V, Textsammlungen 3, Dämmerseelen. Novellen, Seite 20

Se
box 35/7
3. Dachnersgeien
wetgischen“ Landess
im Inlekesse-u.
schierte,
ich die braunschweigische Regierung

ehin
und zun ohle des Reiches (Lebhastes: Sehr richtigl)
ner Seite oder sonst irgendwie ge¬
einen Revisiöfhen“ He#
Kaisers, einietzt.
Abg. Dr. David (Soz.):
bin im Bundesrat nur das Organ
deutschen Fürstenha
braunschweigischen Frage, wie in allen der- weit davon entfernt si
In
esamtheit, nicht das Organ für die
ernste Prüfung und
r verschiedenen Bundesregierungen.l artigen Fragen, geht Macht vor Recht, und das Gottes-1 aber die Methode anbet
übergeht, der das
S
KTERRRA ARREE

volles musikalisches Le
Der Arthur Schnitzler, der diese Geschichte uns mit den
d man'findet darin eine geheime Komik. Schnitzler, dessen
nur für seine Zeit gesc
zartesten Worten und sparsamsten Farben aber mit tod¬
es Dichten eine stete Auseinandersetzung mit der Ster¬
nicht an die Tonwerk
sicherer Wirkung erzählt, das ist ja nun freilich derselbe nicht
Verfügung standen.
enmotwendigkeit ist, konnte an dieser Nuance nicht gut
mehr den wir vor zehn, fünfzehn Jahren=kannten und lieb¬
ton.
ein Gemalde, oder d
vorübe gehen. Immerhin läßt sich probieren, wieviel Trost
ten. Nicht mehr jener sanft-ironische, heimlich=verschwärmte
Größe und Ausdruck
ihrteckt. Wer lacht, der ist doch wohl am sichersten ge¬
Jüngling, der einst der bösen, gnäbigen Frau, die ihn nicht
Schatten geben kann,
feitsgegen Furcht und Verzweiflung. Oder nicht? Und wenn
thur Schnitzler.
erhören wollte, durchs helle, bunte Gewühl die Weihnachts¬
kungen, die an Kanev#
h auch bloß betäuben sollte, er wird doch wohl immer¬
Das Clavicembalo bau
pakete nachtrug und ihr vom „süßen Mädel“ dabei erzählte
ges (Wien).
in=kuhler und gefaßter werden. Steckt nicht wirklich etwas
der Spielmusik, die K
so naiv=verräterisch und so anheimelnd=verführerisch, daß
Postierliches darin, wie die Menschen dem Tod in die Arme
Schnitzler seinen neuen
nur ein Minimum da
die seine gnädige Frau wirklich was darum gegeben hätte,
laufen? Gerade wenn sie's am wenigsten erwarten, hat er
für ihn gleichsam in der
essant sogar, war es,
wenn sie weniger sein gewesen wäre und sich hätte lieben
sie plötzlich erwischt — wenn sie es recht klug gemacht zu
chwebenden Zustände der
Madame Landowska
lassen dürfen, wie das süße Mädel, in Sünden und in Un¬
haben glauben, um ihm zu entrinnen. So z. B. jener Herr
Clavicembalo abgewan
schwanken und in deren
el
schuld. Solch einer ist der heutige Schnitzler nicht mehr und
von Umprecht, der an einer grotesk=grausigen Weissagung
nutzung der beiden Kl
chehnisse wundersam gau¬
lächelt vielleicht über den empfindsamen Ironiker von ehe¬
laboriert, die ihm die Todesstunde mit all ihrem szenischen
Oktavzuges hervorzul
cht. Was noch soeben wie
mals, der seine anmutige Liederlichkeit so fesch zu tragen
Zubehör in infamer Deutlichkeit visionär erhellt hat. Der
allerliehst und delikat,
gleich darauf ins Boden¬
wußte. Er ist nicht mehr so sehr Poet, aber dafür ein küh¬
von außerordentlicher
setzt sich nun gleichsam hin und spielt mit dem Tod eine ver¬
iesem Augenblick uns noch
lerer und reiferer Künstler. Er schwärmt nicht mehr, noch
so wurden ihr perlei
wegene Schachpartie. Er spielt brillant, doch je mehr er zu
t von einer aufsteigenden
zerdrückt er im lächelnden Auge eine heimliche Zähre der
gerundeter Triller in
entkommen glaubt, desto sicherer wird er matt gesetzt. Und
urd uns gleich darauf ein
Wehmut — er ist heute ein gewandter, umsichtiger und witz¬
falls zu noch größerer
als er im letzten Augenblick, weil alles bloß ein blöder
dessen kühlen Wellen die
reicher Puppenspieler und niemand versteht es besser als er,
Namentlich die „Folic
Theaterspuk sei, sich schon listig herausgewunden wähnt,
Ungreifbar und wider¬
die dem Clavicembalo
die geheimen Drähte listig zu ziehen, an denen wir alle zap¬
springt der Meister mit der Hippe zu und holt sich lachend
eißt. Chaotische Urtriebe
J. Ph. Rameaus „2
peln und schweben. Und je mehr wir zappeln, desto sicherer
die Beute.
heit tanzen umeinander.
Händels Grobschmied¬
erfüllen wir unser Schicksal. Das weiß dieser Puppenspieler
litzern über Sümpfen und
Als unheimliches Rechenkunststück à la Poe sucht diese
lich aus; das waren
und weiß auch, daß er selber mit dazu gehört, mit an einem
wertende Klanaspieler
Novelle ihresgleichen. Und doch wird sie vielleicht noch über¬
Wir dringen weiter vor,
Drahte zappelt. Eine leise Wehmut will ihn manchmul noch
Wiedergabe. Daß die
s das Schattenhaft=Unbe¬
troffen durch die „Geschichte des Herrn von Leisenbohg“
beschleichen. Doch so bald das Glockenzeichen ertönt, ist diese
stückchen hinstellte, sich
gerade weil hier das Rechnerische nicht so deutlich hervortritt.
der ewigen Dämmerung.
Regung dahin. Dann regiert des Gönners und Kenners
musikalische Bachinter
Sie hat daburch einen feineren und künstlerischeren Ton.
en zündet nun der Dichter
gelassene Sachlichkeit. Und die dummen Puppen tanzen, daß
Scarlattispielerin bek
Auch spart sie ihre Schlußwirkung noch besser auf und er¬
an und lockt uns damit
es ein Vergnügen ist.
Leistungen zu freudig
reicht ihren Effekt von grausiger Todeskomik mit einer ge¬
damit erhellen? Gewiß

stimmte man in den
wissen vornehmen Nonchalance, der sogar ein Zug von bie¬
ns aus der eingebildeten
Landowskas Kunst g
dermeierlicher Gemütlichkeit nicht fehlt. Herr von Leisenbohg
ndas linde heilige Dunkel
was so Echtes, Uebe
Theater und Konzerte.
ist ein Pechvogel, weit mehr als er selber weiß. Um ernst¬
säglich klug sind und so
Trockenes — historisch
lich unglücklich zu sein, ist er ein viel zu tadelloser und ge¬
wieder fühlen, wie blind
O. F. Neues Theater. Herr Raabe vom Stadttheater in
sind zu schönr Einheil
sichtsloser Kavalier. Sonst erträgt er sein Unglück mit
trade uns selbst und unser
Musikgesellschaft gebi
Plauen spielte als Gast den Dr, Neumeister im „Raub der
weiser Fassung, das Unglück, von der Operndiva Klara Hell,
läglich und hilflos tappen,
musikalischen Leipzig d
Sabinerinnen“. Ein Gastspiel, das zu den alltäglichen
die längst ein Dutzend anderer erhört hat, zehn Jahre lang
nistin vermittelt hat.
samer Mutterboden ist.
gehört. Herr Raabe verfügt wie Dutzende seiner Kollegen
verschmäht zu werden. Er bleibt ihr Freund und wartet
hrden und wissen es nicht.
über ein paar Zuge, die er gefällig zu gestalten weiß; er ver¬
Seine Stunde wird schon kommen. Und wirklich eines Tages
fügt über einen gewissen Schneid und entbehrt auch des
* Norwegische Ibse
eit; durch eine an sich ver¬
ist sie da. Als alle Welt erwartet, daß die Diva den be¬
Sinnes für eine witzige Behandlung nicht; aber die Grenzen
berichtet wird, werden in
etwas ereignet haben, daß
rühmten Heldentenor aus Skandinavien erhören wird, da
dessen, was ihm liegt“, scheinen sehr ing gezogen, und es
Nationaltheaters von Ch
mächtig sind und einem
bestellt sie rasch und heimlich Herrn von Leisenbohg zu sich
treten keine Momente hervor, in denenman freiwillig den
von Aufführungen von
kliegen. Und ohne es zu
zu
in ihr Schlafgemach. Er glaubt nun endlich „arrivé!“
Wunsch einer näheren Bekanntschaft empfände. Und auch
Tournee wird unter Les
hir uns hart und herzlos
sein und über alle anderen triumphiert zu haben — und ist
von der eigentlichen Beanlagung abgesehen — es geht Herrn
Nationaltheaters, stehen
klen Möglichkeiten, die in
Raabe noch die eigentliche Theatersicherheit, nämlich Gleich¬
doch nur ein trauriger Platzhalter gewesen. Er ist nur so
Frau Dybwad, wird an
r gegebenen Falles wacher
mäßigkeit und Routine, ab. — Von den übrigen Darstellern
zwischendurch eingeschoben worden, um die peinlichen Wir¬
erste Mal, daß in Par
jener junge Wiener, von
sei der Professor des Herrn Huth ernähnt, eine in ihrer
spielt werden.
kungen eines albeinen Fluches von dem goldumlockten Schei¬
brachte es nicht über sich,
Ruhe und Echtheit ganz prächtige und simpathische Leistung,
tel des Heldentenors herunter- und auf sein erprobtes opfer¬
Hochschulnachrich
en, als sie erblindet neben
und der Striese des Herrn Demme.
williges Freundeshaupt zu übernehmen. Der letzte nämlich,
Dr. E. Klapp ist als
zu reden. Unwirsch und
Klavier= und Clavicembaloverträge von Wanda
mit der Leitung der
den Klara Hell geliebt hat — und diesmal mit seltener, ja
sich im nervösen Geplapper
Landowska. Der Abend der von der Leipziger Ortsgruppe
Biers Uebersiedelung nch
rühmenswerter Ausdauer — dieser Letzte hat auf dem Todes¬
ing in ihm vor? War er
der Internationalen Musikgesellschaft ver¬
Vertretung die Leitung
bett mit dreimaligem „Wehe!“ einen erschreckenden Fluch ge¬
Oder kam erst jetzt der
anstaltet worden war und zunächst einleitende Worte des
nehmen. — In Straß
sprochen: des Inyaltes, daß, wer nach ihm der nächste sei,
in, der ästhetische Schwäch¬
Herrn Prof. Arthur Prüfer brackte, steigerte sich fast
in die Hölle abzufahren habe. Soll nun etwa der gott¬
zu einem musikalischen Ereignisse. Madame Landowska ist lbora, bisher in Gießen
zu fragen. Das Mädchen
70. Geburtstag feiert he
begnadete Tenorist —? Wozu ist denn Herr von Leisenbohg
d gerade die vermochte es
in der Tat eine ganz vorzügliche Vermitslerin alter Klavier¬
kultät zu Freiburg i.
da?] Dumm vor Seligkeit geht er in die Falle. Doch was
en. So ging es hin und
musik, ist mit deren Geist und Technikkaus genaueste ver¬
Der ao. Professor der m
da geschieht, ahnt weder er noch der Leser. Erst als Herrn
traut, leistet auch in der Sondereigenschaft einer Ksaveci¬
Aermste im Hof, mit zer¬
Dr. Preuß ist nach Bri
von Leisenbohgs lieber guter Freund, der Tenorist, auf seiner
nistin Ausgezeichnetes. Man hat schon manchmal in Leipzig
nlich hatte sie getan, was
an der Akademie in P
Terrasse am Moldefjord in zauberisch=schöner Mondnacht
das Clavicembalo traktieren hören, abernie derart meister¬
wenig als der Mann tat,
ao. Professor der Nation
ihm die Lage der Dinge schonend auseinandersetzt, erst da geht
lich, noch nie unter solcher Deutlichmachung aller Wirkungen,
te ein jäher und dumpfer
Kleine Chronik.
der Vorhang vor uns beiden auf. Oder vielmehr er sinkt
die der ehrwürdigen Instrumentenazt daran frühere
in brauender Dämmerung.
der Erbgroßherzogin ist
mit lautem Krach, wenigstens für den anderen von uns
Säkula sich vergnügten, eigen sind Vergleiche zwischen
t uns Schnitzler in diesen
Mannheim 1907, die
beiden, den Herrn von Leisenboha. Korrekt und taktvoll,
dem Cemhalo und dem modernen Flügel, der in diesem
hau=Ausstellung feierlich
ut es ganz ohne Sentimen¬
wie er sein Leben lang gewesen ist, sinkt er in den Stuhl und
Falle auch noch ein Blüthnerscher war, konnten, so¬
gelassenen Sachlichkeit des
weit sichs um Klangfülle und Klangschönheit handelte, un¬ bei der Präsident des S#
läßt sich vo# inem Herzschlag erwischen. Bei jedem an¬
Frhr. von Marschall
jener etwas modischen Art
möglich schwer fallen. Natürlich behielt die neue Kon¬
deren wäre unwahrscheinlich und jedenfalls höchst be¬
sandte von Eisende
weisheit, die aus dem
struktion den Sieg, und Bachs „Italigaisches Konzert“ er¬
Aber bei Herrn von Leisenbohg ist es die
bauerlich gew #
von Neuffer.
téherkommt, und die zur¬
ung eines Gentleman. Er besorgt das schien, auf dem Cembalo gespielt, nur blaß problematisch
einfache Pflich
wie ein Mensch stirbt,
###tem Anstand daß nur ein ganz mini=] und dünnzitterig gegen desselben Meisters Cmoll-Partita,
Sterben mit st
die von der Künstlerin kurz vorher auf dem Flügel
i maler Rest von V## darin bseibt.