8. Die letzten Nasken
rbindung
guten Teil von der Art der Darstellung abhangen, die hier vor¬
eranlaßt
trefflich war. Bei der Schwierigkeit, dieses Tohuwabohn zusammen¬
ster spielt.
zuhalten, will eine gelegentliche Stockung nicht viel besagen. Alle
eAnteil¬
Darsteller boten anerkennenswerte Leistungen, so die Herren Ekert
rsagt sich
(Wirt), Götz (Henri), Wurthenberger (Tichter), Aßmann (Herzog),
mit ins
Heber (Bicomte), Kiesan (Chevalier), Dysing (Marques), die Damen
geschickte
Frey (Marquise), Schonfeld (Henris Frau) usw. Die drei Stucke,
n Stuck¬
von denen die beiden ersten für Köln Neuigkeiten waren, während
durch die
der Kalaon vor Jahren schon einmal gegeben worden ist, hatten
(Weih¬
sich Direttors Remond geschickter Inszenierung zu erfreuen. Während
enschen¬
die äußere Ausstattung des ersten und britten Einakters den Ein¬
iu Lipsä
druck des Elends und des Schauerlichen verstartten, zeigte der
Garten der Komteß geschmackvolles Arrangement. Das zahlreich
fronischen erschienene Publikum nahm die Darbietungen mit großem Beifall auf.—
e Menge
ichen Be¬
Grasen
ges Kind
im Be¬
Vaters
ßt. Der
siebzeyn¬
or ver¬
1 Vater
sellschaft
lich un¬
dadurch
Alles
cht, die
nimmt.
au Frey
Gral),
nregend
n und
box 34/7
Telephon 12.8
—
„ODSENVEN
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeilunge¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Conoordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petere¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewrähr.)
Ausschnitt aus:
Rheinische Musik- u. Theater¬
SSeitung Koin akh.
K. W.
Schauspiel.
Das Schauspielhaus hatte mit der Aufführung dreier
Einakter von Arthur Schnitzter einen starken Erfolg,
der aber meinem Einpfinden Nach Wehf dem theatralisch wirk¬
samen Aufbau der Stücke, als der von Direktor Rér und be¬
sorgten Inszenierung zu danken ist. Bei dieser war mir die
Absichtlichkeit zu aufdringlich. Das erste Stück „Dieletzten
Masken“ spielt in einem Krankenhaus, am Lager eines
Mannes, dessen Tod in den nächsten Stunden zn erwarten ist.
Es ist richtig, daß in solchen Fällen die Umgebung jeden Lärm
zu vermeiden pflegt und sich nur mit gedämpfter Stimme unter¬
häft. Es genügt ja da auch, wenn einer den anderen versicht.
In: Theater aber sitzt schlicblich vor der Bühne ein Publikum,
das doch auch nicht ganz von den Vorgängen auf der Szene
ausgeschlossen sein mochte, und das nicht raten, sondern hören
will. Tatsächlich war aber von den Flüsterreden wenigstens
auf meinem Platz kein Wort zu verstehen. Ferr Turrian,
der als Sterbender keine Rücksicht auf sich zu nehmen brauchte,
und Herr Engels, der es in seinem Egoismus als berühmter
Schriftsteller nicht tat, boten gute Leistungen. „Komtesse
Mizzi“, übrigens eine Neuheit für Köln, ist ganz auf den
Ton heiterer Resignation gestimimit. Die Heiterkeit wurde sehr
Jadurch erhöht, daß sich die verschiedenen Darsteller im Wiener
TSalekt übten, wobei ole komischsten Wirklingen erzielt wur¬
den. Frau Frey in der Titelrolle war, sowohl was das Spiel
wie was die Sprache angeht, einwandfrei. In der Groteske
„Der grüne Kakadu“ kommt alles daraul an, daß die
Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit möglichst verwischt
werden, es erschien mir aber, als hätte man sie hier bewußt
betont. Auch fehlte der Gruppierung der Massen das Zufällige,
das Ungezwungene. Jedentalls habe ich von den früheren
Aufführungen dieses bühnenwirksamsten aller Schnitzlerschen
Stücke einen viel packenderen Eindruck gewonnen. — Sehr
glücklich steilte sich undei neuer Heldenspieler Herr Heinrich
Goetz als Wilhelm Tell vor. Er
fahte den kühnen
Schützen ganz als den Mann der Unüberlegtheit, der impalsiven
Handlung. Wir sahen den aufrechten Bauer, der in seinem
unbeirrbaren Rechtsempfinden ohne zu zandern bis zum Mord
an dem Unterdrücker seiner Freiheit und dem Bedroher seines
häuslichen Friedens geht. In der Sprache war alles Deklama¬
torische vermieden, sogar der berühmte Monolog in der hohlen
Gasse war ganz in Spiel, in Handlung aufgelöst. Uebrigens
wäre es an der Zeit, daß man für das häufig gegebene Stück,
das eigentlich immer etwas von der Weihe einer Festvorstellung
haben-sollte, einmal die Mittel für ganz neue Dekorationen be¬
willibte.
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guten Teil von der Art der Darstellung abhangen, die hier vor¬
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trefflich war. Bei der Schwierigkeit, dieses Tohuwabohn zusammen¬
ster spielt.
zuhalten, will eine gelegentliche Stockung nicht viel besagen. Alle
eAnteil¬
Darsteller boten anerkennenswerte Leistungen, so die Herren Ekert
rsagt sich
(Wirt), Götz (Henri), Wurthenberger (Tichter), Aßmann (Herzog),
mit ins
Heber (Bicomte), Kiesan (Chevalier), Dysing (Marques), die Damen
geschickte
Frey (Marquise), Schonfeld (Henris Frau) usw. Die drei Stucke,
n Stuck¬
von denen die beiden ersten für Köln Neuigkeiten waren, während
durch die
der Kalaon vor Jahren schon einmal gegeben worden ist, hatten
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sich Direttors Remond geschickter Inszenierung zu erfreuen. Während
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die äußere Ausstattung des ersten und britten Einakters den Ein¬
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druck des Elends und des Schauerlichen verstartten, zeigte der
Garten der Komteß geschmackvolles Arrangement. Das zahlreich
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1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeilunge¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Conoordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petere¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewrähr.)
Ausschnitt aus:
Rheinische Musik- u. Theater¬
SSeitung Koin akh.
K. W.
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Das Schauspielhaus hatte mit der Aufführung dreier
Einakter von Arthur Schnitzter einen starken Erfolg,
der aber meinem Einpfinden Nach Wehf dem theatralisch wirk¬
samen Aufbau der Stücke, als der von Direktor Rér und be¬
sorgten Inszenierung zu danken ist. Bei dieser war mir die
Absichtlichkeit zu aufdringlich. Das erste Stück „Dieletzten
Masken“ spielt in einem Krankenhaus, am Lager eines
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Es ist richtig, daß in solchen Fällen die Umgebung jeden Lärm
zu vermeiden pflegt und sich nur mit gedämpfter Stimme unter¬
häft. Es genügt ja da auch, wenn einer den anderen versicht.
In: Theater aber sitzt schlicblich vor der Bühne ein Publikum,
das doch auch nicht ganz von den Vorgängen auf der Szene
ausgeschlossen sein mochte, und das nicht raten, sondern hören
will. Tatsächlich war aber von den Flüsterreden wenigstens
auf meinem Platz kein Wort zu verstehen. Ferr Turrian,
der als Sterbender keine Rücksicht auf sich zu nehmen brauchte,
und Herr Engels, der es in seinem Egoismus als berühmter
Schriftsteller nicht tat, boten gute Leistungen. „Komtesse
Mizzi“, übrigens eine Neuheit für Köln, ist ganz auf den
Ton heiterer Resignation gestimimit. Die Heiterkeit wurde sehr
Jadurch erhöht, daß sich die verschiedenen Darsteller im Wiener
TSalekt übten, wobei ole komischsten Wirklingen erzielt wur¬
den. Frau Frey in der Titelrolle war, sowohl was das Spiel
wie was die Sprache angeht, einwandfrei. In der Groteske
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Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit möglichst verwischt
werden, es erschien mir aber, als hätte man sie hier bewußt
betont. Auch fehlte der Gruppierung der Massen das Zufällige,
das Ungezwungene. Jedentalls habe ich von den früheren
Aufführungen dieses bühnenwirksamsten aller Schnitzlerschen
Stücke einen viel packenderen Eindruck gewonnen. — Sehr
glücklich steilte sich undei neuer Heldenspieler Herr Heinrich
Goetz als Wilhelm Tell vor. Er
fahte den kühnen
Schützen ganz als den Mann der Unüberlegtheit, der impalsiven
Handlung. Wir sahen den aufrechten Bauer, der in seinem
unbeirrbaren Rechtsempfinden ohne zu zandern bis zum Mord
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häuslichen Friedens geht. In der Sprache war alles Deklama¬
torische vermieden, sogar der berühmte Monolog in der hohlen
Gasse war ganz in Spiel, in Handlung aufgelöst. Uebrigens
wäre es an der Zeit, daß man für das häufig gegebene Stück,
das eigentlich immer etwas von der Weihe einer Festvorstellung
haben-sollte, einmal die Mittel für ganz neue Dekorationen be¬
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