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5. Masken und Nunder
(Ouellenangase oube Oer—..,
mitt aus:
us Züricher Zeitung
—
gellendes Gelächter über den Unsinn der Weltoro¬
Feuilleton.
nung, die das Einzelwesen in die Maschen ihres
Determinismus zappeln und leiden läßt. In der
Literatur, Kunst und Wissenschaft.
präzisen Darstellung der Handlung und der Szenen
F. M. Genau auf den fünfzigsten Geburtstag
zeigt sich der routinierte Dramatiker und scharfe
Artkur Schnitzlers ist von ihm in S. Fischers
Psychologe, im sachlich kühlen, mehr geistreichen als
Verlag
bund erschienen,
sinnlichen Stil der feine Dialektiker.
betitelt „Masken und Wunder“. Der Dichter
der „Liebelei“ bewegt sich diesmal nicht auf realisti¬
schem Boden, sondert opfert zur Abwechslung dem
Symbolismus. Alle sechs Stücke sind mehr oder
weniger phantastisch=symbolischen Charakters, das
letzte ist sogar eine eigentliche Parabel. Wenn aber
auch in allen Erzählungen die Handlung phantastisch
ist, so ist es doch der psychologische Kern nicht. Dieser
ist vielmehr sehr realistischer Natur, beinahe wie in
dem sehr. pikanten, beinahe berüchtigten Bande
„Reigen". Der Dichter hat diese poetische Form ge¬
wählt, um das psychologische Problem um so reiner
darstellen zu können. Das Resultat ist für die mensch¬
liche, speziell die weibliche Psyche, die sich hier in
ihrer Nacktheit in allen Flächen des Prismas bricht,
nicht gerade schmeichelhaft. Schwäche, rätselhafte
Launenhaftigkeit und Untreue sind die Spektren
dieser Prismen. In dem Stück „Die Hirtenflöte“
unterliegt die von ihrem Gatten zur Erprobung ihrer
Stärke freigegebene schöne Frau den Lockungen!
immer neuer Männer, in „Der Tod des Jungge¬
sellen“ bekennt der Held in einem nachgelassenen
Brief an seine Freunde, daß er eines jeden Gattin
besessen. Auch in den übrigen Novellen spitzt sich die
Pointe auf die Untreue der Frau zu, wie es nicht
anders sein kann in einer Gesellschaft, in der sich
der Verkehr der Geschlechter nur um den einen
Vunkt dreht. Die kurze Parabel am Schlusse ist ein