenspiel
führen, eingelöst worden ist. Auch ist in
mit einem Komödianten, der als
a la Meininger mit Sturmgetobe hinter
diesen Aufführungen das ernste und das
ahnungsloser Todeskandidat mit ihm
der Bühne während des ganzen Aktes,
heitere Genre in allen seinen Spielarten
das Zimmer theilt, durch eine „Probe“
vertreten gewesen.
etwas, was wir am Irving Place Thea¬
auf die letzte Szene seines Lebens vor.
#ter in Jahren nicht geboten erhalten hat¬
Endlich kommt Weihgast an's Kran¬
ten. Dazu diese historisch richtige Aus¬
Anläßlich der Eröffnung des Deui¬
kenbett. Und Rademacher drückt ihm die
stattung, bei welcher auch nicht eine Klei¬
schen Theaters, hat der Direktor
Hand und — schweigt. Die Perspektive
nigkeit störte. Das Eine und das An¬
desselben, Dr. Maurice Baum¬
des Todes erweitert den Ausblick seiner
dere mag unrichtig gewesen sein, aber
feld, an Kaiser Wilhelm II., als den
Seele: „Was gehen uns die Menschen
es hat doch nicht gestort, wie es früher
obersten Schutzherrn der deutsch=ameri¬
an, die morgen noch leben müssen!"
so oft zu stören pflegte.
kanischen Freundschaft, Namens des
und sein Auge bricht, nachdem ihm die
Das gilt auch für das dritte Stück des
Künstler=Personals ein Huldigungstele¬
letzte Erkenntniß von der Nichtigkeit
Abends, „Literatur", in welchem die
gramm abgesandt. Auf Veranlassung des
alles Zeitlichen aufgegangen war.
Regie auch nicht einen früheren Schnitzer
ist
Reichskanzlers Fürst von Bülow,
Der trübe Akt wurde in der Auffüh¬
machte: Leider wird eine Finesse Eugen
nunmehr dem Direktor für diese Huldi¬
rung durch die Künste der Regie Dr.
Burgs für die große Menge verloren ge¬
gung der Dank des deutschen Kaisers
Baumfeld's und die Meisterschaft der
gangen sein. Er spielte den modernen
ausgesprochen worden, der bekanntlich an
Darstellung der Herren Sauer¬
Schriftsteller Amandus Gilbert in der
der Entwicklung des Deutschen Theaters
mann, Burg,
Weigert und
sein persiflirten Figur M. G. Conrads,
in New York das regste Interesse nimmt.
Marlow zwar zu einem künstlerisch
des Verfassers von „Was die Isar ge¬
hochinteressanten Bühnenversuch; das
rauscht", des Herausgebers der seiner¬
Das Philipp=Berg'sche Yorkville
eigentliche dramatische Element fehlte
zeit so berühmten „Gesellschaft". Vom
Volkstheater sollte am 11.
jedoch und konnte durch die raffinirte
blonden struppigen Haar und Henri
Mts. seine Pforten öffnen. In letzter
Theatermache nicht ersetzt werden.
Quatre angefangen bis zum dickschwarz¬
Stunde wurde aber ein Strich durch die
„Der grüne Kakadu“ bot an dramati¬
umränderten Kneifer, vom fliegenden
Rechnung gemacht, die in dem Falle lei¬
scher Aufregung Alles, was im Vorher¬
Radmantel bis zur flatternden Kravatte,
der ohne den Wirth, das heißt, ohne
gehenden vermißt wurde. Das Spiel
von der galligen Laune bis zum falschen
die Kreditoren der Theaterbesitzer ge¬
des Ineinanderrinnens von Schein und
modernen Pathos... es würde zu weit
macht worden ist. Das Yorkville Thea¬
Wirklichkeit ist in dieser Groteske mit
führen, alle Details aufzuführen, war
ter gehört bekanntlich der Theaterfirma
überraschender technischer Vollendung
es Michael Georg Conrad, ich hoffe mit
Hurtig & Seamon. Diese Firma wollte
zur Auslösung der stärksten Effekte ver¬
Absicht, weil ich dann Eugen Burg um¬
das Haus an die Philipp = Berg Amu¬
arbeitet. Der Vorabend der französi¬
somehr bewundern darf. Und nun zur
sement Co. verpachten und forderte da¬
schen Revolution und die erdichtete
nüchternen Betrachtung des Schnitzler¬
für einen Garantiebetrag von 830,000.
Eifersuchtstragödie des Schauspielers
abends selbst.
Die verlangte Garantie wäre von den
Henri wenden sich auf einen Schlag zur
Finanzmännern der Pächter ohne Fehl
blutigen Wirklichkeit: die Bastille ist er¬
Arthur Schnitzler, der Wiener Schrift¬
gestellt worden und nichts schien der
stürmt, das Spiel, dem lüsterne Ari¬
Möglichkeit der bald geplanten Eröff¬
steller, wurde dem hiesigen Publikum
stokraten in der Prospere'schen Kneipe
nung eines deutschen Volkstheaters im
mit drei Einaktern vorgestellt. Es ist
gelauscht haben, verblaßt im Feuer¬
Wege zu stehen. Wie M. C. Levine, der
kein leeres Wort und keine „wohlwel¬
schein der auflodernden Schrecken der
Anwalt der pachtlustigen Unternehmer
lende" Redensart, wenn wir behaupten,
großen Revolution und die schöne Mar¬
erklärte, wurde der Plan auch nicht von
daß ein Theater einem Dichter selten so
quise jauchzt in sadistischer Verzückung
seiten seiner Klienten vereitelt. Es
gerecht wurde, wie dies in unserem
an dem blutüberströmten Leichnam des
handelte sich um ein Präklusionsverfah¬
Herzogs von Cavignac, der dem gezück¬
Theater mit Schnitzler der Fall war.
ren mit Bezug auf eine 8120,000 Hypo¬
Schnitzler ist seinem innersten Wesen
ten Dolch rasender Eifersucht zum
thek, die auf dem Gebäude ruht. Nach¬
Opfer fiel.
nach Novellist. Wo er sich an große Ent¬
dem ein solches Verfahren eingeleitet
würfe herangemacht hat, blieb er in Epi¬
Dieses Spiel mit Leidenschaften ist
worden ist, hätten Philipp & Berg
soden stecken, in denen seine Kraft liegt.
wohl das packendste Drama, das die
ohne eine von Hurtig & Seamon ge¬
Aber Schnitzler ist zugleich der Meister
moderne Literatur aufzuweisen hat.
leistete Gegengarantie der Gefahr ge¬
dramatischer Bilderkunst, die sich in den
Herr Marlow hat die volle Wirksam¬
wärtig sein müssen, das Haus nach
keit des Stückes durch eine Regie, die
Rahmen einzelner Atke zusammendrän¬
Abschluß der Präkkusion, also etwa in
schlechthin meisterhaft gewesen ist, wo¬
gen läßt. In diesen Einaktern kennzeich¬
möglich noch gesteigert. Der Kunst, mit
net sich die ganze künstkrische Physiogno¬
die geforderte Gegengarantie nicht ge¬
der er das Spiel leitete, erwies er
mie dieses interessanten Modernen der
leistet wurde, haben sich die Verhand¬
selbst sich und alle im Ensemble auch
letztmodischen Wiener Schule. Indem
lungen endgiltig zerschlagen. Wie es
als Darsteller völlig würdig. Herr
Dr. Baumfeld die Kunst seiner Büh¬
heißt, sollen die Herren Philipp & Berg
Weigert wußte den Henri mit allen
nenleiter und Darsteller, sowie die
jetzt ein anderes Heim für ihr geplan¬
Mitteln einer erst pathetischen, dann
Pracht seines glänzenden Ausstattungs¬
tes deutsches Volkstheater suchen. Man
tief ergreifend lebenswahren Kunst zu
talentes der Muse Arthur Schnitzler's
Saue:mann spricht von einem Haus in der Nähe
Herr
gestalten.
widmete, erzielte er nicht nur einen
der unteren Stadt. Auch von einem
spielte einen Demagogen mit köstli¬
durchschlagenden Theatererfolg, der Al¬
Theater im Bronx wußte man zu er¬
chem Humor. Herr Collot spielte den
les bisher Erreichte (selbst die „Ge¬
zählen. An Geld und gutem Willen
Wirth Prospere mit viel Verständniß
spenster"=Vorstellung nicht ausgenom¬
soll's bei Philipp & Berg gewiß nicht
und Herr Mauth gab einen Strolchen
men) übertrifft; er ist uns auch wirklich
fehlen und so mag die Hoffnung auf
mit krassem Realismus. Als Marquise
„literarisch“ gekommen, ohne deshalb
ein zweites deutsches Theater trotz des
gab Frl. Reicher die interessanteste
unerfreulich oder langweilig zu sein.
er¬
Mißerfolges der um's „Yorkville“
und wirksamste Gestaltung, die wir bis¬
Dieser Thatsache ist der glänzende Er¬
folgten Bemühungen doch noch in Er¬
her ihrer vielseitigen Kunst ver¬
folg des jüngsten Premièren=Abends
füllung gehen.
danken.
wohl vor Allem zuzuschreiben gewesen.
„Literatur", ein Lustspiel, das durch
Schnitzler kann mit unserem Theater
Wie ein Kabelgramm aus Berlin vom
feine Satyre und packendem Humor
nach der Einführung, die ihm hier
31. Oktober meldete, ist Georg En¬
entzückte, gab Herrn Burg Gelegen¬
wurde, gewiß zufrieden sein.
Und Dr.
gels, einer der bekanntesten Schau¬
heit, in der Rolle eines verschmähten
Baumfeld braucht die Wahl nicht zu
spielern deutscher Zunge, dort plötzlich
Liebhabers eine Kabinetfigur zur
reuen. Der Erfolg war ein allseitiger
gestorben. Der Abberufene feierte vor
possenhaften Drolligkeit zu schaffen.
zwei Jahren seinen 60. Geburtstag. Bei
Herr Weigert spielte einen be¬
dieser Gelegenheit war er der Gegen¬
schränkten Baron mit feiner Zurückhal¬
stand herzlicher Ovationen. Engels hat
tung und natürlicher Ungezwungenheit.
Das Reine Nahrungsmittel - Geset:
seine Laufbahn aus kleinsten Verhält¬
Frl. Hofer war als Margarethe die
nissen begonnen. Seine Glanzperiode
ist seit dem 1. Jan. in Kraft. Der
Dame, um die und deren „Roman“ sich
erlebte er im Berliner Wallner Theater
das lustige Stück dreht, in leichtem
und später als Mitglied des Deutschen
Plauderton ohne komplizirtere Ambi¬
New Vork Bottling Co.
Theaters unter L'Arronge. Der aus¬
tionen.
(Ludin-Rayner-Bolen & Byrne)
gezeichnete Komiker war ein besonderer
Liebling des alten Kaisers Wilhelm I.,
Binger Ale und kohlensaure
Aus der Kanzlei des Deutschen Thea¬
der ihn wiederholt nach Ems beschied,
ers erfahren wir:
um seinen packenden Humor in seinen
Die nächste Novität des Deutschen
sind stets rein.
Lieblingsrollen zu bewundern. Engels'
wird der dreiaktige
Theaters
Berliner
eigentliches Gebiet war die
Schwank „Die Erziehung zum Don
Alusschließlich aus Rohrzucker hergestellt.
ernsteren
Posse, doch er stieg auch zu
Juan“ von Ernst Klein sein. Dieses
Ohne Präservirmittel irgend welcher Art.
u. A. die
Aufgaben empor. Er kreirte
Stück hat in Europa auf einer großen
Frei von Antlin=Farben oder Saccharin.
Titelrolle in Hauptmann's „College
Reihe deutscher und österreichischer Büh¬
Crampton“. In dieser Rolle, im „Herr
nen einen sehr starken Heiterkeitserfolg
Fit to Drink“
Ang
errungen. Es wird ihm besonders nach= Senator“ und anderen Lieblingsrollen
ind that s. —
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Lieder erhöht das Interesse an dem
Greenhul
and
Company
Storm Coats
Princess
Coats
Anzüge
für Mädchen
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kleine Frauen
Feines
Nainsook
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Bade-Roben
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vortrefflichen
Meurice
Handschuhe
Ersparnisse
in
Seiden
Sechste 2