V, Textsammlungen 7, Gesammelte Werke, Seite 1

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Gesannelte Nerke
Stadtel uid ii Dei Lilee
Verständnis für das Schwache, ein wenig skeptisch,
zwar Rasse, aber zurückhaltend, vornehm, soigniert,
gütig mit leisem Anflug von Ironie.
Der epische Schnitzler, auf den wir heute beise
Erscheinen der erzählenden Schriften besonders hin=9
gelenkt werden, gab im Laufe zweier Dezennien einesb¬
Anzahl sehr feiner kontemplativer Novellen undse
Skizzen (u. a. sind zu merken: „Sterben“ „Ein
t.
Abschied“, „Leutnant Gustl“. „Frau Berta Garlan“, sei
„Das Tagebuch der Redegonda“),
bevor er denle
großen Roman „Der Weg ins Freie“ ein sozial und 2
tendenziös gefärbtes, bei aller Reflektionsbreitel?
stark konzentriertes Werk, schuf, das der Judenfrage
galt. Der Roman ist eine wunderbar geschlossene
Einheit, wie ein großes Mosaik, aus lauter bunten
Seelenphysiognomien, aber ein Mosaik, das ohne
alle Fugen ist.
Rein äußerlich angesehen, präsentieren sich die
drei bisher erschienenen Bände sehr angenehm. Dies
schlichte Titelzeichnung von Erich Mende entsprich“
sinnvoll der milden Natur Arthur Schnitzlers. Dse
Ausstattung ist würdig. Die Dramen erscheinengin
viex Bänden im Herbst 1912.
l. B.
Kleines Beuilleton.
4
14 54 Frlichts. Die ziemlich
seltenErscheilungseiges Frrlichts, das in der Regel!
sich als hiläuliche Flamme zeigt, die unruhig
über der Sun##dem sie entstanden ist, hin und
her undl auf und ab hüpft, hat schin seit jeher in
hohem Grade die Aufmerksamkeit der Menschen er¬
regt und zu den merkwürdigsten Deutungen Ver¬
anlassung gegeben. Vielfach ist das Irrlicht als
eine Erscheinung der Luftelektrizität aufgefaßt
worden; man nahm an, es sei Sumpfgas, obgleich!
man sich nicht erklären konnte, wie dieses Gas zur
Entzündung gelangt war, das außerdem aber auch
nicht mit blauer, sondern mit weißer Farbe brennt.
Neuerdings hat nun ein belgischer Chemiker um¬
fassende Versuche angestellt, welche über die Natur
des Irrlichts Aufschluß bringen. Der Forscher stellte
in einem Gartenteich unter Wasser einen Schwefel¬
wasserstoffapparat auf, in den er kleine Stückchen
Ab Juni 1912 verkehren
Aussichtswagen
der
Canadian Wächte
auf den
k. k. Osterr. Staatsbahnen
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