IV, Gedichte und Sprüche 2, Bemerkungen, Seite 3

2. Benerkungen
box 35/2
396
Wenn der haß feige ist, geht er maskiert in Gesellschaft und nennt sich Gerechtigkeit.
Leute, die immer die Gescheiteren sein wollen, sind genötigt, an diese ununterbrochene
Mühe so viel Intensität des Verstandes zu wenden, daß sie am Ende meistens die
Dümmeren gewesen sind.
Die jämmerlichsten Patrone sind immer die, deren Vornehmheit gerade so weit geht,
daß sie ihnen noch keine Kosten verursacht und deren Mut ge##u#e so groß ist, daß ihnen
noch nichts geschehen kann.
hast du die innere Abgeschlossenheit errungen, in jedem Augenblick zum Tod bereit
zu sein, dann bist du auch innerlich so reich geworden, daß du in der Ewigkeit keine
leere Stunde zu fürchten hast.
Schüttle ein Aphorisma, so fällt eine Lüge heraus und eine Banalität bleibt übrig.
Die Uhr.
Aus dem öden Trauerhaus
Über mir dein Pendelschlag,
Ticktack, ticktack —
Ticktack, ticktack —
Trug ich dann nur dich hinaus
Wieder graut ein Lebenstag
Ticktack, ticktack —
Ticktack, ticktack —
hattest lieben mich gelehrt,
Schleppend, wie mit schwerem Kran,
Was ein Kind zumeist entbehrt:
Reiht er seine Stunden an,
Dater, Mutter!
Glücklos, freudlos.
Nächtens in der Stube leis
Abendruf der Fröhlichkeit
Ticktack, ticktack —
— Ticktack, ticktack —
Sangst du lichter Tage Preis
Warst du meiner Unabenzeit
— Ticktack, ticktack
Ticktack, ticktack —
Und den Kämpfer, leidvertraut,
Lag ich horchend unter dir,
Grüßten mit dem Jugendlaut
Wußt' ich jeden Schutz bei mir,
heimat, Frieden.
Achtsam, ruhsam.
Uun, du müder Pendelschlag,
— Ticktack, ticktack —
harr' ich wach oft auf den Tag
Ticktack, ticktack
Schleppend, wie mit schwerem Kran,
Reiht er seine Stunden an,
Glücklos, freudlos!
Friedrich Beck.
n
S




K
*